Die Zahl der verunglückten Radfahrer ab 65 hat sich in den vergangenen 30 Jahren mehr als verdoppelt. Darauf macht der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) in Bonn aufmerksam. Im Jahr 2009 endete für mehr als 12.000 Senioren die Radtour anders als geplant.
«Bei zunehmender Alterung der Bevölkerung und mit der Zunahme an elektrisch unterstützten Fahrrädern wird dieser negative Trend voraussichtlich weiter anhalten», befürchtet DVR-Sprecher Sven Rademacher. Dabei könnten die Unfallrisiken durch entsprechendes Verhalten der Radfahrer und ein sicheres Fahrrad deutlich verringert werden.
Das richtige Rad auswählen
An erster Stelle empfiehlt Rademacher, das richtige Fahrrad zu wählen. Radfahrer, die nicht mehr ganz so beweglich seien, benötigten einen tiefen Durchstieg. Wichtig sei zudem, dass der Rahmen zur Körpergröße passe. «Ein etwas höherer Lenker führt zu einer aufrechten Sitzhaltung und somit zur besseren Wahrnehmung des Verkehrsgeschehens», schildert Rademacher seine Erfahrungen. Ein neues Rad sollte unbedingt Probe gesessen und -gefahren werden.
Bei Stürzen oder Unfällen verhindert ein Fahrradhelm schwere Kopfverletzungen oder mindert das Ausmaß der Verletzung. Der Helm sollte immer getragen werden – egal, ob es nur die kurze Fahrt zum Bäcker oder die längere Fahrradtour ist. Ganz wichtig: «Der Kopfschutz muss passen: Er darf nicht im Nacken sitzen und die Stirn frei lassen, sondern muss gerade auf dem Kopf sitzen», sagt Rademacher.
Darüber hinaus sollten sich ältere Radler so sichtbar wie möglich machen. Je eher ein Radfahrer wahrgenommen werde, desto besser könne sich zum Beispiel ein Autofahrer auf ihn einstellen. Leuchtende, fluoreszierende Farben seien tagsüber zu empfehlen, reflektierende Streifen leuchteten nachts im Scheinwerferlicht.
Vorsicht bei Pedelecs
Pedelecs liegen auch bei älteren Menschen im Trend. Diese Räder unterstützen den Radler bis maximal 25 km/h elektrisch. Weitaus schneller, bis zu Tempo 45 km/h, sind selbst Senioren mit einem sogenannten E-Bike unterwegs – und mit steigendem Tempo wächst die Gefahr. «Für Autofahrer wird es schwieriger zu erkennen, wie schnell ein Radler unterwegs ist», gibt Sven Rademacher zu bedenken: «Ein Senior auf einem Citybike kann dank Elektrounterstützung viel schneller auftauchen, als der Autofahrer aufgrund seiner Erfahrungen glaubt. So können insbesondere an Ausfahrten und Kreuzungen riskante Situationen entstehen.»
Autor: Redaktion / dapd / http://bvap.de