“Breaking Bad” lässt grüßen: Chemie-Einsatz in Leverkusen – Polizisten finden große Mengen Chemikalien in Wohnhaus

"Breaking Bad" lässt grüßen: Chemie-Einsatz in Leverkusen - Polizisten finden große Mengen Chemikalien in Wohnhaus copyright: pixabay.com
“Breaking Bad” lässt grüßen: Chemie-Einsatz in Leverkusen – Polizisten finden große Mengen Chemikalien in Wohnhaus
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Gemeinsam mit einem Chemiker der Werksfeuerwehr Chempark und Spezialisten der Tatortgruppe Sprengstoff/Brand haben Kriminalbeamte der Polizei Köln gestern Nachmittag (2. August 2016) die in einer Wohnung in Leverkusen-Wiesdorf aufgefundenen Chemikalien bewertet (s. u.). Auch Kräfte des Ordnungsamtes der Stadt Leverkusen waren am Einsatz beteiligt.

Insgesamt fanden die Einsatzkräfte etwa eineinhalb Kilogramm chemischer Stoffmischungen, die als gefährlich zu bewerten waren. Die Fachleute stellten darüber hinaus ungefähr 40 Gramm einer Mischsubstanz sicher, die sogar als brisant eingestuft werden musste.

Fachkräfte des LKA transportierten die Gefahrstoffe noch am Nachmittag unter aufwändigen Sicherungsmaßnahmen auf ein Firmengelände. Dort machten sie das Material ordnungsgemäß unschädlich.

“Breaking Bad” lässt grüßen: Handelt es sich bei den Chemikalien um Drogen?

Zusätzlich beschlagnahmten die Ermittler circa ein Kilogramm einer kristallinen Chemikalie, bei der es sich nach ersten Tests um Betäubungsmittel handelt. Die abschließende Analyse gaben Polizisten schon gestern in Auftrag. Das Ergebnis steht jedoch noch aus.

Der bereits polizeibekannte Eigentümer (44) der Chemikalien muss sich jetzt wegen eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und das Betäubungsmittelgesetz verantworten. Der 44-Jährige wurde durch einen Amtsarzt untersucht, der ihn an einen Facharzt überstellte.


Polizisten finden größere Mengen Chemikalien in Wohnhaus (02.08.2016)

Die Polizei verständigte umgehend die Feuerwehr, die wenig später am Einsatzort erste Maßnahmen traf. copyright: Petra Bork / pixelio.de (Symbolbild)
Die Polizei verständigte umgehend die Feuerwehr, die wenig später am Einsatzort erste Maßnahmen traf.
copyright: Petra Bork / pixelio.de (Symbolbild)

Polizisten haben am 2. August 2016 in den frühen Morgenstunden bei einem Routineeinsatz in einem Wohnhaus in Leverkusen-Wiesdorf größere Mengen verschiedener Chemikalien gefunden. Die Beamten verständigten umgehend die Feuerwehr, die wenig später am Einsatzort erste Maßnahmen traf.

Gegen 5.30 Uhr meldete sich ein Anwohner der Clemens-Winkler-Straße bei der Polizei und machte Angaben über verdächtige Geräusche und Hilferufe aus dem Nachbarhaus. Wenige Minuten später klingelten die alarmierten Polizisten an der Tür des beschriebenen Wohnhauses. Der schlaftrunkene Wohnungsinhaber (44) öffnete den Beamten und erklärte, dass er schlecht geträumt und offenbar im Traum auch um Hilfe gerufen habe.

Um auszuschließen, dass sich im Haus des 44-Jährigen ein Mensch in einer akuten Notlage befand, betraten die Beamten das Gebäude. Bei der Begehung fanden die Uniformierten in einem Raum größere Mengen von unterschiedlichen Chemikalien. Weitere Personen befanden sich nicht in dem Wohnhaus.

Chemikalien zur Herstellung chemischer Drogen?

Nachdem Feuerwehrkräfte eine akute Gefahrensituation ausgeschlossen hatten, betraten Fachkräfte der Kriminalpolizei den Einsatzort. Die Begutachtung der gefundenen Substanzen dauert noch an. Nach derzeitigem Sachstand handelt es sich um Chemikalien die frei verkäuflich sind. In einem speziellen Verhältnis vermengt können daraus jedoch gefährliche Stoffmischungen entstehen. Aktuell haben die eingesetzten Polizisten solche Gefahrstoffe noch nicht gefunden.

Hingegen stellten die Beamten kleine Mengen von Chemikalien sicher, bei denen es sich nach erster Einschätzung um chemische Drogen handelt. Ein abschließendes Analyseergebnis liegt noch nicht vor.

Polizeispezialisten beraten derzeit über den Abtransport, die fachgerechte Lagerung beziehungsweise ordnungsgemäße Vernichtung der gefundenen Chemikalien.

Die Polizisten brachten den 44-Jährigen zur Vernehmung ins Polizeipräsidium. Er ist bereits wegen eines Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz polizeibekannt. Ein weiteres Ermittlungsverfahren leiteten die Beamten heute Morgen ein. Derzeit besteht der Verdacht, dass der Tatverdächtige mit Chemikalien Handel betreibt. Auch diesen Anhaltspunkten gehen die Kriminalbeamten nach. Die Ermittlungen dauern an.