Keine Angst vor dem Coming-out

Viele Homosexuelle leben oft jahrelang in sogenannten Alibi-Beziehungen, um ihre Homosexualität zu verheimlichen. / copyright: 1001nights / istock.com
Viele Homosexuelle leben oft jahrelang in sogenannten Alibi-Beziehungen, um ihre Homosexualität zu verheimlichen.
copyright: 1001nights / istock.com

Obwohl schwule, lesbische oder bisexuelle Menschen in der heutigen Gesellschaft schon eher auf Akzeptanz und Toleranz stoßen als noch vor einigen Jahren, gibt es immer noch sehr viele Männer und Frauen, die nicht zu ihrer sexuellen Orientierung stehen und diese in ihrem Umfeld geheim halten.

Dabei kann ein Coming-out ein großer Befreiungsschlag und eine Bereicherung für das eigene Leben sein.

Egal in welchem Alter, ein Coming-out ist für viele eine schwierige Angelegenheit, die oftmals lange aufgeschoben wird. Die möglichen Reaktionen von Freunden, der Familie, Kollegen oder Mitschülern sind immer schwer vorhersehbar und leider gibt es immer noch Menschen, die gegenüber homo- und bisexuellen Menschen Vorurteile und Berührungsängste haben. Aber egal, wie die Reaktionen auch ausfallen mögen, für das eigene Leben wird das Coming-out langfristig immer einen positiven Einfluss haben.

Andere Lebensformen werden salonfähig

Die Akzeptanz gegenüber Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen ist generell in der Gesellschaft gewachsen. Natürlich gibt es dabei immer noch viele Orte, an denen diese Toleranz leider noch nicht weit genug verbreitet ist. Aber mit Aktionen gegen Homophobie wird immer mehr für die Gleichstellung aller Menschen gekämpft.

Personen, die in der Öffentlichkeit stehen, haben oft noch ein größeres Problem damit, zu ihrer Homosexualität zu stehen. Coming-outs von Prominenten sorgen oft für Aufmerksamkeit, so wie das des ehemaligen Fußball-Nationalspielers Thomas Hitzelsperger im vergangenen Jahr. Besonders im Sportbereich gilt das Thema Homosexualität immer noch zu den Tabus.

In Hollywood sieht es da schon ein bisschen anders aus. Die frischgebackene Mrs. Depp, Amber Heard, war nach ihrem Coming-out im Jahr 2010 zwei Jahre lang mit der Fotografin Tasya van Ree liiert, bevor sie an einem ihrer Filmsets Johnny Depp kennen und lieben lernte. Dass seine Ehefrau öffentlich zu ihrer Bisexualität steht, ist für den Schauspieler kein Problem. Alle Infos zu Amber Heard und ihrer Traumhochzeit mit Jonny Depp gibt es auf dem Promiportal top.de.

Der diesjährige Oscar-Moderator Neil Patrick Harris steht ebenfalls schon seit Jahren zu seinem Partner und vor allem auch zu den gemeinsamen Zwillingen. Er teilt sein Familienglück auf zahlreichen Familienfotos mit seinen Fans und zeigt dabei, wie herrlich normal sein ganz persönliches Familienmodell ist.

Als das Designer-Duo Dolce und Gabbana sich kürzlich negativ über homosexuelle Paare äußerten, die mithilfe einer Leihmutter ihren Kinderwunsch erfüllen, sorgte das bei vielen Prominenten für Aufruhr – allen voran Elton John, der zu einem Boykott der Modemarke aufrief. Dies zeigt, dass im entfernten Amerika mit dem Thema Homosexualität vielleicht schon ein bisschen aufgeschlossener umgegangen wird als hierzulande.

Unterstützung beim Coming-out

In einer Stadt wie Köln, die gerne als Hochburg für Schwule und Lesben bezeichnet wird, gibt es zahlreiche Anlaufstellen, an denen homo- und transsexuelle Menschen sich Hilfe und Rat holen können. Nicht jeder findet allein den Mut, sich seinen Gefühlen zu stellen und diese auch anderen Menschen offen mitzuteilen. Aber in Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen findet man Hilfe und Unterstützung auf diesem Weg. Ein Weg, den zweifelsfrei jeder Homosexuelle gehen sollte, um ein erfülltes und freies Leben führen zu können.