Reisezeit ist Thrombosezeit

 Eine große Gefahr beim stundenlangen Verharren in zu engen Sitzreihen im Flugzeug stellen Thrombosen dar. / copyright: Murat BAYSAN - Fotolia.com
Eine große Gefahr beim stundenlangen Verharren in zu engen Sitzreihen im Flugzeug stellen Thrombosen dar.
copyright: Murat BAYSAN – Fotolia.com

Bevor man an Hotelpool und Strand entspannen kann, müssen die Beine durch eine schwere Prüfung. Stundenlang müssen sie ausharren beim Sitzen in Flugzeug, Bus, Bahn oder PKW, bis man endlich das Urlaubsziel erreicht hat. Eine große Gefahr beim stundenlangen Verharren in zu engen Sitzreihen stellen Thrombosen dar.

Denn wenn die Beine nicht ausreichend bewegt werden, steigt das Risiko von Blutgerinnseln in den Venen. Doch mit einfachen Maßnahmen kann jeder sein Thrombose-Risiko senken und sorgenfrei den wohlverdienten Urlaub genießen.

Eine Thrombose entsteht, wenn Blut verklumpt und eine Ader verstopft. Diese Verklumpung, die Thrombus heißt, kann sowohl in Arterien als auch in Venen auftreten. Auf Reisen ist aber insbesondere das Risiko für Thrombosen in den Venen der Beine erhöht. Denn wenn man beim stundenlangen Verharren in engen Sitzreihen in Flugzeug, Bahn und Co. die Beine kaum bewegt, kann die Muskulatur die Beinvenen beim Rücktransport des Blutes zum Herzen kaum unterstützen. Normalerweise wirkt die Arbeit der Beinmuskulatur beim Gehen und Laufen wie eine natürliche Beinmassage auf das Venengeflecht. Sind die Beine nun auf längeren Reisen zwangsweise ‘stillgelegt’, bleibt es dem Herzen allein überlassen, das Blut gegen die Schwerkraft aus den Beinvenen zurückzubefördern.

Risiko auf Reisen: Thrombose der Beinvenen

Insbesondere dann, wenn das Blut zu stärkerer Gerinnung neigt, steigt in diesen Situationen das Risiko für eine Thrombose der Beinvenen. Eigentlich handelt es sich bei der Blutgerinnung um eine Schutzfunktion des Körpers, die vor dem Verbluten schützt. Doch in manchen Fällen ist die Gerinnungsneigung des Blutes zu hoch, etwa durch eine angeborene Gerinnungsstörung oder durch die Einnahme von Medikamenten wie die Antibabypille. Bei wem diese Umstände zutreffen, der sollte vor längeren Reisen gegebenenfalls einen Arzt aufsuchen und sich Kompressionsstrümpfe oder eine Thromboseprophylaxe verschreiben lassen. Auch Aspirin wirkt blutverdünnend und ist ein unschädlicher Thrombosehemmer. Wer auf langen Reisen viel trinkt, beugt Thrombosen gleich doppelt vor: Erstens, weil er somit regelmäßig einen Grund zum Aufstehen hat, und zweitens, weil die Flüssigkeit das Blut verdünnt.

Natürliche Beinmassage durch Bewegung

Außer dem Tragen von Kompressions- oder Thrombosestrümpfen, die so eng auf der Haut sitzen, dass sie wie eine leichte Beinmassage für die Venen wirken, kann man auch aktiv etwas für gesunde Beinvenen tun. Ein rhythmisches Anspannen der Beinmuskulatur und ein Wippen mit den Fußspitzen und Fersen unterstützt die Venentätigkeit. Wenn möglich sollte man die Sitzposition häufiger wechseln. Auch im Flugzeug ist es möglich, etwa ein bis zwei Male in der Stunde zum WC zu laufen und sich die Beine zu vertreten. Auf Busreisen sollte man jede Pause nutzen und draußen ein wenig herumgehen. Noch leichter ist das auf Zugreisen oder Fahrten mit dem PKW, wo man die Pausen selbst bestimmen kann.