Wer verschimmelte Lebensmittel isst, wird nicht akut krank. “Da müsste man schon Unmengen essen”, sagt die Bocholter Diätassistentin Margret Morlo, Sprecherin des Verbands für Ernährung und Diätetik. Wer allerdings häufiger Schimmelpilze zu sich nehme, erhöhe sein Risiko, an Krebs zu erkranken: “Schimmel wirkt cancerogen.”
Deshalb solle man die Gefahr, unbewusst etwas Verschimmeltes zu essen, so weit wie möglich minimieren, rät die Ernährungsberaterin. Das fange beim Einkauf an: “Man sollte immer auf das Haltbarkeitsdatum achten und, ganz wichtig, zusätzlich überprüfen, ob beispielsweise ein abgepacktes Brot noch gut aussieht.” Verschimmelte Ware sei selbst im Supermarktregal nicht selten. Gemahlene Gewürze solle man in möglichst kleinen Portionen kaufen. “Für Privathaushalte sind 250-Gramm-Packungen völlig ungeeignet, denn das Pulver bietet auf Dauer eine große Angriffsfläche. Da kann sich leicht Schimmel ausbreiten, den man optisch gar nicht bemerkt.”
Der nächste Schritt sei eine ordentliche Lagerung, erklärt Margret Morlo. Leicht Verderbliches gehört in einen sauberen Kühlschrank, Brot in einen trockenen Brotkasten.
Wenn man dann doch eine grünweißliche Stelle bemerkt, gebe es nur eins: Wegwerfen. “Bei Brot, Obst oder Wurst ist der Schimmel zwar nur an einer Stelle sichtbar, aber die Fäden ziehen sich womöglich unsichtbar durch das ganze Lebensmittel”, warnt die Lebensmittelexpertin. Anders sei das bei stark zuckerhaltiger Konfitüre oder lange haltbarem Hartkäse wie Parmesan: “Dort haben die Fäden keine Chance. Deshalb reicht es hier, die verschimmelte Stelle großzügig zu entfernen.”
Autor: Redaktion/ dapd