Bauchfett und Diabetes-Risiko – Was Frauen über die Wechseljahre wissen sollten

Bundesweite Erhebungen ergaben, dass mittlerweile 44 Prozent der Frauen, die wegen ihrer Wechseljahresbeschwerden zum Frauenarzt gehen, Hormongaben erhalten. / copyright: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bundesweite Erhebungen ergaben, dass mittlerweile 44 Prozent der Frauen, die wegen ihrer Wechseljahresbeschwerden zum Frauenarzt gehen, Hormongaben erhalten.
copyright: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Früher oder später ist es bei jeder Frau soweit: Mit durchschnittlich 51 Jahren kommt sie in die Wechseljahre. In diesem Zeitraum, der zwischen sieben bis 15 Jahre dauern kann, verändert sich der Körper, der Hormonhaushalt stellt sich radikal um.

Durch den Mangel an Östrogenen können Hitzewallungen, Herzrasen, Haarausfall, Stimmungsschwankungen, Gewichtszunahme und ein erhöhtes Risiko für Osteoporose oder Diabetes auftreten. Lediglich ein Drittel aller Frauen bleibt symptomfrei, ein Drittel hat leichte Beschwerden und ein weiteres Drittel leidet so stark unter klimakterischen Beschwerden, dass das Alltagsleben massiv beeinträchtigt wird. Doch was können betroffene Frauen tun?

Die drei Phasen der Wechseljahre

Wie stark die Wechseljahre bei einer Frau ausfallen, lässt sich nicht vorhersagen. Auch die Dauer kann stark variieren. Die wenigsten Frauen können benennen, wann genau sie in die Wechseljahre gekommen sind. Denn die ersten hormonellen Umstellungen im Körper laufen noch recht unbemerkt ab. Wird die Monatsblutung durch den Hormonmangel dann unregelmäßiger und bleibt schließlich ganz aus (Menopause), beginnt die Postmenopause – eine Phase, in der sich der Körper der veränderten hormonellen Situation anpasst.

Sport, Vitamine und Hormone

Vorbeugende Maßnahmen gegen die Wechseljahre gibt es leider nicht. Bei leichten Beschwerden können Pflanzen wie Traubensilberkerze, sibirischer Rhabarber oder Johanniskraut Linderung verschaffen, die Wirkung ist jedoch nicht immer belegt. Auch eine Umstellung der Lebensweise – z.B. vitaminreiche Ernährung und viel Bewegung – kann Erleichterung bringen. Gegen starke Wechseljahresbeschwerden kann dies allein jedoch nicht helfen. Laut Gynäkologen-Verbänden ist es am effektivsten, den Hormonmangel im Körper auszugleichen. So wird es auch bei fehlenden Schilddrüsenhormonen gemacht. Bundesweite Erhebungen ergaben, dass mittlerweile 44 Prozent der Frauen, die wegen ihrer Wechseljahresbeschwerden zum Frauenarzt gehen, Hormongaben erhalten. Denn aktuelle Studien und individuelle Behandlungsmethoden erlauben heute einen differenzierten Blick auf Hormontherapien, die mit dem Abbruch der WHI-Studie (“Women’s Health Initiative”) seit 2002 zu Unrecht verteufelt wurden: Werden Hormone zeitnah nach der Menopause eingenommen, senkt dies mögliche Nebenwirkungen. So zeigt eine dänische Studie von 2012, dass die Teilnehmerinnen über einen Zeitraum von 16 Jahren kein erhöhtes Risiko für Brustkrebs oder Gefäßerkrankungen hatten.

Vorteile für Fettstoffwechsel und Knochen

Zusätzlich bietet die Hormontherapie einen präventiven Gesundheitsnutzen, z.B. kann das Diabetes-Risiko gesenkt werden. Da viele Frauen in den Wechseljahren vor allem am Bauch vermehrt Fett einlagern, haben sie dadurch auch ein höheres Risiko, an Diabetes zu erkranken. Östrogene reduzieren den Insulinbedarf und bremsen bestimmte ungünstige Veränderungen im Fettstoffwechsel und haben dadurch einen positiven Effekt auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die Hormongabe hat zudem einen günstigen Einfluss auf die Osteoporose.

Welche Maßnahmen individuell geeignet sind, die Wechseljahre zu erleichtern, hängt davon ab, wie stark die Beschwerden sind und welche Vorerkrankungen bestehen. Dies sollte immer in einem ausführlichen Gespräch mit dem Frauenarzt geklärt werden.

Weitere Tipps, um gut durch die Wechseljahre zu kommen, gibt es auf dem neuen Internetportal www.myWomensCare.de.

Autor: Redaktion / life PR