Ein unbedachter Moment und schon ist es passiert: Bis zu drei Millionen Unfälle ereignen sich jedes Jahr nach Angaben der Aktion “Das sichere Haus” in deutschen Haushalten. Besonders schmerzhafte Folgen haben oft Stürze, ob im Treppenhaus, auf rutschigen Bodenbelägen oder auch im Bad.
Gefährdet sind nicht zuletzt ältere Menschen, erst recht wenn ihre Beweglichkeit bereits eingeschränkt ist. Viele Hausbesitzer denken daher über einen barrierefreien Umbau nach – scheuen aber die hohen Kosten sowie den damit verbundenen Schmutz und Lärm. Dabei lässt sich zum Beispiel das Badezimmer auf “sanfte” Art an nur einem Tag modernisieren.
Unfallrisiken beseitigen
Ein großes Problem und Unfallrisiko stellen oft Bäder dar, die zwar über eine Badewanne, aber über keine Dusche verfügen: Wenn der Zutritt zur Wanne buchstäblich zur gefährlichen Hürde wird, sind Ausrutscher und Verletzungen oft vorprogrammiert. “Dennoch ist es heute nicht mehr notwendig, die gesamte Einrichtung auszuwechseln, um eine barrierefreie und sichere Situation zu schaffen”, erläutert Modernisierungsexperte Alexander Aßmann. Er empfiehlt stattdessen gleich zwei Alternativen für ein sicheres Bad, das auch von älteren Menschen mühelos benutzt werden kann: Entweder sollte nachträglich eine Badewannentür zum einfachen Zutritt eingebaut werden oder aber man kann auf einen Komplettumbau der Wanne zu einer Dusche mit einem seniorengerechten, niedrigen Einstieg setzen.
Modernisieren ohne viel Schmutz
Beide Modernisierungen sind in nur einem Arbeitstag möglich, betont Aßmann: “Und das, ohne dass Fliesen und die weitere Einrichtung beschädigt würden. Der Umbau bereitet auch nur wenig Schmutz, und schon einen Tag später ist das neue, barrierefreie Bad voll nutzbar.” Wer beispielsweise aus der Badewanne eine bequem und sicher nutzbare Dusche machen möchte, hat dabei zahlreiche Möglichkeiten – ob mit einer extrabreiten Schiebetür, mit wegklappbaren Flügeln, komplett ohne Kabine oder mit einem Sockel.
Von der Wanne zur Dusche
Der gesamte Umbau nimmt nur rund acht Stunden in Anspruch und ist in fast jeder Bausituation möglich. Die einzige Ausnahme bilden Badewannen unter Dachschrägen, unter denen man an keiner Stelle stehen kann. Im Rahmen der Modernisierung wird im ersten Schritt von Fachhandwerkern die alte Wanne entfernt und umweltgerecht entsorgt. Die neue Dusche wurde bereits individuell passend geordert und lässt sich bei Bedarf vor Ort noch auf das richtige Maß zurechtschneiden. Passgenau wird eine neue Ablaufgarnitur installiert sowie der Untergrund angelegt. Anschließend erfolgen der Einbau der Dusche und die Kontrolle der Dichtheit. Den Abschluss bilden die Armaturen sowie die Wandverkleidung – und schon ist der barrierefreie Umbau abgeschlossen. “Das gesamte Verfahren ist damit nicht nur eine schnelle, sondern auch eine kostengünstige Alternative zum Gesamtumbau des Bads”, sagt Alexander Aßmann.
Bequemer Zugang
Ähnlich schnell lässt sich nahezu jede Badewanne mit einem bequemen Zustieg ausstatten. Dazu wird eine Öffnung eingefügt und eine Tür aus transparentem, hoch bruchfestem Kunststoff eingesetzt. Selbst die Fliesen der Wannenverkleidung werden beim Einbau nicht beschädigt. Das Resultat ist ein sicherer, fast ebenerdiger Zutritt, der die Selbstständigkeit bis ins hohe Alter bewahrt. “In den eigenen vier Wänden allein den Alltag meistern zu können, bedeutet zugleich Lebensqualität”, unterstreicht Aßmann. Zum Ein- oder Ausstieg kann die Badewannentür ohne großen Kraftaufwand einfach hochgeklappt werden. Ist sie geschlossen, hält die bewährte Konstruktion absolut wasserdicht. Damit gehört auch die Überschwemmung, die sich beim Aussteigen aus einer Wanne ohne Tür nicht immer verhindern lässt, der Vergangenheit an.
Sanieren – und Förderungen nutzen
Die Generation 50 plus wächst – doch die wenigsten Häuser und Wohnungen sind schon auf die neuen Wohnbedürfnisse eingestellt. So fehlt es vor allem an barrierefreien Einrichtungen. Wer eine Modernisierung plant, kann dafür unter bestimmten Voraussetzungen Fördermittel in Anspruch nehmen – von zinsgünstigen Darlehen bis hin zu finanziellen Zuschüssen, die von der Pflegekasse für Einbauten wie zum Beispiel eine Badewannentür gezahlt werden.