Mehr Sauerstoff für den Aachener Weiher – Feuerwehr pumpt rund um die Uhr Wasser

Als Ursache für das Wasservogelsterben sehen die Experten der Kölner Veterinäraufsicht ein Auftreten von Botulismus bei den Wasservögeln.  / copyright:  Erich Westendarp/ pixelio.de
Als Ursache für das Wasservogelsterben sehen die Experten der Kölner Veterinäraufsicht ein Auftreten von Botulismus bei den Wasservögeln.
copyright: Erich Westendarp/ pixelio.de

Die Kölner Berufsfeuerwehr hat heute im Auftrag des Amtes für Landschaftspflege und Grünflächen am Aachener Weiher zwei Hochleistungspumpen in Betrieb genommen. Die von ihnen erzeugten Fontänen bringen stündlich etwa 170.000 Liter mit Sauerstoff angereichertes Wasser in den Weiher ein.

Diese Methode gilt als wirksamste Ad-hoc-Maßnahme, um Gewässer bei Extremtemperaturen mit Sauerstoff anzureichern. Die Feuerwehr wird die Pumpen dort bis auf Weiteres rund um die Uhr betreiben. Der Aachener Weiher erhält über den Rautenstrauch und den Clarenbach oberirdisch geführtes Wasser. Auf dem circa 2,3 Kilometer langen Weg zum Aachener Weiher vermindert sich der Wassereintrag in den Aachener Weiher durch Verdunstung, besonders natürlich bei extrem hohen Temperaturen. Das Grünflächenamt pumpt bereits im Stadtwald zusätzliche Wassermengen in die Kanäle.

Gleichzeitig hat das Amt für Landschaftspflege mit dem Angelverein, der für den Fischbesatz im Aachener Weiher verantwortlich ist, abgesprochen, den Bestand der Fische kurzfristig zu verringern, um auch so für eine Entlastung des Gewässers zu sorgen. Das
Gewässer wird vertragsgemäß fischereimäßig extensiv betreut, d.h. ein dem Gewässer angepasster Fischbesatz soll dort gewährleistet werden. In dem 1,80 Meter tiefen Aachener Weiher sind unter anderem Karpfen und Schleien vorhanden.

Als Ursache für das Wasservogelsterben sehen die Experten der Kölner Veterinäraufsicht ein Auftreten von Botulismus bei den Wasservögeln. Ursache ist die bei hohen Wassertemperaturen explosionsartige Vermehrung des Bakteriums Clostridium botulinum im Bodenschlamm, dessen Ausscheidungsprodukt hochgiftig ist und beim Gründeln von Enten im Schlamm freigesetzt wird und durch die Schleimhäute von den Enten aufgenommen wird.. Das Gift führt zur Lähmung und damit zum Tod der Tiere. Das Bakterium ernährt sich unter anderem von zu Boden gesunkenen Futterresten aller Art. Aus diesem Grund hat die Stadt Köln bereits vor Jahren für alle Kölner Gewässer ein striktes Fütterungsverbot erlassen.

Solange, bis sich die Situation am Aachener Weiher deutlich verbessert hat, kontrollieren Mitarbeiter des Amts für Landschaftspflege und Grünflächen täglich, ob dort weitere Tiere erkrankt oder verendet sind. Dem Ausschuss für Umwelt und Grün wird das Amt für Landschaftspflege und Grün in seiner ersten Sitzung einen Bericht über die getroffenen ad-hoc-Maßnahmen und erste Überlegungen, wie mittelfristig in Extremwetterlagen die Wasserqualität des Aachener Weihers stabilisiert werden kann, vorlegen.

Autor: Redaktion / Stadt Köln / ARAG