Inklusion in Köln auf dem Vormarsch: Stadt fördert Entwicklung im Schulbereich

In absoluten Zahlen ausgedrückt erhalten im laufenden Schuljahr insgesamt 6.100 Schülerinnen und Schüler eine sonderpädagogische Förderung, rund 1.600 davon werden an allgemeinen Schulen unterrichtet. / copyright: Forum Trinkwasser e.V. / djd
In absoluten Zahlen ausgedrückt erhalten im laufenden Schuljahr insgesamt 6.100 Schülerinnen und Schüler eine sonderpädagogische Förderung, rund 1.600 davon werden an allgemeinen Schulen unterrichtet.
copyright: Forum Trinkwasser e.V. / djd

Die Inklusionsquote gibt Auskunft über den Anteil der förderbedürftigen Schüler an der gesamten Schülerschaft der allgemeinen Schulen und wird auf Grundlage schulstatistischer Daten berechnet. Während sie im Schuljahr 2005/2006 noch 12 Prozent betrug, ist sie im laufenden Schuljahr auf 28 Prozent gestiegen.

Im kommenden Schuljahr wird voraussichtlich schon
jedes dritte Kind mit sonderpädagogischem Förderbedarf inklusiv an einer
allgemeinen Schule unterrichtet. Damit wäre eine Inklusionsquote von
rund 34 Prozent erreicht. Entsprechend steigt auch die Zahl von 71 auf
95 allgemeine Schulen aller Schulformen, die sich zu inklusiven Schulen
entwickeln.

Das belegt, dass sich insbesondere seit dem
vergangenen Schuljahr eine besondere Dynamik in Köln entwickelt hat und
immer mehr Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf an allgemeinen
Schulen unterrichtet werden. In absoluten Zahlen ausgedrückt erhalten im
laufenden Schuljahr insgesamt 6.100 Schülerinnen und Schüler eine
sonderpädagogische Förderung, rund 1.600 davon werden an allgemeinen
Schulen unterrichtet. Sie verteilen sich wie folgt auf die Schulformen:

  • 55 Prozent an Gesamtschulen
  • 24 Prozent an Hauptschulen
  • 9 Prozent an Realschulen
  • 7 Prozent an Gemeinschaftsschulen
  • 4 Prozent an Waldorfschulen
  • 1 Prozent an einem Gymnasium

Es gibt ermutigende Anzeichen, dass sich auch ein Teil der Gymnasien verstärkt auf den Weg zur Inklusion begeben.

Förderschulen in schwieriger Situation

Während
immer mehr Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf allgemeine
Schulen besuchen, geraten die Förderschulen in Köln zum Teil in eine
schwierige Situation. An neun Förderschulen ist die Zahl der
Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt Lernen in den letzten
Jahren von knapp 2.100 auf rund 1.600 um 23 Prozent gesunken.

Ziel
der Schulentwicklungsplanung ist es, diesen Entwicklungsprozess in
einem geordneten, schrittweisen Verfahren zu strukturieren. So soll der
Schulbetrieb an Förderschulen in guter Qualität gesichert werden, so
lange Eltern für ihre Kinder diese Schulform wünschen. Deshalb sieht die
Verwaltung sowohl im Stadtbezirk Mülheim als auch in den Stadtbezirken
Nippes und Ehrenfeld die Zusammenführung von jeweils zwei Förderschulen
Lernen an einem Standort vor.

Gerade die Dynamik des
Inklusionsprozesses stellt die Stadt Köln vor große Herausforderungen im
Hinblick auf die Qualität und die Bedingungen für Inklusion in der
Praxis an den Schulen. Als Werkzeug wurde hierzu der Inklusionsplan für
Kölner Schulen entwickelt. Außerdem investiert Köln trotz schwieriger
Haushaltslage in den Aufbau inklusiver Bildungslandschaften auf
stadtbezirklicher Ebene und trägt hohe Ausgaben etwa für Schulbau,
Schülerfahrtkosten, Integrationshelfer sowie inklusive Angebote im
Offenen Ganztag.

Das Land Nordrhein-Westfalen agiert noch
zurückhaltend. Mit dem Ziel, eine qualitätsvolle Inklusion gewährleisten
zu können, zieht die Stadt Köln in Erwägung, gemeinsam mit anderen
Städten und mit Unterstützung der kommunalen Spitzenverbände NRW
vor dem Verfassungsgerichtshof des Landes Nordrhein-Westfalen Klage
gegen das Land auf Einhaltung des Konnexitätsprinzips einzureichen.

Autor: Redaktion / Stadt Köln/ wikipedia.de