Siemens ist nicht nur eines der größten Unternehmen Deutschlands, sondern gehört auch in Nordrhein-Westfalen zu den wichtigsten Arbeitgebern. Zuletzt machte die Aktie einige kleinere Kurssprünge, vor allem nach den guten Quartalszahlen und der Kaufempfehlung von Goldman Sachs. Trotzdem sollten Anleger nicht zu voreilig investieren. Im derzeitigen Marktklima sind vor allem kurzfristige Anlageinstrumente gefragt.
Außerdem kündigte Siemens zuletzt Stellenstreichungen an, als Teil der langfristigen Strategie „Vision 2020“. Negative Schlagzeilen machten auch die milliardenschwere Übernahme von Dresser-Rand und Probleme bei der geplanten Zusammenarbeit mit Gamesa.
Siemens streicht Stellen, auch in Nordrhein-Westfalen; trotzdem entwickelte sich das Unternehmen in letzter Zeit positiv
Siemens hatte zuletzt Stellenstreichungen angekündigt. Weltweit sollen 7800 Arbeitsplätze wegfallen, 3300 davon in Deutschland. Das betrifft vor allem Verwaltungsstellen, kündigte die Unternehmensleitung an. In Nordrhein-Westfalen beschäftigt Siemens derzeit rund 20.000 Mitarbeiter an 40 Standorten. Davon sollen 300 Stellen gestrichen werden, was auch die Standorte in Köln betreffen wird.
Trotz der angekündigten Stellenstreichungen ging es dem Unternehmen zuletzt relativ gut. Der DAX verlor seit Jahresbeginn ca. neun Prozent, im Vergleich dazu sieht Siemens mit minus drei Prozent nicht schlecht aus.
Ende Januar legte Konzernchef Joe Kaeser die Quartalszahlen für Q1 2015/2016 vor. Diese konnten sich durchaus sehen lassen. Kaeser erhöhte auch die Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Auch wenn man sicherlich noch nicht von einer Kursrallye sprechen kann, stufen die meisten Analysten Siemens als haltens- oder gar kaufenswert ein.
Siemens profitiert insbesondere vom schwachen Euro. Die Auftragslage hat sich insgesamt verbessert und zu steigenden Umsätzen geführt. Dieser Trend wird sich vermutlich fortsetzen. Seit Jahresbeginn konnte sich Siemens bereits mehrere Großaufträge für Kraftwerke und Windkraftanlagen sichern.
Außerdem ist die Aktie im Vergleich zum Sektordurchschnitt noch immer unterbewertet und wird mit einem Abschlag gehandelt. Das liegt vor allem daran, dass Joe Kaeser den Konzern in den vergangenen zwei Jahren kräftig restrukturiert hat. Sein Programm „Vision 2020“ trägt nun Früchte.
Im momentanen Marktumfeld empfehlen sich vor allem kurzfristige Anlageinstrumente, um von Kurssprüngen zu profitieren
Anleger, die von den Kurssprüngen der Siemens-Aktie profitieren wollen, haben zahlreiche Möglichkeiten. Trotz der zuletzt positiven Entwicklungen, zögern viele Anleger jedoch Aktien zu kaufen. Die Rezessionsangst ist nach wie vor nicht verflogen und Anleger zögern in mittel- bzw. langfristige Anlagen zu investieren.
Deshalb erfreuen sich kurzfristigere Anlagemöglichkeiten in letzter Zeit größerer Beliebtheit. Online-Broker wie AvaTrade, ermöglichen es Anlegern aus einer Vielzahl von Instrumenten auszuwählen. Vor allem CFDs (Differenzkontrakte) auf deutsche Bluechips werden immer häufiger gehandelt, vor allem von Kleinanlegern.
Kurzfristige Anlageinstrumente sind im derzeitigen Marktumfeld eine gute Wahl. Die Siemens Aktie ist dabei ein gutes Beispiel. Nach der Veröffentlichung der Quartalszahlen stieg die Aktie kurzfristig stark an, aber das Kursfeuerwerk dauerte nicht lange und die Aktie verlor wieder an Wert.
Auch letzte Woche gab es einen kurzfristigen Kurssprung, als Goldman Sachs das Kursziel von 88 Euro auf 102 Euro anhob, ein Plus von 15 Prozent. Anleger können mit kurzfristigen Instrumenten von solchen raschen Kursentwicklungen profitieren. Der langfristige Ausblick der Aktie ist jedoch unter Analysten umstritten.
Übernahme von Öldienstleister verspricht nur geringe Profitaussichten und der Deal mit Gamesa ist noch nicht in trockenen Tüchern
Auch wenn die Siemens-Aktie sich zuletzt vereinzelt über gute Nachrichten freuen durfte, sind Anleger nach wie vor skeptisch im Hinblick auf die langfristige Entwicklung des Unternehmens. Die milliardenschwere Übernahme des Öldienstleisters Dresser-Rand stößt manchen Investoren auf den Magen. In Anbetracht des niedrigen Ölpreises werden die Gewinnaussichten in diesem Sektor wohl nicht allzu rosig sein.
Auch der Deal mit dem spanischen Windurbinenhersteller Gamesa verläuft nicht so wie von Siemens erhofft. Die beiden Unternehmen hatten sich bereits vor Wochen darauf geeinigt in Zukunft im Windenergie-Sektor zusammenzuarbeiten. Siemens wollte sein Know-How in das spanische Unternehmen einbringen und sollte im Gegenzug 60 Prozent am fusionierten Unternehmen erhalten. Die Transaktion ist bisher aber noch nicht unterzeichnet worden, da die Eigentümerstruktur bei Gamesa nicht abschließen geklärt ist. Siemens lehnte eine Stellungnahme dazu ab.
Anleger sind also gut beraten, die Kaufempfehlung im Bezug auf Siemens mit Vorsicht zu genießen. Satte Gewinne sind hier in nächster Zeit wohl eher nicht zu erwarten. Trotzdem ist Siemens nach wie vor eines der wichtigsten und umsatzstärksten deutschen Unternehmen und Anleger können durchaus von kurzfristigen Kursschwankungen profitieren. Die richtige Strategie und die richtigen Anlageinstrumente sind hierbei von zentraler Bedeutung.