Zum aktuellen Stand der Etatgespräche für die Kölner Oper und zur Situation nach der öffentlich gemachten Krankmeldung von Opernintendant Uwe Eric Laufenberg hat der Kölner Oberbürgermeister Jürgen Roters eine Erklärung abgegeben.
“Ich bedauere außerordentlich, dass Opernintendant Uwe Eric Laufenberg unter der Belastung seiner Tätigkeit erkrankt ist und wünsche ihm eine baldige Genesung”, so Roters.
Für die Dauer der Erkrankung des Intendanten sei geregelt, dass die Geschäfte durch Operndirektorin Dokter Birgit Meyer und den persönlichen Referent für die Geschäftsleitung, Tobias Werner, weitergeführt werden.
“Beide übernehmen mit der Vertretung eine schwere Aufgabe. Ich sage ihnen meine persönliche Unterstützung zu. Ich bin aber auch überzeugt, dass das Team mit Dokter Birgit Meyer an der Spitze für diese Herausforderung sehr gut aufgestellt ist. Dass die Krankmeldung eines städtischen Mitarbeiters öffentlich an die Medien gesteuert und mit Vorwürfen und Forderungen verbunden wird, ist nicht wirklich üblich,” bedauert der Oberbürgermeister. Die derzeit laufenden Gespräche zum Etat der Kölner Oper würden dadurch deutlich erschwert. Basis für zielführende Verhandlungen sei ein nachvollziehbares und kalkulierbares Zahlenwerk.
“Leider liegen die konkretisierten Zahlen zur Aufteilung des Etats nach den Bühnensparten ebenso wie ein klares Anforderungsprofil weiterhin nicht vor. Der Beigeordnete für Kunst und Kultur hatte einen externen Prüfer
eingesetzt, der im Zusammenwirken mit dem geschäftsführenden Direktor
der Bühnen die nötigen Daten ermittelt hat. Dieses Zahlenwerk ist die
Basis für einen Wirtschaftsplan, der jetzt abgestimmt auf den Tisch
muss”, kritisiert Roters.
Die künstlerischen Erfolge der Kölner Oper unter der Leitung von Uwe Eric Laufenberg hätten das Ansehen des Kunst- und Kulturstadt Köln in den letzten Jahren positiv mitgeprägt.
“Für wie wichtig ich die Rolle des Opernintendanten bei dieser Entwicklung ansehe, habe ich ihm wiederholt erklärt,” betont OB Jürgen Roters. “Deshalb habe ich mir auch bereits im letzten Jahr von Herrn Laufenberg darstellen lassen, wie er persönlich die Zukunft der Oper in Köln gestalten möchte. Seinen Vorstellungen, nach der schwierigen Zeit des Interims dann auch die Auftaktphase im fertig sanierten Opernhaus zu gestalten, kann ich persönlich viel abgewinnen. Ich habe dies auch in einem Schreiben vom 02.02.2012 an Herrn Laufenberg zum Ausdruck gebracht.”
Sehr geehrter Herr Laufenberg,
ich nehme Bezug auf unser Gespräch am 08. Januar dieses Jahres und unser Telefonat vom 30.01.2012 und sichere Ihnen gerne zu, dass ich gewillt bin, in Abstimmung mit den zuständigen Gremien in Politik und Verwaltung die Verlängerung Ihres Dienstvertrages bis Ende August 2018 in die Wege zu leiten, um auf diese Weise Ihre herausragende künstlerische Arbeit in Köln zu würdigen und den Neustart des Spielbetriebs am Offenbachplatz nach Sanierung des Opernhauses zu sicher.
Bitte haben Sie Verständnis, dass insbesondere zunächst die verbindliche Klärung der Bemessung des Bühnenbetriebskostenzuschusses für die Spielzeiten 2011/12 ff. abzuwarten ist. In dieser Angelegenheit werbe ich nochmals ausdrücklich um Ihre konstruktive Mitwirkung.
“Dringlich sei in der aktuellen Situation erst einmal die Bereitstellung von belastbaren Zahlen für eine Diskussion mit der Politik im Rahmen der Haushaltsplanung”, so Roters. Der Oberbürgermeister erwartet außerdem von Opernintendant Laufenberg, dass er vor dem Hintergrund der prekären Haushaltssituation die Einsparüberlegungen der geschäftsführenden Direktion ernsthaft prüft.
Dazu erklärt Kulturdezernent Professor Georg Quander: “Bei aller Wertschätzung für die künstlerische Arbeit von Herrn Laufenberg gilt, dass auch er sich in die Konsolidierungsbestrebungen für den städtischen Haushalt einfügen muss. Dazu gehört es, Finanz- und Zeitpläne einzuhalten und ein kalkulierbares Zahlenwerk als Basis für die Arbeit anzuerkennen.”
“Auch Herr Laufenberg muss akzeptieren, dass die Entscheidungshoheit für den städtischen Haushalt beim Rat liegt und auch das Budget der Bühnen im Rahmen der Haushaltsberatungen durch den Rat festgesetzt wird. Wie man es auch dreht und wendet: alle Diskussionen außerhalb dieses Prozesses sind nicht zielführend,” macht Oberbürgermeister Jürgen Roters deutlich.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ Ähzebär un Ko e.V.