Das Amt für Stadtentwicklung und Statistik legt mit der Veröffentlichung “Pegel Köln 2015” seine Analyse der jährlichen Einwohnerzahlen und Wanderungsstatistik vor. Dabei ist für das vergangene Jahr festzustellen, dass die Bevölkerungszahl in Köln mit einem Zuwachs von 15.664 Personen (gegenüber 2014) weiter angestiegen ist. Ende 2015 wurde mit 1.069.192 Menschen ein neuer Bevölkerungshöchststand erreicht.
Es sind vor allem die Zuzüge, die Köln so stark wachsen lassen. Dabei gibt es zwei Gruppen, die besonders zum Wachstum beigetragen haben:
Bei den Ausländerinnen und Ausländern standen 30.250 Zuzügen 16.081 Fortzüge gegenüber, was einen Bevölkerungsgewinn von rund 14.200 Personen bedeutet. Die internationalen Flüchtlingsbewegungen haben die Zahl der ausländischen Menschen, die nach Köln kamen, im letzten Jahr noch stärker als zuvor erhöht. Die zahlenmäßig größten Gruppen kamen aus:
- Syrien (2.704 Zuzüge),
- Polen (2.217),
- Bulgarien (1.961),
- Irak (1.785)
- sowie Italien (1.614). Die Italiener bildeten alleine ein Drittel aller ausländischen Neukölner.
Die Gruppe der 18- bis unter 30-Jährigen macht mit 34.249 Personen mehr als die Hälfte aller Zuziehenden aus. Bei rund 20.500 Fortzügen ergibt sich für Köln ein kräftiges Plus von über 13.700. Hauptgrund dafür ist Kölns Attraktivität als Ausbildungs- und Arbeitsstandort. Bei der deutschen Bevölkerung sind die 18- bis unter 30-Jährigen die einzige Altersgruppe, die einen positiven Wanderungssaldo in den Einwohnerzahlen vorzuweisen hat.
Zwar sind mit rund 36.400 Personen mehr deutsche als ausländische Menschen zugezogen. Allerdings hat etwa die gleiche Zahl Einwohner mit deutscher Herkunft Köln verlassen; per Saldo weist Köln hier eine “rote Null” auf (-432).
Einwohnerzahlen von Köln zeigen Trend zur Abwanderungen ins Umland
Auffällig sind – wie auch in den Vorjahren – die Abwanderungen deutscher Familien ins Umland. Offenbar ziehen die Umlandgemeinden aufgrund des knappen und teuren Kölner Wohnungsangebotes Teile der Wohnungsnachfrage auf sich und nehmen somit eine regionale Auffangfunktion ein.
Es bleibt abzuwarten, in welchem Umfang die derzeitig erkennbare Abschwächung der Zuwanderung aus wirtschaftlich/politischen Krisenregionen einen Rückgang bei der Zuwanderung ausländischer Bevölkerung in den Einwohnerzahlen bewirkt.
Auch die Einwohnerzahlen der deutschen 18- bis unter 30-Jährigen wird aufgrund der demografischen Entwicklung in Zukunft im gesamten Bundesgebiet zurückgehen. Hier kommt es für Köln darauf an, ob es der Stadt in Zukunft gelingt, die Zahl der Zuzüge stabil zu halten. Wohnungsbau und Mietentwicklung, Attraktivität der Ausbildungsmöglichkeiten und des Arbeitsmarkts spielen hier die entscheidende Rolle.