Urlaubsbilder aufpeppen – Mit kostenlosen Tools mehr aus den Erinnerungsfotos machen

Bildbearbeitung leicht gemacht - Was können die Gratis-Programme? / copyright: Rita Köhler/ pixelio.de
Bildbearbeitung leicht gemacht – Was können die Gratis-Programme?
copyright: Rita Köhler/ pixelio.de

Die Urlaubszeit ist vorbei, Hunderte Fotos sollen daran erinnern. Nicht immer sind die Bilder perfekt. Oft will man dann Farben auffrischen, rote Augen entfernen oder etwas schärfen. Statt auf teure Software kann man aber auch auf kostenlose Programme zurückgreifen. CityNEWS stellt die Programme vor und zeigt wo Sie diese erhalten!

Wichtig bei dieser Software ist vor allem, dass sie schnell und einfach zu bedienen ist – was bis auf eine für alle in dieser unvollständigen Übersicht zutrifft. «Mindestanforderungen sind eine Vorschau, Regelungen für Helligkeit und Kontrast, Schärfe, Rauschen und Rote-Augen-Filter», sagt der freie Fotograf Markus Abeling aus Bremerhaven. Die Programme sollte Bilder zudem automatisch verkleinern können, falls sie per E-Mail verschickt werden sollen. Dabei kommt es natürlich darauf an, was man mit dem Programm erreichen will.

«Für 90 Prozent der Nutzer eignet sich Picasa hervorragend», sagt Georg Oevermann von der Zeitschrift «Computer-Bild». Der Allrounder aus dem Hause Google (picasa.google.de) bietet alles Notwendige mit nur einem Klick. «Sie können es aufhellen, rote Augen entfernen und vieles mehr», sagt Oevermann. Außerdem eigne sich Picasa für die Verwaltung. Es legt vorhandene Fotos nicht nach Aufnahmedatum, in Alben und nach Schlagworten ab, sondern bietet auch eine Gesichtserkennung: Man markiert auf einigen Bildern ein Gesicht, die Software erledigt den Rest für den gesamten Bestand. Besonderheit ist die Anbindung an ein Internetalbum, für das man aber einen Google-Account benötigt und das lediglich ein Gigabyte Speicherplatz bietet.

An seine Grenzen kommt Picasa allerdings bei schwierigeren Aufgaben. «Wenn Sie ein Gegenlicht-Foto haben, bei dem sie eine Person aus dem Schatten aufhellen wollen, geht das nicht nur in dem notwendigen Ausschnitt», sagt Oevermann. Nutzer sollten daher zu einem reinen Bildbearbeitungsprogramm greifen. Er empfiehlt paint.net (getpaint.net). «Damit kann man alles machen, was getan werden soll.» Das Besondere: Es gibt eine Schnittstelle für Erweiterungen, Plug-ins genannt. Diese bieten weitere Funktionen kostenlos zum Nachrüsten an – für Amateure vollkommen ausreichend.« Zum Funktionsumfang gehören viele Filter, Arbeiten in Ebenen, Motivprogramme und eine intuitive Oberfläche.

Das Internet ist voll von mehr oder weniger nützlichen Programmen, die man nutzen kann. IrfanView (irfanview.com) wandelt Formate auch für viele Bilder schnell und zuverlässig um. »Da ist Picasa im Nachteil«, sagt Oevermann. Zwar könne der Verwalter das auch, aber nicht so flexibel. DigiFoto und das englischsprachige PictureView bieten ebenfalls viele Bildbearbeitungsfunktionen, kommen aber nicht an paint.net heran.

Fotograf Abeling bevorzugt neben Photoshop das kostengünstigere ACDSee pro. Den einfachen ACDSee Foto-Manager gibt es ebenfalls als Freeware. Das umfangreichste Paket ist Gimp (gimp24.de), das ursprünglich aus der Linux-Welt stammt, aber auch in einer Windows-Version verfügbar ist. »GIMP ist vom Umfang her mit Photoshop zu vergleichen«, sagt Oevermann. Es ist die leistungsstärkste Bildbearbeitung im Reigen der Gratis-Pakete. Die Software bringt zahlreiche Profifunktionen mit, die über das reine Aufbessern von Fotos weit hinausgehen. Daher fordert es im Gegensatz zu den genannten Alternativen auch relativ viel Einarbeitungszeit.

»Auf jeden Fall muss man sich auch an die Fenster gewöhnen«, sagt Oevermann. Denn die halten nicht an den Standard unter Windows: Werkzeugpalette, Effektleiste und Bild sind nicht in einem Fenster, sondern alle eigenständig. Auch dauert das erste Laden relativ lange. Danach aber lassen sich Werke zaubern, die vergessen lassen, dass sie jemals unterbelichtet, verwackelt, mit roten Augen oder sonst einem Makel versehen waren. »Wenn man GIMP gelernt hat, ist es sehr gut”, sagt Oevermann.

Autor: ddp-Koresspondent Frank Miener