Auch in diesem Winter bietet die Stadt Köln wieder besondere Hilfen für wohnungslose Menschen an. Damit soll diesem Personenkreis in der kalten Jahreszeit in Zusammenarbeit mit den Trägern der Wohnungslosenhilfe ein zusätzlicher Schutz vor Kälte und Nässe ermöglicht werden.
Extreme Temperaturen oder Schneefälle in der kalten Jahreszeit führen dazu, dass auch Menschen eine Unterbringung wünschen, die bei normalen Witterungsbedingungen auf der Straße leben und in dieser Zeit bestehende Unterbringungsangebote ablehnen. Aber auch Menschen, die sich in Köln aufhalten und kein Einkommen oder Ansprüche auf Sozialleistungen haben, bedürfen in solchen Notsituationen einer humanitären Hilfe und einem Schutz vor gesundheitlichen Schäden.
Hierfür bietet das Amt für Soziales und Senioren bereits seit 18 Jahren eine Winterhilfe an. Diese besonderen Vorkehrungen werden für die kalte Jahreszeit von Oktober bis Ende März getroffen. Das bestehende Unterbringungsangebot wird für diesen Zeitraum zeitlich befristet aufgestockt. Bei extremen Witterungsverhältnissen werden darüber hinaus durch ehrenamtliche Kräfte und städtische Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sogenannte „Kältegänge” durchgeführt.
Im Winter 2014/2015 bietet das Amt für Soziales und Senioren der Stadt Köln folgende Hilfeangebote:
ZUSÄTZLICHE PLÄTZE IN DEN NOTAUFNAHMEN
Im Bereich der Notaufnahmen werden über die bereits bestehenden Angebote hinaus vorsorglich folgende Plätze zusätzlich bereitgestellt:
- für Männer 15 Plätze beim Johannesbund Köln gGmbH
- für Frauen vier Plätze bei der Diakonie Michaelshoven und dem Sozialdienst Katholischer Frauen e.V.
- für Männer und Frauen vier Plätze über das Amt für Wohnungswesen beim Internationalen BundgGmbH
Darüber hinaus steht das ganzjährige Unterbringungsangebot der Stadt Köln mit Notschlafstellen für Männer, Frauen, Drogenabhängige sowie verschiedenartige Wohnhilfeangebote zur Verfügung. Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter stehen den Betroffenen zur Seite, um mit ihnen eine neue Lebensperspektive entwickeln zu können.
Um auch akut Wohnungslosen täglich sofort eine Hilfe anbieten zu können, gibt es weitere Plätze im Notversorgungsbereich der ordnungsbehördlichen Unterbringung, die über das gesamte Stadtgebiet verteilt sind.
24 STUNDEN-HOTLINE FÜR BÜRGERINNEN UND BÜRGER
Auch in diesem Jahr bietet die Stadt Köln eine Telefonnummer an, unter der Bürgerinnen und Bürger mitteilen können, wenn sie hilflose wohnungslose Menschen bemerken, die bei Minustemperaturen im Freien schlafen. Diese Hotline ist 24 Stunden täglich zu erreichen und wird durch den Träger der Wohnungslosenhilfe “Haus Rupprechtstraße Köln gGmbH“, ein Wohnhaus für straffällig gewordene Frauen und Männer, sichergestellt.
Die Rufnummer lautet: 0221 – 441 026. Auch per E-Mail ist das Amt für Soziales und Senioren erreichbar: sozialamt.resodienste@stadt-koeln.de
Die genannte Hotline ist nur für die Meldung von hilflosen Personen, die auf der Straße schlafen, vorgesehen. Im Einzelfall können Kleiderspenden (vorzugsweise gut erhaltene Winterkleidung für Männer) an das Amt für Soziales und Senioren unter der gleichen E-Mail gemeldet werden.
KÄLTEGÄNGE
Nach den positiven Erfahrungen in den vergangenen Jahren werden auch in diesem Winter wieder Kältegänge durchgeführt. Dabei suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Abendstunden bei längerfristigem Absinken der Temperaturen in den Minusbereich gezielt Plätze in der Kölner Innenstadt auf, die über die Hotline gemeldet wurden oder die als Plätze, an denen sich Wohnungslose aufhalten, bekannt sind. Die angetroffenen Personen werden vor Ort über die Unterstützungsangebote der Stadt informiert.
ORDNUNGSBEHÖRDLICHE UNTERBRINGUNG AUS HUMANITÄREN GRÜNDEN
Für Menschen, die kein Einkommen oder keinen Anspruch auf Sozialleistungen haben, werden im Rahmen des Ordnungsbehördengesetzes aus humanitären Gründen zusätzliche Unterbringungskapazitäten bereitgehalten.
Es handelt sich dabei um ein Gebäude der Evangelischen Kirche in der Innenstadt, das bereits im vergangenen Winter als Notschlafstelle genutzt wurde. Mit dieser Unterbringung werden für Männer und Frauen zusätzlich 70 Schlafplätze voraussichtlich für die Zeit vom 1. Dezember 2014 bis zum 31. März 2015 geschaffen. Es handelt sich dabei um ein niedrigschwelliges Angebot, das ausschließlich zur Übernachtung genutzt werden kann. Das Projekt wird durch den Sozialdienst katholischer Männer e.V.betreut.
Die Vermittlung dieser Unterbringungen erfolgt über die Notrufnummer der Fachstelle Wohnen oder durch Weiterleitung über die Träger, Polizei, Bahnhofsmission oder andere Notschlafstellen.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di