Das Internet ist zum ständigen Begleiter geworden. Unterwegs nutzen viele das WWW über Smartphones, mobile PCs oder Tablets. Besonders beliebt sind öffentliche WLAN-Netze. Kaum einer bedenkt, dass andere mit ein wenig Aufwand und der richtigen Software nicht nur mitlesen, sondern auch Zugangsdaten ausspionieren können.
Kein Grund für Panikmache, sagt Arne Arnold, Redakteur der «PC-Welt»: «Es ist nicht alles gefährlich und man muss nicht gleich paranoid werden.» Er rät aber durchaus zur Vorsicht und dazu, abzuwägen, welche Programme man unterwegs nutzt und welche nicht. Als Beispiele nennt Arnold das Abrufen von E-Mails via POP3. «Dabei wird das Passwort unverschlüsselt übertragen. Sehr fortgeschrittene Benutzer kennen Programme, mit denen man diese und auch die Nachrichten dann mitlesen kann», gibt Arnold zu Bedenken. Darum empfiehlt er entweder einen verschlüsselten POP3 oder IMAP-Zugang. Informationen dazu fänden sich auf den Hilfeseiten der Provider.
Bei Facebook eine gesicherte Verbindung nutzen
Eine weitere Schwachstelle ist nach Erfahrung des Experten das soziale Netzwerk Facebook. Zwar laufe dort die Anmeldung normalerweise verschlüsselt, danach flössen die Daten aber offen durch das WLAN. Man kann aber auch festlegen, das Netzwerk nur über eine gesicherte Verbindung zu nutzen. Das lässt sich mit einer entsprechenden Option unter dem Punkt Kontosicherheit einrichten.
Um sorgenfrei in öffentlichen WLANs surfen zu können, empfiehlt Arnold kleine Zusatztools, die einen verschlüsselten Tunnel zu sicheren Rechnern im Internet aufbauen – zum Beispiel Cyberghost VPN oder das Programm Hotspot Shield, das auch als App verfügbar ist.
Eine weitere Möglichkeit sei, sich mit einem Fernwartungsprogramm auf den heimischen PC zu schalten. Nachteil: Das setzt voraus, dass dieser ständig eingeschaltet ist, was Stromkosten verursacht. Schließlich gebe es für erfahrene Nutzer noch die Möglichkeit, über den heimischen Router ins Internet zu gehen. Dabei müsse man jedoch Einbußen in der Übertragungsgeschwindigkeit hinnehmen.
Arnold selbst nutzt ein VPN-Programm: «Wenn ich etwa unterwegs meine Bankenseite besuche, schalte ich es an.» Keine Sorgen müssten sich Unternehmer machen, die über Cloud-Anwendungen von unterwegs ihre Geschäfte machen. Die Anbieter seien in der Regel bemüht, diese Verbindungen auch sicher zu machen. Dies lasse sich im Browser an dem Schloss-Symbol erkennen oder an der Endung https in der URL.
Die meisten öffentlichen Netze sind unverschlüsselt
Ob ein öffentliches WLAN sicher ist oder nicht, lässt sich nach Angaben Arnolds ganz einfach feststellen. «Sichere Verbindungen fordern immer einen Netzwerkschlüssel», weiß der Experte. Wo immer man sich etwa in Hotels oder auf Flughäfen über eine Internetseite einlogge, handle es sich um eine normale und damit unverschlüsselte Verbindung.
Nach seiner Beobachtung sind die Netze in den «allermeisten Fällen» unverschlüsselt. Dies habe mehrere Gründe: Zum einen würde das Plus an Sicherheit die Kosten für den Betreiber erhöhen. Zum anderen verbrauche die Verschlüsselung gut 20 Prozent der Rechenleistung des Computers. Und schließlich kennen sich nach Einschätzung des Experten viele überhaupt nicht mit der Netzwerkkonfiguration des eigenen PCs oder Smartphones aus. «Das ist also auch ein Komfortproblem», meint Arnold.
Sicherheit durch VPN
Beim Virtual Private Network( übersetzt «Virtuellen privaten Netz») werden Daten in einem abhörsicheren Tunnel von einem zum anderen PC übertragen. Dies setzt eine entsprechende Autorisierung voraus, so dass Unbefugte sich nicht einklinken können. Dank spezieller Software, die auf Sende- und Empfangsgerät installiert sein muss, wird das verbindende Gerät zum VPN-Einwahlknoten.
Online-Festplatten Probleme mit dem Datenschutz bei Online-Festplatten
Online-Speicher ermöglichen den bequemen Zugriff auf Bilder, Musik oder Dokumente von jedem Ort mit Internetzugang. Noch dazu sind einige Angebote kostenlos. Doch einige Anbieter solcher Dienste haben Probleme mit dem Datenschutz. Die Zeitschrift «Computerbild» (Heft 18/2011) hat zehn Online-Festplatten und sogenannte Filehostern verglichen und festgestellt: Die Hälfte hatte Probleme beim Datenschutz oder den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB).
Online-Festplatten beispielsweise von Web.de, Microsoft oder Strato lassen sich im Windows-Explorer einfach als weiteres Laufwerk verknüpfen. Die Speicherung von Dateien im Internet ermöglichen auch Filehoster wie Rapidshare, Megaupload und Netload. Einige Anbieter sind wegen der Verbreitung von Raubkopien in Verruf geraten. Wer dort aber nur persönliche oder legale Dateien speichere und verteile, brauche sich keine Sorgen zu machen, schreibt Computerbild.
Daten werden unverschlüsselt übertragen
Die Handhabung ist bei Filehostern umständlicher als bei Online-Festplatten, weil Nutzer den Browser oder ein separates Zugriffsprogramm verwenden müssen. Zudem werden hochgeladene Dateien nach einer bestimmten Zeit automatisch gelöscht. Ausnahme sind kostenpflichtigen Premium-Zugänge. Als mangelhaft wurden von der Zeitschrift die Filehoster Share-Online und Uploaded eingestuft, weil sie Daten unverschlüsselt zum Online-Speicher übertragen.
Testsieger wurde der Premium-Dienst der Online-Festplatte Strato HiDrive. Nutzer zahlen in der Regel zwar mindestens knapp zwei Euro pro Monat. Dafür profitieren sie von kurzen Down- und Upload-Zeiten und hohen Sicherheitsstandards. Auf dem zweiten Platz landete der der Bezahldienst des Filehosters Rapidshare.
Autor: Redaktion / dapd / http://bvap.de