Besonnenheit nach der Schrecksekunde: So reagieren Autofahrer bei einem Reifenplatzer richtig

Für den Pannenfall gelten klare Regeln: Die Warnweste anziehen, das Warndreieck in mindestens 100 Metern Entfernung aufstellen und die Blinker aktivieren. / copyright: Delticom / djd
Für den Pannenfall gelten klare Regeln: Die Warnweste anziehen, das Warndreieck in mindestens 100 Metern Entfernung aufstellen und die Blinker aktivieren.
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Bei zügiger Fahrt platzt ein Reifen, das Fahrzeug gerät ins Schlingern: So dürfte wohl der Albtraum jedes Autofahrers aussehen. Nach der ersten Schrecksekunde ist in einer solchen Situation Besonnenheit gefragt.

Wer falsch reagiert, kann schnell die Kontrolle verlieren – das Auto kann ins Schleudern geraten und eine Kollision verursachen. Damit die Panne, die ärgerlich genug ist, noch möglichst glimpflich verläuft, sollte man sich im Fall der Fälle richtig verhalten.

Behutsam das Auto stabilisieren

Hektische Lenkbewegungen oder ein starkes Abbremsen sind in jedem Fall zu vermeiden, sagt Thierry Delesalle von ReifenDirekt.de: “Man sollte behutsam gegenlenken, um das Fahrzeug in der Spur zu halten. Dabei das Tempo allmählich reduzieren, die Warnblinkanlage einschalten und mit Vorsicht auf den Standstreifen wechseln.” Bei einem geplatzten Vorderrad reiche oft schon ein leichtes Gegenlegen, um das Auto zu stabilisieren. Etwas mehr Umsicht sei gefragt, wenn eines der Hinterräder einen Plattfuß aufweise. Allerdings ereignen sich Reifenplatzer meist nicht von jetzt auf gleich, sondern kündigen sich durchaus mit Warnsignalen an. “Wer den Eindruck hat, dass die Lenkung schwammig reagiert, das Fahrzeug auf eine Seite zieht oder wer ein Rütteln spürt, sollte das Auto mit Vorsicht zum Stehen bringen und alle Reifen überprüfen”, empfiehlt der Experte.

Reifenschäden vorbeugen

Auch für den Pannenfall gelten klare Regeln: Die Warnweste anziehen, das Warndreieck in mindestens 100 Metern Entfernung aufstellen und die Blinker aktivieren. Abschließend noch ein Tipp zur Vorbeugung: “Wer die Reifen seines Fahrzeugs regelmäßig auf Beschädigungen oder eingefahrene Gegenstände kontrolliert, den Reifenfülldruck prüft und die Profiltiefe misst, tut viel für die eigene Sicherheit. Wichtig ist es, dabei auch den Ersatzreifen nicht zu vergessen”, sagt der Experte. Sommerreifen sollten spätestens bei einer Profiltiefe von drei Millimetern durch frische Pneus ersetzt werden.

Automatisch unter Kontrolle

Nicht immer platzt ein Reifen mit einem lauten Knalleffekt. Oft entsteht ein Platten mit der Zeit, etwa durch einen schleichenden Luftverlust. Die Folgen, insbesondere bei höheren Geschwindigkeiten, sind nicht minder gefährlich. Daher ist EU-weit seit November 2014 für alle Neuzulassungen der Klasse M1 (Pkw und Wohnmobile) ein Reifendruckkontrollsystem vorgeschrieben. Die Systeme, kurz RDKS, überprüfen laufend und automatisch den Zustand der Reifen. Wird ein Druckverlust erkennbar, erhält der Fahrer eine Warnung im Display – er kann das Fahrzeug behutsam zum Stehen bringen und den Reifenschaden begutachten, bevor Schlimmeres passiert.

Ausführliche Informationen zu den Systemen gibt es unter www.reifendirekt.de/reifendruck-kontrollsystem.html.

Autor: Redaktion / djd