Jahr Zwei nach dem Aufstieg: CityNEWS liefert einen Rückblick- und Ausblick des 1. FC Köln

CityNEWS liefert einen Rückblick- und Ausblick des 1. FC Köln / copyright: Timur Emek / dapd
CityNEWS liefert einen Rückblick- und Ausblick des 1. FC Köln
copyright: Timur Emek / dapd

Zwei Spieltage vor dem Saisonende hat der 1. FC Köln den Klassenerhalt geschafft. Für CityNEWS der Moment, jetzt schon auf die vergangene Saison zurückzublicken, aber auch das Augenmerk auf die Saison 2015/2016 zu richten.

Die Null, sie stand beim 1. FC Köln wie eine Eins. Bis dato gab es neun mal ein 0 : 0 in 32 Bundesligapartien, vier weitere Spiele beendeten die Geißböcke als Sieger und verließen ohne Gegentreffer den Platz. 21 Punkte aus diesen 13 Spielen sind mit ein Grund dafür, dass der effzeh erstklassig bleibt. Die stabile Abwehrleistung lässt hoffen, dass auch im Jahr Zwei nach dem Aufstieg in Köln-Müngersdorf nichts anbrennt und die Zugehörigkeit in Liga Eins mal wieder zum Dauerzustand wird.

Manager Jörg Schmadtke bastelt am neuen Kader, und am Verhandlungstisch ist seine Position naatürlich deutlich verbessert, wenn er einen Kandidaten zu einem Erstligisten locken kann. Die vielen Nullnummern zeigen, dass das Team in der Abwehr gut aufgestellt ist. In erster Linie sucht Schmadtke Offensivkräfte, denn im Abschluss zeigten die Kölner deutliche Schwächen. Die durch den Abgang von Topscorer Anthony Ujah zu Werder Bremen nicht ausgemerzt werden.

Anthony für Anthony

Einige interessante Kandidaten stehen auf der Kölner Einkaufsliste. Obenan Anthony Modeste aus Hoffenheim. Mit dem Franzosen ist man sich weitgehend einig, allein es fehlt die Zustimmung der Hoffenheimer Vereinsführung. Die solte aber zu erzielen sein, aus dem Verkauf von Ujah fließen festgeschriebene 4,5 Millionen Euro in die Vereinskasse.

Der österreichische Trainer Peter Stöger hat zudem drei Landsleute im Visier, die die Kölner Angriffsmisere beheben könnten. Alexander Gorgon wurde von Stöger bereits bei Austria Wien trainiert. Von Stade Renes in Frankreich könnte Philipp Hosiner an den Rhein wechseln. Und eine weitere Option wäre Martin Harnik vom VfB Stuttgart. Dies allerdings nur, wenn die Schwaben den drohenden Abstieg nicht verhindern können.

“Wenn du eine gute Mannschaft haben willst, musst du beim Torhüter anfangen.” Weise Worte von Hennes Weisweiler, dem letzten Kölner Meistertrainer. Insofern kann Köln sich glücklich schätzen, mit dem 22jährigen Timo Horn endlich mal wieder einen Keeper zu haben, der konstant gute Leistungen bringt und mit schnellen Reflexen glänzt. Die noch vorhandenen Unsicherheiten beim Herauslaufen und dem Herunterpflücken von Bällen werden mit zunehmender Routine weniger, und schon jetzt ist Timo Horn ein Torhüter, der mit seinen Paraden einen knappen Vorsprung über die Zeit retten kann.

Der Abwehrverbund vor Horn erweist sich als ebenso stabil. Egal in welcher Besetzung: Brecko, Maroh, Mavraj, Wimmer und Hector bilden eine Wand, die schwer zu überwinden ist. Kapitän Miso Brecko als Kapitän zeigt sich außerhalb des Platzes vorbildlich. Denn obwohl nicht Stammspieler, nimmt der Teamchef seine Rolle an und unterstützt die Kollegen von der Seitenlinie. Und Jonas Hector, inzwischen Nationalspieler, könnte sich bei Joachim Löw festspielen, denn gute Linksverteidiger mit starkem linken Fuß sind in Deutschland Mangelware. Sein sensationelles Dribbling im Spiel gegen die Frankfurter Eintracht und erfolgreichem Torabschluss ist zudem eine gute Visitenkarte.

Mit Marcel Risse im Mittelfeld werden die Geißböcke auch in die neue Saison gehen, allerings herrscht auch hier Handlungsbedarf. Denn das schnelle Überbrücken des Mittelfelds, der Drang zum Tor fehlte in vielen Spielen, gerade zu Hause war das Räderwek gehemmt. Die letzten Heimspiele allerdings zeigten einen deutlichen Trand nach oben.

Insofern dürfen Kölner Fans optimistisch in die neue Saison gehen. Im Kölner Blätterwald blieb es weitgehend ruhig, was durchaus als Anerkennung für die Arbeit gelten darf, die im gesamten Verein geleistet wird. Größere Störfeuer – im wahrsten Sinne des Wortes – bescherten dem Verein einige so genannte Fans, sprich Chaoten, die in schöner Regelmäßigkeit mit Pyrotechnik auf sich aufmerksam machten. Hier zeigte der von Werner Spinner geführte Vorstand ein gutes Gefühl im Umgang mit den Rädelsführern. Stadionverbote wurden verhängt, zudem will man sich den entstandenen Schaden ersetzen lassen und die Chaoten in Regress nehmen.

Ein einmaliges Zeichen für Toleranz

Schönster Moment der Saison war als der 1. FC Köln ein Zeichen für Toleranz setzte. Am Samstag, 21. März empfingen die Geißböcke Werder Bremen im RheinEnergieSTADION und verzichteten auf den Schriftzug ihres Hauptsponsors REWE Group auf
der Brust, Stattdessen liefen die FC-Profis zu Gunsten einer Botschaft auf:
Statt “REWE” stand auf den Trikots des Bundesligisten das Wort “Toleranz”. Außerdem wurden die Köln-Spieler beim Einlaufen ins Stadion von Flüchtlingskindern begleitet.Diese Aktion wurde so nur von den Kickern und Vereinsverantwortlichen des effzeh und keinem anderem Erstliga-Verein durchgeführt und war einfach einmalig in ihrer Form.

So können, in die Zukunft geschaut, Projekte wie der Stadionausbau in Ruhe angegangen werden. Das Jahr Zwei nach dem Aufstieg muss zunächst den Nichtabstieg im Fokus haben. Je früher desto besser. Wenn am Ende ein besserer Platz als in dieser Saison herauskommt, wird die Laune bei den Geißböcken weiter steigen. Vor allem auch bei Vereins-Maskottchen Hennes. Denn der ist froh, dass Anthony Ujah ihn nicht mehr an den Hörnern packen kann.

Autor: Redaktion / Heribert Eiden – EidenArt