Sicherheit am Arbeitsplatz

Dabei steht es um die Sicherheit am Arbeitsplatz in Deutschland gar nicht mal schlecht. Die Unfallzahlen sind rückläufig, Themen wie Gesundheit und Sicherheit für die Mitarbeiter stehen bei vielen Unternehmen auf der Agenda. / copyright: Rainer Sturm / pixelio.de
Dabei steht es um die Sicherheit am Arbeitsplatz in Deutschland gar nicht mal schlecht. Die Unfallzahlen sind rückläufig, Themen wie Gesundheit und Sicherheit für die Mitarbeiter stehen bei vielen Unternehmen auf der Agenda.
copyright: Rainer Sturm / pixelio.de

Auch das gibt es: jedes Jahr wird der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz zelebriert. So avancierte der 28. April 2015 zu einem nicht zu unterschätzenden Thementag.

Dabei sind im produzierenden Gewerbe immer noch die Klassiker Helm, Handschuhe und Gehörschutz quasi die Symbole schlechthin für Arbeitsplatzsicherheit. Aber eben nicht mehr die einzigen. Psychische Belastungen nehmen zu, Burnout ist heute in aller Munde, die ständige Erreichbarkeit 24/7 – also 24 Stunden am Tag und sieben Tage die Woche – über Handy sind die modernen Krankmacher. Der Welttag für Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz soll auch ein Tag zum Durchatmen sein und daran erinnern, wie wichtig Arbeitsschutz ist.

Mit dem Verfahren „Digitaler Arbeitsschutz“ haben zum Beispiel TÜV Rheinland und das Slow Media Institut eine Basis geschaffen, um einen arbeitnehmerfreundlichen, gesunden und doch effizienten Medienumgang in Unternehmen durchzusetzen. Seit Mitte 2014 bietet TÜV Rheinland das Zusatzzertifikat an, das Bestandteil des Prüfzeichens „Ausgezeichneter Arbeitgeber“ ist.

Es gilt eine Präventionskultur zu schaffen

Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft e. V. (ifaa) sieht die Schaffung einer Präventionskultur als wichtige Aufgabe im Themenfeld Arbeits- und Gesundheitsschutz. Dr. Stephan Sandrock, Experte des ifaa, erläutert: „Wichtig ist hierbei, dass Unternehmen individuell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtet eine Präventionskultur schaffen.“

Wie ernst inzwischen neben der Erhaltung der physischen Gesundheit der Mitarbeiter auch die Erhaltung der psychischen Komponente genommen wird, zeigt die im Jahr 2013 durchgeführte Verankerung im Arbeitsschutzgesetz. Verpflichtend für alle Unternehmen ist eine durchzuführende Gefährdungsbeurteilung hinsichtlich der Berücksichtigung der psychischen Belastung an einem Arbeitsplatz.

„Vorschriften auf Papier allein genügen nicht.“

Dabei steht es um die Sicherheit am Arbeitsplatz in Deutschland gar nicht mal schlecht. Die Unfallzahlen sind rückläufig, Themen wie Gesundheit und Sicherheit für die Mitarbeiter stehen bei vielen Unternehmen auf der Agenda. Oder im Aktenschrank. „Vorschriften auf Papier allein genügen nicht. Dazu braucht es auch Kommunikation“ ist Klaus Depner überzeugt. Der Manager Health und Human Safety bei Randstad Deutschland weiter: „Hinweise und Regelungen zur Vermeidung von Risiken am Arbeitsplatz füllen Aktenordner und Pinnwände. Das führt nicht zwangsläufig dazu, dass das Thema auch bei den Beschäftigten präsent ist. Dafür ist es wichtig, das Gespräch zu suchen“, ist der Gesundheits- und Sicherheitsexperte überzeugt.

Eine optimale, auf die Bedürfnisse der Arbeitgeber eingehende ergonomische Gestaltung der Arbeitsplätze ist ein weiterer wichtiger Baustein. Gerade die Tatsache, dass im Rahmen des demografischen Wandels das Durchschnittsalter der Belegschaft steigt, kommt der Arbeitsplatzergonomie eine besondere Bedeutung zu. Allerdings verlieren gerade kleine und mittlere Unternehmen diesen Aspekt aus den Augen. Helfen können in diesem Falle Checklisten, anhand derer die aktuelle Arbeitsplatzsituation bewertet werden kann. Sie zeigt Verbesserungspotenziale auf, damit Unternehmen ihrem Bedarf entsprechende Lösungen erarbeiten können.