Winterhilfe 2013/2014 in Köln: Bürger können bei 24h-Hotline hilflose Obdachlose melden

Stadt Köln bietet Hilfe für Obdachlose in der kalten Jahrszeit. / copyright:  Alexey Klementiev - Fotolia.com
Stadt Köln bietet Hilfe für Obdachlose in der kalten Jahrszeit.
copyright: Alexey Klementiev – Fotolia.com

Auch in diesem Winter bietet die Stadt Köln wieder besondere Hilfen für Wohnungslose an. In Zusammenarbeit mit den Trägern der Wohnungslosenhilfe soll diesem Personenkreis in der kalten Jahreszeit ein zusätzlicher Schutz vor Kälte und Nässe ermöglicht werden. Das Hilfsangebot gibt es seit mittlerweile 17 Jahren.

Das
Amt für Soziales und Senioren der Stadt Köln und die Träger der
Wohnungslosenhilfe haben sich zum Ziel gesetzt, insbesondere die
Zielgruppe der wohnungslosen Menschen, die selbst bei anhaltend extremer
Kälte im Freien schlafen, zu motivieren, die Übernachtungsstellen
inklusive der Nachtcafés sowie das weitere, umfangreiche
Betreuungsangebot in Anspruch zu nehmen.

Die Winterhilfe für die
Zeit von Oktober bis Ende März richtet sich vor allem an Menschen, die
durchweg auf der Straße leben und bestehende Angebote für wohnungslose
Personen ablehnen. Aber auch Menschen, die sich in Köln aufhalten und
kein Einkommen oder Ansprüche auf Sozialleistungen haben, bedürfen in
solchen Notsituationen einer humanitären Hilfe und dem Schutz vor
gesundheitlichen Schäden.

Im Rahmen der Hilfe wird zum einen das
bereits bestehende Unterbringungsangebot für Wohnungslose aufgestockt.
Darüber hinaus werden bei längeren und andauernden Minustemperaturen
durch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Trägern der
Wohnungslosenhilfe und der Stadt Köln sogenannte “Kältegänge”
durchgeführt.

Für Menschen, die zumindest zeitlich begrenzt
während der Winterzeit ein Unterbringungsangebot annehmen, stellt das
Amt für Soziales und Senioren in Kooperation mit den Trägern der
Wohnungslosenhilfe im Winter 2013/2014 folgende Hilfsangebote zur
Verfügung:

Kapazitätserweiterung der Notaufnahmen

Im Bereich der Notaufnahmen werden über die
bereits bestehenden umfangreichen Maßnahmen hinaus vorsorglich folgende
Plätze bereitgestellt:

  • für Männer 25 weitere Plätze beim Johannesbund
    Köln gGmbH,
  • für Frauen vier zusätzliche Plätze bei der Diakonie Michaelshoven und dem Sozialdienst Katholischer Frauen e. V.
  • sowie für Männer und Frauen vier zusätzliche Plätze über das Amt für Wohnungswesen beim Internationalen Bund.

Darüber
hinaus bietet die Stadt Köln ganzjährig ein ausreichendes
Unterbringungsangebot an Notschlafstellen für Männer, Frauen und
Drogenabhängige sowie niederschwellige Wohnhilfen, betreute Wohnplätzen
und geschützte Wohnsegmenten an.

Sozialarbeiterinnen und
Sozialarbeiter stehen den Betroffenen zur Seite, um mit ihnen eine neue
Lebensperspektive entwickeln zu können. Um auch akut Wohnungslosen
täglich eine sofortige Hilfe anbieten zu können, stehen – auf das ganze
Stadtgebiet verteilt – weitere Plätze im Notversorgungsbereich der
ordnungsbehördlichen Unterbringung zur Verfügung.

Zur
Orientierung, welche Angebote im Kölner Hilfesystem zu finden sind, gibt
die aktuelle Broschüre “Wo-Wann-Wer?” Auskunft. Darin stellt der Verein
“Die Brücke e. V.
aus Berlin in Kooperation mit Trägern des Kölner Hilfesystems und dem
Amt für Soziales und Senioren die Hilfen für in Wohnungslosigkeit
geratene Kölner Bürgerinnen und Bürger übersichtlich dar.

24-Stunden-Hotline

Der Träger “Haus Rupprechtstraße Köln gGmbH”,
ein Wohnhaus für straffällig gewordene Männer, bietet eine
Telefonhotline an, bei der Bürgerinnen und Bürger sich melden können,
wenn sie hilflose wohnungslose Menschen antreffen, die bei
Minustemperaturen im Freien schlafen. Diese Hotline ist 24 Stunden
täglich zu erreichen; die Nummer lautet 0221 – 441 026.

Die Hotline
ist ausschließlich für die Meldung von hilflosen Personen vorgesehen,
die im Freien schlafen.

Angebote für Kleiderspenden
(vorzugsweise gut erhaltene Winterkleidung für Männer) können an das Amt für
Soziales und Senioren per E-Mail gesendet werden: sozialamt.resodienste@stadt-koeln.de.

Kältegänge

Nach den positiven Erfahrungen in den
vergangenen Jahren werden auch in den bevorstehenden Wintermonaten
wieder Kältegänge unternommen. Bei Minustemperaturen suchen in den
Abendstunden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Kooperationspartner Plätze in der Kölner Innenstadt auf, an denen sich
wohnungslose Menschen in der Regel aufhalten. Die Wohnungslosen werden
über bestehende Angebote informiert und es werden Hilfen gezielt
aufgezeigt.

Besonders hilfreich ist hierbei die Vernetzung mit der Hotline.
Alle bei der Hotline registrierten Mitteilungen werden unmittelbar vom
“Haus Rupprechtstraße” an das Dienstleistungszentrum ResoDienste beim
Amt für Soziales und Senioren weitergeleitet. Damit ist eine
koordinierte Bearbeitung auf den Weg gebracht, denn die ResoDienste
informieren unverzüglich die “Kältegängerinnen” und “Kältegänger”. Diese
klären dann vor Ort ab, ob eine persönliche Hilfe erforderlich ist.

Wohnungslose Menschen mit Tieren

Notaufnahmeplätze für Frauen und Männer mit
Tieren werden auch dieses Jahr bereitgehalten. Speziell für Frauen mit
Tieren steht die Notaufnahme “Comeback” des Sozialdienstes katholischer Frauen e. V. zur Verfügung.

Darüber
hinaus können in begrenztem Umfang auch wohnungslose Menschen mit
Tieren über das Amt für Wohnungswesen beim Internationalen Bund einen
Platz finden.

Nachtcafés

Im Rahmen der Winterhilfe werden in
verschiedenen Kirchengemeinden und bei Initiativen Nachtcafés
eingerichtet, in denen Wohnungslose übernachten können. Hier werden in
insgesamt sieben Einrichtungen rund 70 Plätze zusätzlich bereitgestellt.Das Projekt wird mit ehrenamtlichen Kräften über die katholische Obdachlosenseelsorge organisiert.

Neue Schlafstelle für Obdachlose

Frostige Temperaturen, Schnee und Eis setzen
Obdachlosen zu – besonders nachts. Mit einer neuen Schlafstelle in der
Innenstadt sorgen die Stadt Köln und der Sozialdienst Katholischer
Männer Köln dafür, dass Menschen ohne Wohnung bei Kälte und Nässe ein
Dach über dem Kopf erhalten.

Das erweiterte Angebot im Rahmen der
Winterhilfe richtet sich an Menschen, die auf der Straße leben. Das
leerstehende Gebäude in der Kölner Innenstadt gehört dem Evangelischen
Kirchenverband Köln und Region. Die Stadt Köln hat das mehrstöckige
Gebäude kurzfristig so hergerichtet, dass dort künftig bis zu 70
Menschen ohne Obdach übernachten können. Der Sozialdienst Katholischer
Männer Köln wird die neue Notschlafstelle betreuen, so dass es sich um
ein ökumenisches Angebot handelt. Damit niemand bei Minusgraden im
Freien übernachten muss, hatte die Stadt Köln in Zusammenarbeit mit dem SKM Köln bereits im vergangenen Jahr 60 zusätzliche Schlafplätze geschaffen.

Das ganzjährige Hilfesystem für Wohnungslose

Durch
das Dienstleistungszentrum ResoDienste Köln im Kalk Karree werden in
Kooperation mit den Trägern der Wohlfahrtspflege für wohnungslose
Menschen in Köln das ganze Jahr über Wohnangebote und persönliche Hilfen
ausreichend vorgehalten. Ganzjährig stehen in Köln rund 700 Wohnplätze
zur Verfügung. Diese Angebote verteilen sich auf verschiedene
Hilfeformen, beispielsweise begleitete Wohnangebote in Wohngruppen,
Wohnprojekte und Wohnheime sowie dezentral zielgruppenorientierte
Hilfen:

  • acht Fachberatungsstellen, die Überlebensstation „Gulliver“ am Hauptbahnhof, ein Restaurant
  • Gesundheitshilfen wie Krankenwohnung, ein mobiler medizinischer Dienst
  • Übernachtungsangebote in Notaufnahmen
  • ambulante Begleithilfen im eigenen Wohnraum und auf der Straße
  • wirtschaftliche Hilfen nach dem SGB II und SGB XII und die Vermittlung von eigenem Wohnraum.

Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di