Was für ein Wechselbad der Gefühle für Erfolgstrainer Andreas Wöhler rund um das bedeutendste deutsche Rennen für zweijährige Pferde am Sonntag vor 12.000 Zuschauern beim Saisonfinale auf der Galopprennbahn in Köln.
Den klaren Vorausfavoriten Noor Al Hawa musste der Coach aus Spexard bei Gütersloh im Preis des Winterfavoriten (Gruppe III, 155.000 Euro, 1.600 m) wegen Hustens und einer Verschleimung abmelden. Doch wie Phönix aus der Asche sprang der bislang nur den Insidern bekannte Trainingsgefährte Isfahan (85:10) unter dem italienischen Jockey Umberto Rispoli nicht nur in die Bresche, sondern gewann dieses Top-Event in beeindruckender Manier.
Dabei galt der Lord of England-Sohn im Besitz von Darius Racing (von Dr. Stefan Oschmann) nach einem vierten Rang beim Debüt und damit noch siegloses Pferd nur als drittgrößter Außenseiter im siebenköpfigen Feld. Doch mit starkem Speedwirbel lief Isfahan noch an der gesamten Konkurrenz vorbei.
Trainer Andreas Wöhler, der ein sensationelles Jahr hinlegt, ist gleichzeitig auch der Züchter von Isfahan. Sein erster Kommentar: „Dass er sehr gut laufen würde, hatten wir erwartet. Denn nach seinem Einstand hatte er sich gewaltig verbessert, und der damalige Sieger Sound Check galt ja als Favorit. Isfahan musste damals zwei Störungen hinnehmen und hatte nun einen Riesensatz gemacht. Daher haben wir es gewagt, mit ihm hier anzutreten.“
Manager Holger Faust ergänzte: „Schon zuletzt hatte ich gesehen, dass er ein Champion ist. Ich würde gerne noch im Criterium de Saint-Cloud auf Gruppe I-Ebene starten.“ Sicherlich gilt Isfahan, der als Jährling bei der BBAG-Auktion 35.000 Euro gekostet hatte, nun als aktueller Favorit für das Derby 2016.
Der Röttgener Degas sah kurz wie der Sieger aus, lief als Zweiter bestens. „Das war sehr gut, aber als Zweijähriger ist die Meile die Obergrenze für ihn“, so sein Betreuer Markus Klug. Auch der Dritte Guizot hatte lange alle Chancen vor Braveheart Bear und dem Favoriten Sound Check, der sich wie Pagino nie entscheidend bemerkbar machen konnte, während der Pilot Mungus seinem eigenen Tempo zum Opfer fiel.
Weitere Informationen unter: www.koeln-galopp.de.
Autor: Redaktion / GERMAN RACING