Der Eurovision Song Contest 2015 ist in der heißen Phase angekommen: Insgesamt 40 Länder kämpfen diese Woche um die ESC-Krone. Dass das Interesse wieder einmal riesig ist, zeigen die unglaublichen Preise, die beispielsweise auf dem Online-Ticket-Marktplatz Ticketbis für das Finale am 23. Mai bezahlt werden.
Die bisher teuerste Karte zum Eurovision Song Contest (ESC) ging für 3016 Euro an einen Fan aus Schweden, der durchschnittliche Ticketpreis liegt bei 635 Euro. Am wenigsten bezahlte bisher ein Spanier: Für immerhin noch 140 Euro nahm er sein Ticket von einem anderen Käufer in Empfang.
Interessanterweise stößt der eigentlich rein europäische Wettbewerb (mit Ausnahme von Australien in diesem Jahr zum Jubiläum) auch in den USA auf Begeisterung: Rund vier Prozent der über Ticketbis gehandelten Karten wanderten über den Atlantik. Die meisten Tickets gingen mit einem Anteil von 25 Prozent bisher nach Österreich, gefolgt von Deutschland mit 14 Prozent. Weitere 14 Prozent der Karten wurden von Fans aus osteuropäischen Ländern gekauft. Großbritannien ist mit sieben Prozent, Spanien mit vier Prozent dabei. Zwei Prozent teilen sich Frankreich, Italien, Argentinien und Chile.
Der Eurovision Song Contest wird zum 60. Mal ausgetragen. Wien ist nach 1967 zum zweiten Mal Gastgeber dieses Events, das in Deutschland bis 2001 unter dem Namen Grand Prix Eurovision de la Chanson bekannt war. Wien verdankt seine diesjährige Gastgeberrolle dem österreichischen Sänger und Travestiekünstler Thomas Neuwirth, der unter dem Künstlernamen Conchita Wurst auftritt und mit “Rise Like a Phoenix” den 59. Eurovision Song Contest in Kopenhagen gewann. 1966 konnte Udo Jürgens mit “Merci Chérie” in Luxemburg gewinnen und die Show erstmals nach Wien holen.
Nächster ESC in Deutschland?
Für Deutschland tritt die 24-jährige Ann Sophie mit dem Song “Black Smoke” an. Die Hamburgern kam als Wildcard-Gewinnerin in den deutschen Vorentscheid und wurde ursprünglich Zweite, doch Gewinner Andreas Kümmert, der schon “The Voice of Germany 2013” gewonnen hatte, weigerte sich überraschend, für Deutschland nach Wien zu fahren. Er trat den Sieg an Ann Sophie ab.
Chancen auf den Gewinn des Wettbewerbs werden der deutschen Newcomerin allerdings kaum zugesprochen. Beim Wettanbieter Ladbrokes liegen Schweden, Italien, Russland, Estland und Australien vorn. Ann Sophie rangiert aktuell deutlich dahinter auf Platz 20.
Ein Hoffnungsschimmer bleibt hiesigen ESC-Fans jedoch: Selbst wenn es für eine Sieg in diesem Jahr nicht reicht, könnten die nächsten Finalrunden in Deutschland stattfinden – dann nämlich, wenn Australien gewinnt. Es ist nicht vorgesehen, dass dieser europäischste aller Musikwettbewerbe in Down Under ausgetragen wird. Welches europäische Land in diesem Falle den Zuschlag bekäme, ist offen. Aber die Chancen für Deutschland als einem der größten Beitragszahler dieses Events dürften nicht schlecht stehen.
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