Nach Feierabend: Immer mehr Deutsche bieten ihre Fähigkeiten nebenberuflich an

Der Handwerker von nebenan, der sich etwas dazu dazuverdient, ist mittlerweile Alltag in den Deutschen Haushalten. / copyright: Irina Fischer - Fotolia.com
Der Handwerker von nebenan, der sich etwas dazu dazuverdient, ist mittlerweile Alltag in den Deutschen Haushalten.
copyright: Irina Fischer – Fotolia.com

Nebenjobs boomen: Die Bundesknappschaft zählte 2007 bereits 7,5 Millionen Deutsche, die einem Minijob nachgingen. 2009 erwartet das Bundesarbeits-Ministerium in Deutschland allein 800.000 jobbende Rentner, eine Zahl, die laut der Bundesarbeitsgemeinschaft der Bonner Senioren-Organisationen, deutlich ansteigen wird.

Und das sind nur die offiziell angemeldeten Minijobs. Einmalige Aufträge, wie Hilfsleistungen auf Rechnung, sind hier nicht erfasst. “Wir beobachten gerade in den großen Städten eine starke Zunahme von Menschen, die ihr Talent gegen Stundenlohn zu Geld machen” sagt Roman Reimer, Geschäftsführer von www.machdudas.de, ein Portal, das Jobs von privat für privat vermittelt.

Die Babysitterin von gegenüber oder den Handwerker, der sich nach Feierabend etwas dazu verdient, kennt man. Heute ist die Bandbreite der Tätigkeiten größer und kreativer. Vom Anstellen für Fußballkarte über Graffiti im Kinderzimmer, private PC-Hilfe, Digitalisieren von Schallplatten bis zum Geschenke basteln – es gibt kaum eine Tätigkeit, mit der nicht nebenher Geld verdient wird.

Viele engagieren sich nicht mehr nur aus einer wirtschaftlichen Notlage heraus an sondern schätzen das dabei entstehende soziale Netzwerk. “Ich fühle mich wieder gebraucht” sagt Melanie K. die für ihre privaten Auftraggeber strickt, wie kürzlich “10 Paar rote Socken, Größe 47”.

“Die Arbeit hat einen extrem hohen Zufriedenheitsfaktor,” so Oliver K., hauptberuflich Tischler, der für seine Leidenschaft zum Gärtnern bei “machdudas” Auftraggeber findet.

Auftraggeber sind Menschen wie du und ich: Väter, die am Wochenende lieber mit ihren Kindern spielen als Rasen und Hecke zu stutzen. Die keine Gärtnerei beauftragen würden, einem Schüler oder Arbeitslosen für diese Hilfe jedoch gern paar Euros geben. Aber auch ältere Menschen, die nicht mehr alle Arbeiten selbst erledigen können. Sie alle profitieren davon, dass das Internet ihnen das zurückgibt, was mit der Erfindung der Städte verloren gegangen ist: Ein funktionierendes soziales Netzwerk.

Autor: Quelle: machdudas ltd.