Klassenfahrt mit Folgen: Läuse aus dem Schullandheim sind keine Seltenheit

Beim Spielen und Kuscheln können die Kopfläuse leicht von Kind zu Kind krabbeln. / copyright: thx / G. Pohl-Boskamp / djd
Beim Spielen und Kuscheln können die Kopfläuse leicht von Kind zu Kind krabbeln.
copyright: thx / G. Pohl-Boskamp / djd

Die Klassenfahrt ins Schullandheim gehört für viele Schüler zu den Highlights in ihrer Schullaufbahn. Bei diesen spannenden Aufenthalten können die Heranwachsenden ihren Gemeinschaftssinn stärken und die Klassenkameraden und Lehrkräfte näher kennenlernen.

Meist halten sich auch Schulklassen anderer Schulen in den Einrichtungen auf und neue Freundschaften werden geknüpft. Beim Lernen, Spielen und Entdecken kommen sich die Kinder nahe, stecken die Köpfe zusammen und tauschen dabei manchmal mehr aus, als den Eltern der Kinder lieb ist: Neben Telefonnummern, Bildern und neuen Erfahrungen, bringen die Sprösslinge nicht selten Kopfläuse von dem Ausflug mit nach Hause. Das erste Alarmzeichen dafür ist, wenn sich der Nachwuchs häufig am Kopf kratzt. Läuse benötigen etwa alle drei Stunden menschliches Blut, um zu überleben. Zum Blutsaugen bohren die Tiere ihren Saugrüssel in die Kopfhaut und dabei gelangt der Speichel in die Wunde. Dies kann mitunter zu heftigen Juckreizattacken und gelegentlich zu Entzündungen führen.

Harmlose Laus rasch beseitigen

Ansonsten gelten Kopfläuse als harmlos und übertragen hierzulande keine gefährlichen Krankheiten. Ist der Übeltäter entlarvt, sollten schnellstmöglich Maßnahmen zur Abtötung der Parasiten ergriffen werden. Von Hausmitteln gegen Läuse wie Teebaumöl oder Essig, raten Experten allerdings ab. Schnell und sicher lässt sich die Plage mit Hilfe moderner Kopflausmittel, wie etwa “Nyda” aus der Apotheke, beseitigen. Es enthält ein spezielles Dimeticon (Silikonöl), das tief in die Atemwege der Läuse und Nissen eindringt und sie ersticken lässt. Innerhalb kurzer Zeit werden die Parasiten bewegungsunfähig und zeigen keine wesentlichen Lebenszeichen mehr. Familienmitglieder sollten unbedingt ebenfalls auf Lausbefall geprüft und gegebenenfalls behandelt werden, da sonst die Gefahr eines erneuten Befalls besteht.

Notwendige Maßnahmen bei Lausbefall

Die in den Haaren zurückbleibenden Eihüllen der Krabbler, auch Nissen genannt, lassen sich am besten mit einem Nissenkamm lösen. Wichtig: Kopfläuse sind kein Zeichen für mangelnde Hygiene. Es gibt sogar Untersuchungen, die belegen, dass sich die Tierchen auf sauberem Haar wohler fühlen, weil sie sich daran besser festklammern können. Eltern sollten sich keinesfalls scheuen, einen Lausfund auf dem Haupt ihres Kindes umgehend der Schule mitzuteilen, damit andere Erziehungsberechtigte gewarnt werden können. Da die Laus ohne regelmäßige Blutaufnahme nicht überleben kann, ist bei Läusealarm keine übertriebene Putzaktion in den eigenen vier Wänden notwendig. Es genügt, die glatten Böden zu saugen und zu wischen und die Bettwäsche, Handtücher und Leibwäsche des Kindes bei 60 Grad in der Maschine zu waschen. Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Kuscheltiere und nichtwaschbare Mützen in einem Plastiksack verschließen und einige Tage aufbewahren, bis die eventuell darin verbliebenen Blutsauger verhungert sind.

Kopflausbefall? Schnell handeln!

Kopfläuse vermehren sich rasch. So beträgt die Schlüpfzeit der Larven nur etwa acht bis zehn Tage. Diese sind nach zwölf Tagen bereits geschlechtsreif und in der Lage sich zu vermehren. Die Lebensspanne der weiblichen Kopflaus dauert etwa 30 bis 40 Tage. In diesem Zeitraum kann sie etwa 150 Eier (Nissen) produzieren, die sie mit einer speziellen Art Klebstoff an den Schäften der menschlichen Kopfhaare befestigt. Männchen leben nur zwei bis drei Wochen.

Autor: Redaktion/ djd / HDI Versicherung AG