City-Marketing Köln: Neue Power mit neuem Vorstand

auf dem Bild v.l.: Jürgen Wirtz, Annett Polster, Helmut Schmidt, Michael Hövelmann, Franz Josef Khalifeh / copyright: City-Marketing Köln
auf dem Bild v.l.: Jürgen Wirtz, Annett Polster, Helmut Schmidt, Michael Hövelmann, Franz Josef Khalifeh
copyright: City-Marketing Köln

Mit neuer Führung stellt sich City-Marketing Köln (CMK) der Aufgabe, Kölns Wahrnehmung als liebenswerte und attraktive Stadt für ihre Bürger, ihre Wirtschaft und ihre Gäste aus der ganzen Welt zu erhalten und zu fördern. CityNEWS traf sich zum Interview mit dem neuen Vorsitzenden Helmut Schmidt (64).

CityNEWS: Herr Schmidt, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl als sechsten Vorsitzenden von City-Marketing Köln in der 16-jährigen Geschichte des Vereins. Was sind die Ziele, wie sieht das Konzept des neu aufgestellten Vorstandes aus?

Helmut Schmidt: Wir wollen Kölns Wahrnehmung als liebenswerte und attraktive Stadt für ihre Bürger, ihre Wirtschaft und ihre Gäste aus der ganzen Welt erhalten und fördern. Köln darf sich nicht länger unter Wert verkaufen. In den Kölner Unternehmen gibt es den Willen und die Mittel, sich zu engagieren. Dieses Potenzial werden wir – stärker als bisher – aktivieren, in ausgewählten Projekten bündeln und im wahrsten Sinne des Wortes auf die Straße bringen. Bildung und Wissenschaft, Handel und Wirtschaft, Kunst und Kultur sind die wesentlichen Pfeiler des künftigen Handelns.

CityNEWS: In Ihrer Antrittsrede sprachen Sie davon die Bürger stärker ein zu beziehen als bisher. Wie soll das konkret umgesetzt werden?

Helmut Schmidt: Das Angebot an die Kölner Bürger, sich mit City-Marketing Köln für ihre Stadt einzusetzen, ist neu. Wir rufen zur Mitarbeit auf, denn: Köln ist eine Bürgerstadt! Wir halten es für unverzichtbar, über die Bürger das charakteristische kölsche Lebensgefühl zu fördern und deren aktive Mitarbeit zu fordern – von Integrationsprojekten bis zur Verbesserung des Stadtbilds, der Sicherheit und der Sauberkeit. Mit den Bürgern möchte ich einen regen Austausch pflegen, um ihre Interessen in unsere Projekte einfließen zu lassen, denn nur so können wir letztlich Erfolg haben.
Köln ist keine mondäne Stadt wie Hamburg oder München, sondern eine weltoffene Metropole. Das weltoffene bedeutet, eine feste heimatliche Verwurzlung der Bürger, die für die Unverwechselbarkeit dieser Stadt steht.

CityNEWS: Sie sprachen auch davon, nicht nur in Köln sondern auch regional und überregional die Marke Köln zu positionieren. Wie soll das gehen bei den relativ begrenzten finanziellen Möglichkeiten die dem Verein zur Verfügung stehen?

Helmut Schmidt: Sicherlich werden wir eine Positionierung der Marke Köln nicht alleine und ohne unser Netzwerk schaffen. Wichtig ist uns, als Vertreter der Mitgliederinteressen den Markenprozess der Stadt Köln konstruktiv und unterstützend zu begleiten. Zudem wollen wir das Bild der traditionellen und dennoch modernen europäischen Metropole aktiv gestalten und entwickeln. Und was die finanziellen Möglichkeiten angeht: Ich sehe noch großes Potenzial an Unternehmen und Menschen, die sich für Köln engagieren wollen. Auch die Mitgliederwerbung wird ein zentrales Anliegen sein.

CityNEWS: Wann werden konkrete Ergebnisse über den Markenbildungsprozess über den jetzt soviel gesprochen wird, vorliegen?

Helmut Schmidt: Wie gesagt: Wir sitzen nicht alleine im Führerhaus, wir wollen mitgestalten. Das Tempo des Markenprozesses wird von vielen Faktoren bestimmt. Wir sollten Qualität vor Eile setzen und Wert auf ein gutes, nachhaltig wirkendes Ergebnis anstelle schneller Erfolgsmeldungen setzen.

CityNEWS: Welche konkreten Schritte unternehmen Sie um CMK auf breitere Füße zu stellen, sprich die Anzahl der Mitglieder signifikant zu erhöhen?

Helmut Schmidt: Ich denke, wir haben alle Themenfelder kompetent besetzt und werden durch unsere Projekte überzeugen. Wir werden auch aktiv werben und neuen Mitstreitern unsere Philosophie nahe bringen.

CityNEWS: Wie sieht die Kooperation mit der Stadt Köln aus? Welche Unterstützung erhält CMK von Seiten der Stadt Köln dem eigentlichen Aufgabenträger und Verantwortlichen für das “Stadtmarketing”?

Helmut Schmidt: Die Zusammenarbeit mit der Stadt Köln ist gut und sehr kooperativ, es gibt Unterstützung in den unterschiedlichsten Projekten. Wir wollen kritischer, fordernder und unabhängiger Partner sein, wollen aber wo immer möglich gemeinsam marschieren und unsere Kräfte bündeln.

CityNEWS: Welche Zusammenarbeit suchen Sie, wenn überhaupt, zu den einzelnen Bezirks IGs damit der Markenprozess auch in den Vierteln bei den einzelnen Gewerberingen ankommt?

Helmut Schmidt: Eins nach dem anderen. Wir suchen eine Dachmarke für ganz Köln, in der sich die Veedel und Gruppen wieder finden.

CityNEWS: Köln gilt als tolerante Stadt, die Toleranz durch die zuständigen Amtsstellen bei der Stadt Köln in Bezug auf die gerade aktuell wieder starke Debatte um die beispiellose Verschmutzung der wenigen Grünflächen wird außerhalb Kölns nicht unbemerkt bleiben. Da wird der Markenprozess konterkariert, wenn die Besucher die andere Seite Kölns sehen. Welchen Einfluss können Sie als CMK nehmen?

Helmut Schmidt:Das Thema Sauberkeit liegt uns am Herzen. Wir werden mit verschiedenen Aktionen den Bürger für ein MEHR an Sauberkeit auf Straßen und Plätzen sensibilisieren. Wir müssen aber auch am Image arbeiten, denn objektiv und nachweislich ist Köln längst nicht so schmutzig, wie es oft dargestellt wird.

CityNEWS: Köln ist unzweifelhaft sehr stark durch den Karneval geprägt der durch die Lebendigkeit der vielen KGs auch während des ganzen Jahres aktiv betrieben und gelebt wird. Ist hier nicht ein Ansatzpunkt das Kölner Brauchtum stärker in den Markenbildungsprozess einzubinden?

Helmut Schmidt: Das Brauchtum ist gewiss ein wichtiger Aspekt in diesem Prozess. Die fünfte Jahreszeit wird in Köln sehr intensiv gelebt – und das sollte man auch. Allerdings gibt es weitere vier Jahreszeiten, in denen wir die kölsche Lebensart über Kunst und Kultur leben und vermitteln müssen.

Der geschäftsführende Vorstand von CMK besteht neben Helmut Schmidt aus Michael Hövelmann (49,
Galeria Kaufhof) als erstem Stellvertreter sowie Franz-Josef Khalifeh
(44, Freier Unternehmensberater) und Jürgen Wirtz (47, Radisson Blu).
Weitere Vorstandsmitglieder sind Heinz M. Breidenbach (70, Transaction
Service GmbH), Wolfgang Eckert (45, Kreissparkasse), Guido Gudat  (51,
Koelnmesse), Stefan Hilscher (55, Verlag Schauberg DuMont), Frank
Klingsporn (47, Sparkasse KölnBonn), Georg Schäfer (49, Verbundbrauerei)
und Dieter Zeibig (55, Strategieberatung Valoress).

 
City-Marketing Köln wurde 1996 gegründet und hat aktuell 163 Mitglieder aus allen Bereichen der Kölner Wirtschaft.