Kölner Projekt "Schad dröm" – Gemeinsam gegen Lebensmittel-Verschwendung

Allein in Nordrhein-Westfalen werden jährlich geschätzt 2,5 Millionen Tonnen unverdorbener Lebensmittel weggeworfen. Pro Person landen also Nahrungsmittel im Wert von rund 300 Euro im Jahr im Müll.  / copyright: Davis Schrapel / pixelio.de
Allein in Nordrhein-Westfalen werden jährlich geschätzt 2,5 Millionen Tonnen unverdorbener Lebensmittel weggeworfen. Pro Person landen also Nahrungsmittel im Wert von rund 300 Euro im Jahr im Müll.
copyright: Davis Schrapel / pixelio.de

Über 600 Schülerinnen und Schüler an 20 Kölner Schulen haben gemeinsam mit ihren Lehrkräften im letzten Jahr an dem Modellversuch “Wertschätzung und Verschwendung von Lebensmitteln” des NRW-Verbraucherschutzministeriums teilgenommen.

Dazu gehörte auch die Katholische Hauptschule Großer Griechenmarkt, die Landesverbraucherschutzminister Johannes Remmel für ihr Engagement auszeichnete.

Anlass für den Modellversuch gab eine vom NRW-Verbraucherschutzministerium beauftragte Studie der Fachhochschule Münster (Prof. Guido Ritter) und der Verbraucherzentrale NRW, nach der allein in Nordrhein-Westfalen jährlich geschätzt 2,5 Millionen Tonnen unverdorbener Lebensmittel weggeworfen werden. Pro Person landen also Nahrungsmittel im Wert von rund 300 Euro im Jahr im Müll. Die Studie zeigt zudem, dass besonders jüngere Menschen und solche mit Vorliebe für Fertiggerichte Lebensmittel wegwerfen, obwohl sie noch verzehrbar sind.

Jetzt zum Ende des Modellversuchs “Wertschätzung und Verschwendung von Lebensmitteln” liegt ein Modul mit 19 direkt im Schulunterricht einsetzbaren Bausteinen vor. Entwickelt hat sie das Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit der Universität Paderborn unter Leitung von Prof. Kirsten Schlegel-Matthies, gefördert durch das NRW-Verbraucherschutzministerium. Die an dem Modellversuch teilnehmenden Kölner Schulen testeten das Modul in der Unterrichtspraxis.

Hierzu Minister Johannes Remmel: “Ernährungsbildung hat heute mehr als je zuvor neben der Vermittlung gesundheitsförderlicher Verhaltensweisen – auch die Aufgabe, zur Entwicklung nachhaltiger und klimafreundlicher Ernährungsweisen und Ernährungsstile beizutragen. Wir brauchen eine veränderte, eine neue Sichtweise auf Lebensmittel und müssen diese wieder mehr wertschätzen. Hier bereits in der Schule anzusetzen halte ich für den richtigen Weg.”

Prominente Unterstützung

Das Engagement der Hauptschule Großer Griechenmarkt ging aber noch weiter: Angeregt durch den Film “Taste the Waste” von Valentin Thurn, den die Schülerinnen und Schüler bei der Auftaktveranstaltung zum Modellversuch am 23. April 2012 gesehen hatten, drehten sie den Musik-Videoclip “Schad dröm”. Zusammen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern schmiedeten sie Pläne und realisierten diese zusammen mit externen Fachleuten. In dem vier Minuten langen Rap fordern sie engagiert das Ende der gigantischen Lebensmittelvernichtung.

Bei der Produktion fanden sie prominente Verstärkung: Die Produktionsfirma des bekannten Dokumentarfilmers Valentin Thurn drehte den Film, Ecki Pieper von Köbes Underground komponierte die Musik und die Tanzcompany Sabine Odenthal rappte dazu. Gesungen hat das Stück der Schulchor der Hauptschule. Die Lebensmittelüberwachung und Infostelle für schulische Umweltbildung im Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln hatte das Projekt “Schad dröm” ins Leben gerufen.

Der Zusammenschluss europäischer Städte ‚EuroCities’ prämierte den Videoclip “als kommunales Vorbild im nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln”. Der KIKA-Kinderkanal von ARD und ZDF zeichnete die Kölner Schülerinnen und Schüler als “Zukunftsmacher” aus. 1.000 Exemplare des Videoclips sind an die Kölner Schulen gegangen.

Weitere Informationen erhalten Interessierte vom Umwelt- und Verbraucherschutzamt der Stadt Köln unter der Telefonnummer 0221 – 221 -27 206

Autor: Redaktion / Stadt Köln/ wikipedia.de