Borreliose-Test ist nicht unbedingt Beleg für eine Erkrankung

Die Zeckensaison hat begonnen. / copyright: Tamara Hoffmann/ pixelio.de
Die Zeckensaison hat begonnen.
copyright: Tamara Hoffmann/ pixelio.de

Mit der warmen Jahreszeit beginnt auch die Zeckensaison. Die in Deutschland am häufigsten durch Zecken übertragene Erkrankung ist laut Robert-Koch-Institut die Lyme-Borreliose. Jährlich erkranken deutschlandweit etwa 60 000 bis 100 000 Menschen.

 ”Wer nach einem Zeckenbiss fürchtet, sich infiziert zu haben, der kann einen Borreliose-Test bei sich durchführen lassen”, erklärt Ansgar Arend, Allgemeinmediziner aus Coesfeld.

Der am häufigsten durchgeführte Test beruhe darauf, Antikörper gegen Borrelien, also gegen die Bakterien, die eine Lyme-Borreliose verursachen, im Körper des Betroffenen nachzuweisen. Den Patienten müsse allerdings bewusst sein, sagt Arend, dass dieser Bluttest lediglich die Diagnose unterstütze: “Ein positives Labor-Ergebnis beweist zwar, dass man Kontakt zu Borrelien hatte, doch noch lange nicht, dass man auch an Borreliose erkrankt ist.”

Arend ergänzt: “Das Ganze ist nur sinnvoll, wenn der Patient auch Symptome zeigt, die zu einer Borreliose passen, also Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen, Fieber oder die charakteristische Rötung an der Einstichstelle. Dann verschreibe ich Antibiotika und würde zur Überprüfung auch den Borrelien-Test durchführen lassen.”

Jährlich erkranken deutschlandweit etwa 60 000 bis 100 000 Menschen an Borreliose. Mit Borrelien infizierte Zecken treten im gesamten Bundesgebiet auf. Das Risiko einer Erkrankung sei allerdings gering: “Die Krankheit bricht nur bei vier Prozent der von infizierten Zecken gebissenen Menschen tatsächlich aus», sagt Arend.”

Autor: ddp-Korrespondent Ulrich Breitbach