Freudig empfing mit diesen Worten Joachim Kardinal Meisner im Erzbischöflichen Palais eine Schulklasse der Katholischen Grundschule Odenthal, stellvertretend für die 2500 Kinder, die dem Kölner Erzbischof bunte Bilder von Bäumen zugeschickt haben, nachdem sie den Kinderhirtenbrief des Kardinals gelesen hatten.
Darin hatte der Kardinal das Leben der Menschen mit einem Baum verglichen, dessen Wurzeln der Glauben ist: „Gott ist unser Lebensgrund, der uns mit allem, was wir sind und haben, trägt, stärkt und wachsen lässt”.
Beim Schreiben des Fastenhirtenbriefes hatte der Kardinal an eine Rotbuche in seinem Garten gedacht. Ein Baum, der den Kirchenmann wegen seiner Größe und Schönheit fasziniert, und unter dem schon Napoleon 1803 gesessen haben soll, wie er den Kindern bei einem Spaziergang durch den Garten des Palais erläuterte. Die Äste und Früchte haben für ihn auch eine Entsprechung im menschlichen Leben: „Wir sollen auch mit unseren kräftigen Armen und Händen weit in unsere Umwelt hineingreifen, mit unserer Hände Arbeit dafür sorgen, dass unser menschliches Leben geschützt, ernährt und gestärkt wird”.
Einzelne Kinder, aber auch ganze Schulklassen aus dem Erzbistum, schickten dem Kardinal Bilder aller vorstellbaren Bäume, vom Apfelbaum bis hin zur Zeder. Gemalt haben sie die Bilder auf Papier, aber auch auf Holz. Der größte gemalte Baum, der eingereicht wurde, ist fast drei Meter groß. Natürlich schien auf den meisten Baumbildern die Sonne und auf den Bäumen saßen Vögel oder tummelten sich Eichhörnchen in den Ästen. „Das Ansehen der farbenfrohen Bilder hat mir sehr viel Freude gemacht”, erklärte der Kardinal nach dem Studium der Bilder. Er zitierte den Kindern sein Lieblingsgedicht vom Buchenbaum mit Mäuschen und Specht, gab ihnen ein Rätsel um den Kirschbaum zu lösen, zeigt ihnen ein Foto von sich als jungem Mann auf einem Pferd in der Natur und scherzte mit Ihnen: „Wie kann man preiswert den 2. Advent feiern?“ „Indem man eine brennende Kerze vor einen Spiegel stellt…“
Zur Erinnerung an den schönen Nachmittag schenkte der Kardinal jedem Kind ein Bildchen vom Dom und eine geweihte Medaille der Hl. Hedwig, segnete alle Kinder und verabschiedete jedes einzelne Kind mit Handschlag und Namensnennung. Kurzum nicht nur für die anwesenden Kinder ein unvergesslicher Moment. Eine Auswahl der schönsten Bilder der Kinder wird in einer Ausstellung im Kölner domforum vom 28. Dezember bis 8. Januar präsentiert. Außerdem sind alle Bilder im Internet auf der Internetseite des Erzbistums Köln zu sehen und natürlich kann dort auch der Kinderhirtenbrief noch einmal gelesen werden: www.erzbistum-koeln.de
Autor: Schlesinger / Matzker