Plastische Chirurgie – mehr als nur Fettabsaugen

Während es bei Prominenten in der Regel darum geht, die Jugend möglichst lange zu konservieren, sind viele Eingriffe, die sich nach klassischer Schönheitsoperation anhören, oftmals medizinisch notwendig. / copyright: Falko Matte - Fotolia.com
Während es bei Prominenten in der Regel darum geht, die Jugend möglichst lange zu konservieren, sind viele Eingriffe, die sich nach klassischer Schönheitsoperation anhören, oftmals medizinisch notwendig.
copyright: Falko Matte – Fotolia.com

Ständig wird in den Medien darüber spekuliert, welcher Prominente seinem Aussehen mit einer Operation nachgeholfen hat. Oftmals ist es kaum vorstellbar, dass man auch noch mit über 50 faltenfrei und makellos schön sein kann.

Und auch wenn mal wieder an einigen Stellen deutlich mehr zu finden ist als zuvor, drängt sich der Verdacht auf, dass der Chirurg das Skalpell geschwungen hat. Doch nicht immer stehen solche Eingriffe im Zusammenhang mit dem Wunsch, noch schöner zu sein.

Während es bei Prominenten in der Regel darum geht, die Jugend möglichst lange zu konservieren, sind viele Eingriffe, die sich nach klassischer Schönheitsoperation anhören, oftmals medizinisch notwendig. Plastische und ästhetische Chirurgen in Köln bestätigen, dass ein Großteil der von ihnen durchgeführten Operationen vor allem medizinischen Zwecken dienen. Häufig werden die Kosten für einen ästhetischen Eingriff sogar von der Krankenkasse getragen, doch hierzu müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden.

Die Kasse zahlt

Es geht bei solchen Operationen nicht darum, kleine Problemzonen zu beseitigen oder sich den Traum von der größeren Oberweite zu erfüllen. Alle Ärzte, die solche Eingriffe durchführen, tun dies, weil eine medizinische Notwendigkeit vorliegt. Das heißt, dass durch eine Missbildung gesundheitliche Einschränkungen hervorgerufen werden oder dass hierdurch psychische Probleme verursacht werden. Ist dies der Fall, dann besteht die Chance, dass die Krankenkasse die Kosten für eine Schönheitsoperation übernimmt. Die Notwendigkeit muss allerdings vorher durch ein ärztliches Gutachten festgestellt werden. Hierbei kann es ausreichend sein, wenn der behandelnde Arzt dies bestätigt, teilweise beauftragt die Krankenkasse aber auch den medizinischen Dienst der Krankenkassen. Alle Ärzte müssen darin übereinstimmen, dass es keine Alternativen zu einem Eingriff gibt. Die Kosten werden dann in der Regel vollständig von der Kasse getragen.

Gutachten notwendig

Eine besonders häufig von der Kasse bezahlte Operation ist die Korrektur der Nasenscheidewand. Entstehen hierdurch Probleme bei der Atmung, ist der Eingriff medizinisch notwendig. Lässt man hierbei gleichzeitig noch eine ästhetische Korrektur durchführen, zahlt man nur die Mehrkosten. Auch eine Brustverkleinerung wird in vielen Fällen von der Krankenkasse getragen. Da durch eine große Oberweite sowohl psychische wie auch physische Probleme entstehen können, gehören solche Eingriffe zu den häufigsten. Vor allem Rücken- und Nackenproblemen kann so vorgebeugt werden. Ein Orthopäde muss dies bestätigen, liegen hingegen psychische Probleme aufgrund großer Brüste vor, ist ein psychologisches Gutachten notwendig. Dasselbe gilt auch für Segelohren, wenn sie seelische Probleme auslösen, dann können sie angelegt werden, ohne dass man selber für die Operation zahlen muss. Bei Kindern unter 12 Jahren wird der Eingriff grundsätzlich von der Krankenkasse übernommen.