Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters missbilligt Werbeaktion "Vermisst"

Im Auftrag des Bundesinnenministeriums von Werbeagenturen wurden Postkarten und Werbemittel der Aktion 'Vermisst' in Köln und auch in der Keupstraße in Köln-Mülheim verteilt. / copyright: Bundesministerium des Innern
Im Auftrag des Bundesinnenministeriums von Werbeagenturen wurden Postkarten und Werbemittel der Aktion ‘Vermisst’ in Köln und auch in der Keupstraße in Köln-Mülheim verteilt.
copyright: Bundesministerium des Innern

Kölns Oberbürgermeister Jürgen Roters hat die vom Bundesinnenministerium initiierte Postkarten-Verteilung innerhalb der Werbeaktion “Vermisst” gegen die islamistische Radikalisierung Jugendlicher öffentlich missbilligt. Die Verteilaktion findet auch in der Keupstraße im Kölner Stadtteil Mülheim statt.

“Es
genügt nicht, nur die Plakataktion zu dieser Werbekampagne zu stoppen,
alle Werbemaßnahmen müssen sofort eingestellt werden. Es ist in hohem
Maße unsensibel, diese Aktion ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt
durchzuführen. Mir fehlt außerdem das Verständnis dafür, ohne jegliche
Beratung mit der Stadt Köln heute ausgerechnet in der Kölner Keupstraße
bei den Anwohnern, die jahrelang unter falschen Verdächtigungen zu
leiden hatten, Postkarten aus dieser Werbeaktion verteilen zu lassen,” so Oberbürgermeister Jürgen Roters, der auf dem Weg zur nordrhein-westfälischen Landesvertretung bei der EU nach Brüssel von der Verteilaktion in Köln erfuhr.

Angesichts
der aktuellen politischen Verhältnisse können solche Kampagnen
missverständlich interpretiert werden und sind damit wenig hilfreich.

In einem Telefongespräch mit der Türkisch-Islamischen Union (DITIB) machte der Oberbürgermeister seine Auffassung deutlich.

Im Auftrag des Bundesinnenministeriums von Werbeagenturen wurden Postkarten und Werbemittel der Aktion “Vermisst” in Köln und auch in der
Keupstraße in Köln-Mülheim verteilt. Innenminister Hans-Peter Friedrich
hatte nach bundesweiten Protesten die Anbringung von großformatigen
Plakaten, die in der grafischen Gestaltung Vermisstenanzeigen ähneln,
gestoppt.

Der Text lautete zum Beispiel: “Das ist unser
Sohn. Wir vermissen ihn, denn wir erkennen ihn nicht wieder. Wir haben
Angst, ihn ganz zu verlieren an religiöse Fanatiker und Terrorgruppen.”

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.