Tumult, Gewalt und Angriffe auf Polizisten durch angehende Abiturienten in Köln-Ehrenfeld

Tumult, Gewalt und Angriffe auf Polizisten durch angehende Abiturienten in Köln-Ehrenfeld copyright: NicoLeHe / pixelio.de
Tumult, Gewalt und Angriffe auf Polizisten durch angehende Abiturienten in Köln-Ehrenfeld
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Etwa 50 angehende Abiturienten haben am Freitagabend (11. März 2016) im Stadtteil Neuehrenfeld für einen Großeinsatz der Polizei Köln gesorgt. Hintergrund war nach derzeitigem Sachstand eine Zulassungsfeier zu den Abiturprüfungen. Nur mit einem Großaufgebot von Uniformierten und unter Einsatz von Pfefferspray und Einsatzmehrzweckstock konnten die Polizisten die Platzfläche räumen.

Polizeipräsident Jürgen Mathies reagierte entsetzt auf das Verhalten der Gruppe: “Ohne Anlass wurden die eintreffenden Polizeibeamten mit gewalttätigen Angriffen konfrontiert. Das hat nichts mit feiern zu tun!”

Anwohner hatten sich gegen 22 Uhr bei der Polizei über eine gravierende Ruhestörung auf dem Lenauplatz beschwert. Als die hinzugerufenen Beamten am Einsatzort eintrafen, wurden sie sofort aus Menge heraus mit Gegenständen beworfen, bedroht und beleidigt. Mit dem Eintreffen der ersten Verstärkungskräfte nahmen die Polizisten zunächst die beiden Rädelsführer in Gewahrsam.

Angriffe auf Polizisten

Die Menge reagierte darauf mit weiterer Gewalt gegen die Uniformierten. Teilweise versuchten aufgebrachte Schüler durch Angriffe auf Polizisten ihre Mitschüler zu befreien.

“Wir freuen uns für die jungen Menschen, die mit dem Abitur das nächste Lebensziel greifbar vor Augen haben. Grenzüberschreitungen, Gewalt und Straftaten wird die Polizei auch von angehenden Abiturienten nicht tolerieren. Die Mottowochen und alle damit verbundenen Aktionen wird die Polizei genau beobachten. Straftaten und Übergriffe werden wir konsequent ahnden. Das gilt insbesondere auch bei Angriffen gegen Polizistinnen und Polizisten”, stellt Polizeipräsident Jürgen Mathies klar.

Insgesamt nahmen die eingesetzten Beamten zehn Personen im Alter zwischen 16 und 20 Jahren in Gewahrsam. Die Polizisten brachten Straftaten wie Landfriedensbruch, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und versuchte Gefangenenbefreiung zur Anzeige. Die Ermittlungen dauern an. Bei den Einsatzmaßnahmen zog sich ein Beamter eine erhebliche Fußverletzung zu. Er musste im Krankenhaus behandelt werden und war nicht mehr dienstfähig. Insgesamt waren über 70 Beamte im Einsatz.

Auch Josef Wirges, Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Ehrenfeld war fassungslos. “Die dort beteiligten Schüler haben das Klassenziel offenbar noch nicht erreicht, da wäre wohl Nachsitzen angebracht! Wir haben es hier mit einer schlimmen Entgleisung zu tun, die ich so in meinem ´Veedel´ noch nie erlebt habe. Ich werde diesen gewalttätigen Vorfall am kommenden Dienstag in der ´Kriminalpräventiven Konferenz´ thematisieren. Zu diesem Termin hat Polizeipräsident Mathies seine Teilnahme bereits zugesagt”, erklärte Wirges.