Die Polizei Köln hat in der Nacht von Donnerstag (26. Juni) auf Freitag (27. Juni) nach Zeugenhinweisen einen Tankbetrüger (23) in Riehl geschnappt. Zur Verschleierung seiner Tat in der Altstadt hatte der Polizeibekannte zuvor noch gestohlene Kennzeichen an seinen Daimler montiert.
Bereits hierbei war allerdings gegen 23.20 Uhr ein aufmerksamer Passant (30) auf den “Schrauber” aufmerksam geworden und hatte die Polizei alarmiert: “Am Niederländer Ufer hat gerade ein Verdächtiger hastig die Kennzeichen an einer silbernen E-Klasse gewechselt. Der Mann ist jetzt auf der Rheinuferstraße mit quietschenden Reifen in Richtung Süden gefahren”, gab der Zeuge gegenüber den hinzugerufenen Beamten an. Die abgelesenen Zulassungsschilder waren erst am Dienstagabend (24. Juni) in Köln-Mülheim gestohlen worden.
Wenige Minuten später informierte ein Tankstelleninhaber vom Holzmarkt aus die Leitstelle über einen flüchtigen Mercedesfahrer: “Der Unbekannte hat hier soeben sein Auto – und zusätzlich einige mitgeführte 30-Liter-Kanister – für mehrere Hundert Euro betankt. Ohne zu bezahlen, ist er dann auf der Rheinuferstraße Richtung Norden geflüchtet”, gab der Geschädigte zu Protokoll.
Eine der fahndenden Streifenwagenbesatzungen bemerkte das Fluchtfahrzeug auf der Boltensternstraße Höhe Mülheimer Brücke und gab deutliche Anhaltesignale. Statt anzuhalten, gab der ertappte 23-Jährige Gas. Mit halsbrecherischen Abbiege- und Wendemanövern und bis zu 90km/h versuchte er, die Verfolger abzuschütteln. Der Daimler-Fahrer überfuhr mehrere rote Ampeln und gefährdete rücksichtslos entgegenkommende Fahrzeugführer. Auf Höhe eines Hochhauses an der Straße An der Schanz hielt der Flüchtende an, stieg aus und gab Fersengeld. In einer Garagenzufahrt an der Riehler Straße versuchte er vergeblich, sich zu verstecken. Dort klickten die Handschellen.
Ein Alkohol- und ein Drogenvortest auf der Wache verliefen negativ. Der Führerschein des 23-Jährigen wurde sichergestellt – ebenso wie das Auto mit den befüllten Kanistern. In dem Daimler fanden sich auch die zugehörigen Kennzeichen. Nach erkennungsdienstlicher Behandlung wurde der Kölner zunächst wieder entlassen. In einem Strafverfahren wegen Tankbetrugs, Urkundenfälschung und Straßenverkehrsgefährdung muss er sich nun verantworten.
Autor: Redaktion / Polizei Köln