Eine aktuelle Studie der Universität Erlangen zeigt, dass Eltern die Gefahr von Sonnenbestrahlung für Kinderaugen unterschätzen. Dabei brauchen sie mehr Schutz als die Augen eines Erwachsenen – und das auch an bewölkten Tagen. Spätschäden lassen sich mit Kindersonnenbrillen einfach vorbeugen.
Durch regelmäßige Urlaube im Süden und einen sonnenorientierten Lebensstil hat sich die UV-Belastung in den letzten Jahrzehnten auch in Deutschland nahezu verdoppelt. Deshalb schützen besorgte Eltern ihre Kinder vor Hautschäden. Die Augen hingegen werden oft vergessen.
Viele Erwachsene unterschätzen die Gefahr, die selbst an bewölkten Sommertagen auf ihre Sprösslinge einwirkt. Wie eine aktuelle Studie der Universität Erlangen zeigt, halten hier lediglich 19 Prozent der befragten Eltern einen Sonnenschutz für dringend erforderlich. 70 Prozent sind sich unsicher. Fakt aber ist, dass die Strahlungsintensität bei leichter, durchbrochener Bewölkung auf Grund der Streuung sogar um bis zu 50 Prozent höher sein kann als bei wolkenlosem Himmel, erklärt Dr. Carsten Stick vom Institut für Medizinische Klimatologie.
Das kann gravierende Auswirkungen auf Kinderaugen haben. Ihre Pupillen sind größer und die Linsen lichtdurchlässiger als bei Erwachsenen. Die Folge: “Im ersten Lebensjahr erreichen 90% der UVA-Strahlen die Netzhaut”, erklärt Prof. Hans-Jürgen Grein vom Studiengang Augenoptik der Fachhochschule Jena. “Erst mit 18 bis 20 Jahren werden sie fast vollständig von der Linse aufgehalten.”
Prävention ist wichtig
Da die Augen genauso wenig vergessen wie die Haut, kann das zu schwerwiegenden Erkrankungen im Erwachsenenalter führen, wie zum Beispiel Grauer Star oder Makuladegeneration, die häufigste Ursache für Blindheit im Alter.
Vorsorge ist also wichtig. Deshalb sollten Säuglinge niemals direkter Sonnenbestrahlung ausgesetzt werden. Für (Klein-)Kinder ist eine Sonnenbrille mit 100-prozentigem UV-Schutz an sonnigen und leicht bewölkten Sommertagen dringend zu empfehlen.
Die Brille muss über ein CE-Kennzeichen verfügen, kratzfest und bruchsicher sein und darf keine scharfen Metallteile enthalten. Die Bügel sollten das Ohr sicher umfassen ohne zu drücken. Anatomisch geformte Nasenstege und Nasenpads mit großer Auflagefläche sorgen für sicheren Sitz auch auf kleinen Nasen. Wichtig: Die Brille muss die Augen auch an den Seiten ausreichend bedecken, um einen vollständigen UV- Schutz zu gewährleisten.
Wie gut eine Sonnenbrille ist, können Eltern leider nur begrenzt einschätzen. Wer sichergehen will, kauft sie deshalb am besten im Fachgeschäft.
Autor: Redaktion / Kuratorium Gutes Sehen e.V.