Die konstituierende öffentliche Sitzung des “Runden Tischs” zur Sanierung von Oper und Schauspielhaus findet am Sonntag, 27. Juni 2010, von 10:30 Uhr bis 13:30 Uhr in der Piazzetta des Historischen Rathauses statt. Hierzu sind alle Interessierten eingeladen teilzunehmen.
Oberbürgermeister Jürgen Roters hat diesen Termin vorgestellt und lädt gemeinsam mit der Bürgerinitiative “Mut zu Kultur” alle Interessierten ein, an dieser öffentlichen Veranstaltung teilzunehmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Moderation übernimmt der Kölner Journalist Arnd Henze. Der Runde Tisch dient dem gegenseitigen Informationsaustausch und der Konsensbildung.
Nach dem Ratsbeschluss im April 2010 wurde umgehend in Arbeitskreisen mit den weiteren Schritten für den Entwicklungsprozess Opernquartier begonnen. In ständigem Kontakt mit den Vertretern der Bürgerinitiative werden die Sanierungsvorschläge erarbeitet und teilweise bereits auf Machbarkeit überprüft sowie juristische Fragen zu Vergabe- und Urheberrechten geklärt. Der Arbeitsprozess hat erste positive Ergebnisse gebracht.
So können Oper und Schauspiel ein Jahr länger den Bühnenbetrieb vor Ort aufrechterhalten, ohne den weiteren Planungsprozess zu behindern: Eine Folge der modularen Vorgehensweise im Sanierungsprozess.
Auch auf der juristischen Ebene wurden Ergebnisse erzielt. Am heutigen 20. Mai 2010 hat der Rat der Stadt Köln 190.000 Euro zur Durchführung eines europaweiten, so genannten “VOF-Verfahrens für Fachplaner- und Projektsteuerungsleistungen” bewilligt, was es möglich macht, dass ohne unnötigen Zeitverzug die weiteren Planungen vorgenommen werden können.
Die Verwaltung geht davon aus, dem Rat die Vorschläge zur Beschlussfassung über einen Planungsauftrag im Herbst 2010 vorlegen zu können. Der hier in Rede stehende Beschlussvorschlag sieht vor, die Ausschreibungen für das neue Planungsteam nicht erst nach dem konkreten Sanierungsauftrag, sondern bereits jetzt parallel zur Ausarbeitung der Machbarkeitsstudien durchzuführen. Die neuen Fachplaner und der Projektsteuerer könnten damit unmittelbar nach Planungsbeschluss zur Verfügung stehen und die Arbeit aufnehmen – und nicht erst im Januar/Februar des nächsten Jahres. Dies führt zu einem Zeitgewinn von rund vier Monaten.
Wie vereinbart kommt es nun am 27. Juni zum ersten öffentlichen Zusammentreffen aller Beteiligten am Runden Tisch. Neben Oberbürgermeister Jürgen Roters werden diesem Kreis angehören: Vertreter der Verwaltung – unter anderem Kulturdezernent Professor Georg Quander und Städtebaudezernent Bernd Streitberger – und der Politik, die Intendanten von Schauspiel und Oper, der Generalmusikdirektor, der Personalrat, die Initiatoren von “Mut zur Kultur”, Vertreter der Kölner Kulturszene, Vertreter der Riphahn-Erben, Anlieger und Architekten sowie der Gestaltungsbeirat.
Die Frage der vorübergehenden weiteren Nutzung der zu sanierenden Spielstätten klärt derzeit die Bühnenverwaltung. Einige TÜV-Abnahmen liegen bereits vor. Wegen des laufenden Theaterbetriebs können viele haus- und bühnentechnische Anlagen – wie in den Jahren zuvor auch – erst während der Spielzeitpause geprüft werden. Aber auch wenn die Gebäudetechnik nach mehr als 50 Jahren Dauerbetrieb völlig überaltert ist, gehen von ihr weder für das Publikum noch für die Mitarbeiter konkrete Gefährdungen aus.
Die Werkstätten und Lager im Opernhaus werden – wie geplant – in der Spielzeitpause leer geräumt und beziehen ab der nächsten Spielzeit ihren neuen Standort im Schanzenviertel in Köln-Mülheim. Die Verwaltung wird in angemietete Räume in der Gürzenichstraße ziehen. Die Zahl der Bühnenangehörigen, die derzeit ihren Arbeitsplatz noch am Offenbachplatz haben, wird nach dem Umzug deutlich reduziert. Im Operngebäude findet dann kein “normaler” Theaterbetrieb mehr statt.
Das Schauspielhaus zeigt sich durch die Asbestsanierung in den achtziger Jahren in einem deutlich besseren baulichen Zustand als das Operngebäude. So ist im Schauspielhaus ein “normaler” Theaterbetrieb bis zum Baubeginn möglich. Aber auch hier wird es in der nächsten Spielzeit Einschränkung für die Bühnentechnik geben. Bedingung für eine solche Weiterbespielung ist allerdings ein teilweiser Weiterbetrieb des Operngebäudes, da das Schauspielhaus mit seiner Infrastruktur vom Operngebäude abhängig ist.
Autor: Redaktion / Stadt Köln / ARAG