Viel Zeit hatten sie sich nicht gelassen, um in der Domstadt ihr Unwesen zu treiben: Die beiden Diebe (28, 25), die Zivilfahndern der Polizei Köln in der Innenstadt ins Netz gingen, waren erst am Vortag wieder in Deutschland eingereist. Nun müssen sich die bereits Polizeibekannten vor einem Haftrichter verantworten.
Gegen 15.10 Uhr kontrollierten die Fahnder das über den Rathausvorplatz gehende Duo. Zu diesem Zeitpunkt wühlten beide in einem schwarzen Rucksack, den der Jüngere vor dem Bauch trug. Den Ermittlungen zufolge hatten die Langfinger das Reisegepäck kurz zuvor einem asiatischen Touristen (59) unmittelbar vor dem Dom entwendet. Das Opfer, das den Rucksack arglos neben sich abgestellt hatte, war erst einige Minuten später auf den Diebstahl aufmerksam geworden. In der Tasche befand sich neben persönlichen Papieren des Chinesen eine hochpreisige Kamera. Das Diebesgut wurde den Eigentümern wieder ausgehändigt. Die beiden Ertappten wurden vorläufig festgenommen und zum Polizeipräsidium gefahren.
Dreist gaben sich die beiden Nordafrikaner zunächst als syrische Bürgerkriegsflüchtlinge aus. Die Ermittlungen ergaben, dass sie erst Mitte Mai in Österreich straffällig geworden waren. Landesweit ist der 28-Jährige bereits vielfach mit Diebstahlsdelikten in Erscheinung getreten. Mehrmals fiel der Drogenkonsument zudem als Schläger und Räuber auf. Desweiteren liegt gegen ihn ein Haftbefehl des Amtsgerichts Siegburg vor. In seiner Bekleidung fand sich eine geringe Menge Drogen.
Auf Vorhalt räumten die Festgenommenen ein, den Rucksack gestohlen zu haben, um damit ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Das ermittelnde Kriminalkommissariat 51 beabsichtigt, das Duo heute einem Haftrichter vorzuführen.
Autor: Redaktion / Polizei Köln