WhatsApp – eine Alternative zur SMS?

Immer mehr Menschen nutzen WhatsApp, doch ist die App wirklich das Gelbe vom Ei? Was sind die Vor- und Nachteile gegenüber der SMS? Vor allem für Personen, die viele Nachrichten senden, ist WhatsApp eine gute Alternative zur klassischen SMS.

SMS seit 20 Jahren – ein Auslaufmodell

Am 3. Dezember 1992 versandte der Ingenieur Neil Papworth die erste SMS ins englische Vodafone-Netz. Die Entwicklung der SMS dauerte aber noch, da sich die neue Technologie erst noch behaupten musste. Doch bereits im Jahre 1996 wurden geschätzte 100 Millionen SMS versendet, 2012 waren es in etwa 58 Milliarden.

Einer der Nachteile der SMS ist die Beschränkung der Zeichenzahl auf 160. Außerdem kostet eine SMS, wenn man keine Flatrate hat, durchschnittlich 8 bis 9 Cent, aus dem Festnetz ist es meist teurer.

WhatsApp als Ablösung für die SMS?

Der Dienst WhatsApp wurde 2009 gegründet und über ihn werden täglich mehr als 1 Milliarde Nachrichten versendet. Der Dienst hat mittlerweile geschätzt über 100 Millionen Nutzer weltweit. WhatsApp kann sowohl Kurznachrichten, als auch Bilder, die aktuelle Position und weiteres versenden. Doch das Wichtigste ist: Das Versenden von Nachrichten ist (bis auf die jährlich anfallende Gebühr von 89 Cent) kostenlos.

Vor allem für Personen, die viele Nachrichten senden, ist WhatsApp eine gute Alternative zur klassischen SMS, da es hier keine Begrenzung der Zeichenanzahl gibt und die Nachrichten schneller versendet und empfangen werden können.

Ein Problem dabei ist, dass beide Benutzer WhatsApp haben müssen, um über den Dienst kommunizieren zu können. Vor allem bei Handys, die keine Smartphones sind, ist eine Installation der App nicht möglich.

WhatsApp: Einfache Bedienung, schwere Datenschutzprobleme

WhatsApp ist in der Bedienung sehr intuitiv, keine umständliche Menüführung oder langwierige Anmeldeprozeduren, da zur Anmeldung beim Dienst die Mobilfunknummer benutzt wird. Das ist zwar einfach, führt aber bei einem Providerwechsel dazu, dass alle Chats verloren sind. Die Kontakte sind auch weg, erscheinen aber wieder, wenn man diese zu der handyinternen Kontaktliste wieder hinzufügt.

Trotz der großen Verbreitung scheint es auf den ersten Blick, dass den Entwicklern nichts daran liegt, den Datenschutz zu verbessern. WhatsApp gerät immer wieder in die Kritik, dass zum Beispiel das komplette Adressbuch des Nutzers unverschlüsselt an die WhatsApp-Server übermittelt wird. Das ist zwar nötig, um abzugleichen, ob Kontakte aus dem Telefonbuch des Handys bei WhatsApp registriert sind, könnte aber verschlüsselt sein. Ein weiterer großer Kritikpunkt ist, dass man sich mithilfe einfacher Software als ein Kontakt eines Users ausgeben kann und ebenfalls alle gesendete und empfangene Daten auslesen kann.

Das ist insbesondere bei sensiblen Daten ein Problem, oder wenn das Handy zu Firmenzwecken genutzt wird. Die Probleme sind seit langem bekannt, werden behoben und treten wieder auf – selbst heute, nach über 6 Monaten können mithilfe von WhatsAppSniffer die Daten der User ausgelesen werden.

Undurchsichtige Firmenpolitik

Stellungnahmen zu aktuellen Problemen der App sind nicht gegeben, auf der Facebookseite von WhatsApp werden nur Sprüche veröffentlicht, keine Informationen zur Applikation. Auf Twitter wird spärlich über Updates informiert. Es scheint, als sei WhatsApp in Schweigen gehüllt, was die Sicherheitsfragen angeht.

Tricks zur Verbesserung der Sicherheit

Von Herstellerseite aus ist zwar nur eine geringe Sicherheit gewährleistet, aber diese kann deutlich verbessert werden. Ein Beispiel wäre die Nachrichten verschlüsselt zu versenden.
Weiterhin ist es wichtig, WhatsApp nicht zu nutzen, wenn man mit öffentlichen WLAN-Netzen verbunden ist.

Fazit: Gute Funktionen, schlechte Sicherheit

Die Applikation ist sehr einfach zu bedienen, und ist sehr praktisch. Aber man sollte den Dienst eventuell nicht nutzen, wenn man darüber sensible Chats führt oder es zu Firmenzwecken nutzt. Für private Zwecke, wenn man mit seinen Freunden oder Familie kommunizieren möchte, und dabei keinerlei private Daten preisgibt, sollte eine Benutzung des Dienstes kein Problem darstellen.