Warnstreiks in der privaten Abfallwirtschaft

In mehreren nordrhein-westfälischen Städten drohen heute (19.11.2010) Streiks in der privaten Abfallwirtschaft. Wie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mitteilte, sind rund 400 Beschäftigte in Köln, Düsseldorf, Oberhausen, Wuppertal, Soest, Herne und Selm zu zeitweiligen Arbeitsniederlegungen aufgerufen.

Nach drei erfolglosen Verhandlungsrunden mit den privaten Abfallunternehmen solle «ein deutliches Signal aus den Betrieben» an die Arbeitgeber gesandt werden, sagte ein ver.di-Sprecher.

Derzeit schließt die Gewerkschaft neue Verhandlungen mit dem Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Rohstoffwirtschaft (BDE) aus. Erst wenn ein verhandlungsfähiges Angebot für die bundesweit 20.000 Tarifbeschäftigten vorliege, könnten die Gespräche fortgesetzt werden. ver.di fordert rückwirkend zum 1. Mai eine dreiprozentige Lohnerhöhung sowie die Streichung der beiden unteren Vergütungsgruppen. Der bisherige Tarifvertrag war Ende April ausgelaufen.

Der BDE bietet den Angaben zufolge eine Einmalzahlung in Höhe von 170 Euro für die Monate Mai bis Dezember sowie eine Lohnerhöhung von einem Prozent für das kommende Jahr an. Zudem forderten die Arbeitgeber für neu eingestellte Beschäftigte die Einführung einer dauerhaften «zweiten Lohnebene». Dadurch entstünden Stundenlöhne auf dem Niveau von 1995, kritisierte die Gewerkschaft.