Ohne Kaffee Kopfweh: Koffein-Entzugserscheinungen sind normal

Morgens ein großer Becher, zwischendurch ein Tässchen zum Wachbleiben: Die meisten Deutschen können sich ein Leben ohne Kaffee nicht vorstellen. Bei rund 150 Litern liegt nach Angaben des Deutschen Kaffeeverbandes der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr. Das entspricht einer täglichen Menge an Koffein von 300 bis 600 Milligramm. Doch wehe, wenn diese tägliche Dosis mal nicht konsumiert wird. Ohne Kaffee können Kopfschmerzen, Müdigkeit und ein dumpfes Druckgefühl hinter der Stirn entstehen. Michaela Baensch, Dozentin an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagment in Saarbrücken, erklärt das Phänomen: “Der Körper hat sich an die regelmäßige Koffeinzufuhr gewöhnt und kann mit leichten Entzugserscheinungen reagieren.”

Koffein verengt Gefäße

Koffein sorgt im Körper hauptsächlich für die Freisetzung von Adrenalin und erzielt dadurch eine anregende Wirkung. Es erhöht die Kontraktionskraft des Herzens bei Steigerung der Herzfrequenz. Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Gehirns verbessern sich, Wachheit, Konzentration sowie Reaktionsschnelligkeit erhöhen sich.

“Durch seine gefäßverengende Wirkung im Gehirn kann Koffein auch zur Linderung von Kopfschmerzen eingesetzt werden”, sagt Baensch. Wird die gewohnte Menge Koffein plötzlich abgesetzt, könne es bei manchen Personen zum so genannten Koffeinentzugssyndrom kommen. “Zum Beispiel Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Gereiztheit und Müdigkeit.”

Konsum schrittweise senken

Wer seinen Koffeinkonsum einschränken möchte, sollte das möglichst in kleinen Teilschritten machen. Die Expertin empfiehlt, zum Beispiel jeden Tag eine Tasse Kaffee weniger zu trinken. “Wer keinen Kaffee trinken, aber die Koffeindosis beibehalten möchte, der kann auf andere koffeinhaltige Lebensmittel umstellen.” 125 Milligramm schwarzer Tee kommen beispielsweise auf 20 bis 50 Milligramm Koffein, ebenso 200 Milligramm auf eine Cola Light. In 100 Gramm Bitterschokolade sind 90 Milligramm Koffein enthalten.