Sicherheitspersonal am Flughafen Köln-Bonn streikt am Freitag

Tausende Reisende müssen sich an dem Flughafen auf lange Wartezeiten oder Ausfälle einstellen. / copyright: Phillip Guelland / dapd
Tausende Reisende müssen sich an dem Flughafen auf lange Wartezeiten oder Ausfälle einstellen.
copyright: Phillip Guelland / dapd

Flugpassagiere müssen sich auch am Freitag auf Ausfälle und Verspätungen einstellen: Die Gewerkschaft ver.di hat das Sicherheitspersonal am Flughafen Köln/Bonn zum ganztätigen Streik aufgerufen. Bereits heute hatten die Mitarbeiter des Wach- und Sicherheitsdienstes in Düsseldorf ihre Arbeit niedergelegt.

Der Streik führte zu erheblichen
Verzögerungen. Wie ein Sprecher des Airports mitteilte, annullierten die
Fluggesellschaften rund 200 Abflüge und Ankünfte.

Es bildeten
sich demnach längere Warteschlangen bei der Abfertigung, allerdings sei
die Situation nicht ganz so problematisch wie an den Streiktagen zuvor,
erklärte der Sprecher. Offenbar seien viele Reisende vorab über die
Flugausfälle informiert gewesen.

Ursprünglich hatte der größte
Flughafen in Nordrhein-Westfalen für Donnerstag 550 Starts und Landungen
geplant. Etwa 48.000 Passagiere wurden erwartet. Trotz des Streiks
waren an dem Flughafen elf Kontrollschleusen geöffnet. Die Abfertigung
der Fluggäste erfolgte vornehmlich über die Flugsteige A und B.

Die
Gewerkschaft ver.di hatte das Sicherheitspersonal zu dem Streik von
4.00 Uhr bis Mitternacht aufgerufen. Hintergrund sind die
Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft und dem Bundesverband für
Sicherheitswirtschaft
(BDSW), die bislang zu keiner Einigung führten. In
Nordrhein-Westfalen fordert ver.di für die 34.000 Beschäftigten der
Branche Lohnerhöhungen von 2,50 bis 3,64 Euro.

Arbeitgeber zeigen sich unbeeindruckt

Bereits
Ende Januar hatte das Sicherheitspersonal unter anderem an den
Flughäfen Düsseldorf und Köln-Bonn an zwei Tagen die Arbeit niedergelegt
und für Behinderungen im Luftverkehr gesorgt. Auch am Hamburger
Flughafen
wurde am Donnerstag gestreikt.

Die Arbeitgeberseite
zeigte sich trotz der Streiks nicht verhandlungsbereit. “Wir werden kein
neues Angebot machen”, sagte die BDSW-Geschäftsführerin Cornelia Okpara
der Nachrichtenagentur dapd. Der BDSW habe sich in jeder der drei
bisherigen Verhandlungsrunden auf die Gewerkschaft ver.di zubewegt.

Am
Donnerstagnachmittag kündigte ver.di deshalb an, weiter zu streiken. Am
Freitag soll die Arbeit am Flughafen Köln-Bonn ganztägig niedergelegt
werden.
Dort waren nach Angaben des Flughafens für den Tag 97 Abflüge
mit etwa 10.000 Passagieren geplant. Am Hamburger Flughafen sollten die
Aktionen fortgesetzt werden.

Der Flughafen Köln-Bonn hat für alle Betroffenen eine telefonische Hotline schalten: 02203 – 404 000.

Autor: Redaktion / dapd