Mobiltelephone werden heutzutage immer schlanker und dicker. Und was hier paradox erscheint, muss sich in Wirklichkeit gar nicht einmal widersprechen. Wie kann das gehen?
In alten Filmen und Büchern aus dem Bereich der Science Fiction hat man sich die Zukunft doch nicht unwesentlich anders vorgestellt, als sie sich dann tatsächlich entwickelt hat. Und so haben zur zur letzten Jahrtausendwende die Autos nicht begonnen, zu schweben; wir können uns nicht mit unserem Haus unterhalten, beamen noch immer nicht und leben weder auf dem Mond (manch einer sicherlich aber sehr wohl dahinter), noch auf dem Mars. Die Küche bereitet uns noch immer keinen Kaffee, wenn wir morgens aufstehen und kocht uns kein Essen, wenn wir abends nach Hause kommen.
Aber so ziemlich alles andere erledigen für uns Internet und mobile Telefonie, beziehungsweise der Bereich dazwischen. So konnte sich zum Beispiel kaum jemand in den fünfziger Jahren vorstellen, dass Autos heute mit Navigationssystem fahren würden, dass man Musik in gewissermaßen körperloser Form goutiert, welche Rolle Videofilmchen bekommen würden und dass man sich den Kompass oder die Wasserwaage auf sein Telefon herunterladen kann, das man zudem auch noch verrückter Weise mit sich herum trägt.
Eine Welt für die Hosentasche
Damals gab es noch Telefonzellen; Werkzeugkasten, Telefon, Videorekorder und Stereoanlage waren noch voneinander getrennt. Da war es nicht vorstellbar, dass das Telefon eines Tages so etwas werden sollte wie ein Überlebensmesser mit höherem interdisziplinärem Anspruch. Und wie bei einem Überlebensmesser hat der Vorreiter unter den Smartphones aus dem Hause Apple auch eine Kompass-Anwendung. Digital, freilich. Die immer stärker gebündelte Kraft in den immer schlanker werdenden Telephonen ist mittlerweile für jedermann verfügbar – das war nicht immer so, zumindest, was das Modell mit dem Apfel drauf betrifft, und das den größten Kultstatus genießt.
Nicht immer war es möglich, an ein iPhone ohne Vertrag zu kommen, sondern man musste sich entweder an einen bestimmten Anbieter wenden oder erfinderisch sein, um mit dem iPhone telefonieren und seine Anwendungen nutzen zu können. Doch mittlerweile ist das iPhone 3GS auch ohne Vertragsbindung erhältlich. Mit der Verbreitung oder Demokratisierung der Smartphones, die ja gewissermaßen schon ein halbes Notebook, ein mp3-Player, ein Werkzeugkasten und ein Telefon in einem sind, wird möglicherweise einer spannenden Zukunft die Tür geöffnet, die mit der Science Fiction des vergangenen Jahrhunderts eines gemein hat: das Zusammenleben von Mensch und Maschine wird immer selbstverständlicher; die Apparate sind Teil des Alltags geworden – ein Trend, der in der Tendenz zunimmt.