Oberbürgermeister Jürgen Roters hat gemeinsam mit Umweltdezernentin Henriette Reker die sechs Preisträgerinnen und Preisträger des Umweltschutzpreises 2011 der Stadt Köln im Rathaus geehrt und für weitere Projekte Belobigungen ausgesprochen.
Der Umweltschutzpreis soll den Blick auf die vielen positiven Beispiele für umweltbewusstes Handeln in Köln lenken und deutlich machen, was jede und jeder Einzelne tun kann. Preise und Belobigungen gingen in diesem Jahr an Kindertagesstätten, Schulen, Firmen, Vereine und Einzelpersonen.
Oberbürgermeister Jürgen Roters lobte das Engagement der vielen Ehrenamtlichen unserer Stadt im Bereich Umweltschutz und dankte ausdrücklich allen Bewerberinnen und Bewerbern für den Preis: “Sie alle tragen zu einer besseren Umwelt in Köln bei. Die steigende Tendenz an Bewerbungen zeigt, wie wichtig den Kölnerinnen und Kölner das Thema Umwelt ist. Viele Bürgerinnen und Bürger fühlen sich verantwortlich für ihr Umfeld und werden mit interessanten und innovativen Projekten auf vielfältigen Gebieten aktiv. Klimawandel und Umweltprobleme haben weltweite Auswirkungen und machen vor Ländergrenzen nicht halt. Umweltschutz geht uns daher alle an.”
In diesem Jahr standen klassische Umweltthemen wie Naturpflegemaßnahmen, Pflanzaktionen, Abfallentsorgung und -vermeidung, Luftreinhaltung, Umweltlernen in Kitas und Schulen im Mittelpunkt. Daneben wurden aber auch Aspekte wie umweltfreundliche Mobilität, regenerative Energien, Umweltbildungsprogramme in der Freizeit und ökologische und nachhaltige Produktionswege sowie Klimaneutralität in Unternehmen aufgegriffen.
1978 wurde zum ersten Mal der Umweltschutzpreis der Stadt Köln im Rathaus vergeben. Über 80 Personen wurden seitdem für ihr besonderes Engagement und ihre innovativen Ideen ausgezeichnet.
Preisträgerinnen und Preisträger 2011
Kategorie Kindertagesstätten
- 1. Platz: Städtische Kita Immendorfer Hauptstraße
“Mit der Lupe auf Tour verfolgen wir jede Spur”
Mit diesem Projekt erfuhren die Kinder am Beispiel des Regenwurmes, was das natürliche Umfeld eines Lebewesens ausmacht und welche Einflüsse der Mensch ausüben kann. Beispielsweise wurde den Kindern mit dem Einsatz von Lupen, einem Regenwurm-Schaukasten, einem sogenannten Vermarium, und einem Hochbeet unmittelbares Erleben von Natur ermöglicht. Spinnen, Schnecken, Regenwürmer praxisnah im Lebensraum Wiese oder Boden zu beobachten und auch das Wachstum von Pflanzen zu studieren, vermittelt ein Lernen im ökologischen Kontext.
- 1. Platz: Städtische Tageseinrichtung für behinderte und nichtbehinderte Kinder Koblenzer Straße
Teilbereich Erde im Projekt “Feuer, Wasser, Luft & Erde”
Die Kinder entwickelten am Beispiel Boden eine Vorstellung über Zusammenhänge von eigenem Verhalten und verantwortungsvollem Umgang mit Pflanzen, Erde und Tieren. Sie sammelten Bodenproben und analysierten sie. Ein großes gemaltes Bodenprofil wurde erstellt, Samen wurden zum Keimen gebracht und die sich entwickelnden Pflanzen in das neue Hochbeet eingesetzt, dazu viele Bücher gelesen und anschließend nach einem Gießplan für die Kinder, die verantwortungsvolle Pflege für das neue Hochbeet übernommen.
Kategorie Weiterführende Schulen und Berufskollegs
- 1. Platz: Heinrich-Böll-Gesamtschule
“Wichtiges selbstverständlich werden lassen”
Die Schule hat seit mehr als 20 Jahren den Umweltschutz aktiv in ihr Schulprogramm integrieret. Mit dem Titel des Beitrages “Wichtiges selbstverständlich werden lassen” trifft sie den Kern von Umwelterziehung voll und ganz: Umweltlernen gehört einfach in den Schulalltag, so existiert schon seit der gesamten Zeit eine Umweltschutzgruppe, die viele Beiträge zum Umweltschutz in der Schule initiiert hat. Die konsequente Fortführung der Umweltschutzaktivitäten über den Zeitraum von 20 Jahren und das Spektrum der Aktivitäten ist beeindruckend mit Themen wie Recycling, Verkauf von umweltfreundlichen Schulmaterialien, Organisation von umweltfreundlichen Schulfesten, einem Schulgarten, in dem die Schülerinnen und Schüler praktisch Natur erleben können, Entsiegelungsmaßnahmen auf den Schulhöfen und dem Anlegen eines grünen Klassenzimmers.
Kategorie Universitäten, Fachhochschulen
Mit drei Beiträgen zum diesjährigen Umweltschutzpreis, war die Fachhochschule Köln mit ihren wissenschaftlichen Projekten gut vertreten. In dieser Kategorie wurde ebenfalls ein erster Platz ermittelt.
- Institut für Landmaschinentechnik und regenerative Energie, Labor für Bioenergie der Fachhochschule Köln
Der Beitrag ist ein bereits abgeschlossenes studentisches Umweltprojekt zu der energetischen Optimierung des Elefantenhauses. bei dem die Möglichkeiten der Energieeinsparung durch Lamellenvorhänge an den Toren zum Außengehege, der energetischen Verwertung von Elefantendung und Grünschnitt untersucht und außerdem der Ertrag einer Photovoltaik Anlage kalkuliert wurde – ein gut durchdachtes Projekt mit vielen innovativen und nachhaltigen Ansätzen, das nach Umsetzung eine hohe Außenwirkung bei den vielen Besucherinnen und Besuchern im Zoo verspricht.
Kategorie Firmen, Vereine, Aktionsbündnisse und Bürgerzentren
- 1. Platz: Firma Stadtwaldholz
Der Betrieb hat das Prinzip der Nachhaltigkeit, das ursprünglich aus der Forstwirtschaft kommt, als Unternehmenskonzept ausgewählt und betreibt mit ihren ökologischen Möbeln aus Kölner Stadtwaldholz nachhaltiges Wirtschaften im wahrsten Sinne. Der Beitrag zeigt hohes Interesse am Umweltschutz und vereint Kunst, Handwerk und Ökologie. Es werden nur Hölzer, die vor der Haustür wachsen, verwendet, dadurch entstehen nur kurze Transportwege. Es wird bei der Herstellung nur Strom aus umweltfreundlichen Energiequellen genutzt und das Ergebnis sind schöne langlebige Möbel mit Kölner Flair. Schreiner Wilfried Nissing und seine Lebensgefährtin, die Architektin Sabine Röser führen den Betrieb seit 1992.
- 2. Platz: Katholische Jugendwerke Köln e. V.
“Sammelt mit für Köln”
Von den Katholischen Jugendwerken Köln e. V. wurde ein System zur Erfassung von Toner- und Tintenpatronen eingerichtet. An insgesamt 64 Stellen in Köln werden leere Patronen und Kartuschen aus Büros, Verkaufsräumen, öffentlichen Stellen und Betrieben gesammelt. Diese werden recycelt oder zum Wiederbefüllen gereinigt. Für jede Patrone oder Kartusche erhält das Katholische Jugendwerk einen kleinen finanziellen Beitrag. Dieses Geld wird für Projekte zur gesunden und ausgewogenen Ernährung von Kindern und Jugendlichen in der Stadt Köln verwendet. Aus abfallwirtschaftlicher Sicht ist dieses Projekt sehr zu begrüßen, es ist innovativ und verbindet Umweltschutz mit sozialem Engagement.
Belobigungen
- Städtische Kita Käulchensweg
“Wald-Baum-Papier”
Ziel war es, die Kinder für den Lebensraum Wald zu sensibilisieren.
- Kindertagesstätte Venloer Wall
“Den Umgang lernen mit Strom & Wasser”
Ziel des Projektes war es, den Kindern den sorgsamen Umgang mit Wasser und Strom zu vermitteln.
- Berufskolleg Humboldtstraße und AWO
“Lebendes Bauwerk aus Weiden für Kindergärten”
Schülerinnen und Schüler aus der Unterstufe der Berufsfachschule Agrarwirtschaft planten und errichteten eine lebende Spiellandschaft aus Weiden in der Kita Winkelsprossen.
- FH Köln, Fakultät für Architektur, Institut für Technik und Ökologie
Energie-Mobil “nachhaltig bewegt”
Studierende der FH Köln gestalteten ein fahrendes Energie Mobil im Rahmen von Umweltbildung für nachhaltige Entwicklung.
- Jugendzentren Köln/Jugend und Gemeinschaftszentrum Glashütte
“Energie zum Anfassen – Umweltschutz für Porzer Pänz”
Seit April 2008 befindet sich auf dem Dach der Glashütte eine Photovoltaikanlage, die neben der Stromproduktion auch als Lernobjekt für Kinder und Jugendliche dient.
- Heinz Brill
“Müllsammelaktion in Köln-Pesch”
Seit mehr als drei Jahren entsorgt Heinz Brill Müll und Unrat und trägt damit zu einem vorzeigbaren und sauberen Umfeld bei.
- Niklas Wagner
“Ehrenfelder Frühling”
Niklas Wagner ist Mitorganisator des “Ehrenfelder Frühlings”, einem Veranstaltungsmonat zur urbanen Agrikultur in Ehrenfeld.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.