Mit der aktuell durch die Bundesagentur für Arbeit veröffentlichten Beschäftigtenzahl für Ende September 2013 hat die Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigten einen neuen Höchststand erreicht und in Köln erstmals die 500.000er-Marke überschritten (506.200).
Hierzu hat der Zuwachs von rund
10.000 Beschäftigten im dritten Quartal 2013 beigetragen. Zu diesem
Ergebnis kommt der jetzt vorliegende Jahresrückblick des Amtes für
Stadtentwicklung und Statistik, der als “Pegel Köln” veröffentlich wird.
Der Pegel “Arbeitsmarkt Köln – Rückblick 2013 und bisherige
Entwicklung 2014” zeigt, dass sich der Beschäftigungszuwachs erneut aus
dem Beschäftigungsgewinn des Dienstleistungssektors speist. Mit einem
Zuwachs von 35 Prozent beziehungsweise 5.300 Beschäftigten ist der
Branchenkomplex Unternehmensberatung der Hauptwachstumsmotor. Auch die
Branchen Information und Kommunikation mit einem Plus von 2.700
Beschäftigten sowie die Logistikbranche mit zusätzlich 1.900
Beschäftigten treiben derzeit das Wachstum Kölns an.
Im Regionalvergleich lag der Kölner Beschäftigungszuwachs von 2,5 Prozent sowohl über dem von NRW
(1,0 Prozent) wie auch über dem Bundesdurchschnitt (1,3 Prozent) und
fiel auch höher aus als in Hamburg (2,0 Prozent), Dortmund (1,6
Prozent), Frankfurt (1,5 Prozent) oder Nürnberg (1,3 Prozent). Vom
gesamten Beschäftigungszuwachs zwischen Mitte 2012 und 2013 (plus
11.000) profitierten Frauen (plus 2,7 Prozent) in stärkerem Umfang als
Männer (plus 1,9 Prozent). Seit Jahrzehnten nimmt Anteil der Frauen an
den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten zu und liegt mittlerweile
bei 46 Prozent. Die Zunahme der Frauenerwerbsbeteiligung gilt als ein
wichtiger Faktor, der helfen soll, den erwarteten Rückgang der
erwerbsfähigen Bevölkerung im Rahmen des demografischen Wandels künftig
auszugleichen.
Der deutliche Anstieg bei den älteren
Beschäftigten ab 50 Jahren (plus 7.700 Arbeitsplätze) ist weitgehend
demografisch bedingt: Die geburtenstarken Jahrgänge (Baby-Boomer)
sind in diese Altersgruppe hineingewachsen. Trotz des hohen
Beschäftigtenzuwachses ist auf dem Kölner Arbeitsmarkt im letzten Jahr
die Zahl der Arbeitslosen weiter angestiegen. Ein Grund hierfür ist die
nach wie vor fehlende Übereinstimmung der Qualifikation der
Stellenbewerber mit den Qualifikationsprofilen der Stellennachfrage.
Hinzu kommt, dass bei den Arbeitslosenzahlen nur Menschen mit Wohnort in
Köln gezählt werden. Die Beschäftigtenzahlen hingegen werden nach dem
Arbeitsort gezählt und enthalten auch die nach Köln Einpendelnden. Somit
ist nachvollziehbar, dass der Beschäftigtenzuwachs nicht nur den
Kölnerinnen und Kölnern zugute kommt. Derzeit sind von den
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Köln fast die Hälfte
Einpendler (48 Prozent). Ihre Zahl ist um 6.100 angestiegen (plus 2,6
Prozent). Dieser hohe Einpendleranteil ist allerdings typisch für
wirtschaftsstarke Standorte mit einem großen Einzugsgebiet. In
vergleichbaren Wirtschaftsstandorten, wie zum Beispiel in Stuttgart (60
Prozent) oder Frankfurt (65 Prozent) liegt er sogar deutlich höher als
in Köln.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di