Die Haut ist mit rund zwei Quadratmetern das größte Organ des Menschen und hat eine lebenswichtige Abwehrfunktion: Sie schützt den Organismus vor Umwelteinflüssen, Keimen und Bakterien. Vor allem die dünne Gesichtshaut ist täglich einer Vielzahl an Belastungen ausgesetzt.
Nirgendwo sonst spiegeln sich Lebensstil und Alter so deutlich wider. Zu viel UV-Licht, Nikotin, Alkohol, Stress oder eine unausgewogene Ernährung setzen der Haut zu und können ihr schaden. Durch die geschädigte Barrierefunktion verliert sie ihren natürlichen Schutzschild, so dass Schadstoffe leichter eindringen können. Als Folge neigt die Haut zu Rötungen, wird rau, trocken und schuppig oder bekommt Risse. Hinzu kommt der normale Alterungsprozess. Denn bereits ab dem 25. Lebensjahr verlangsamt sich der Prozess der Hauterneuerung und die Haut verliert kontinuierlich an Spannkraft und Feuchtigkeit. Sie wird dünner und zeigt erste Fältchen. Um den Alterungsprozess möglichst lange aufzuhalten, wird gepeelt, gecremt und manchmal auch zu Botox oder gar dem Skalpell gegriffen. Wer einige Regeln befolgt und seine Haut entsprechend pflegt, kann das Hautbild verbessern, auch ohne teure Produkte.
Sonnenbäder und Nikotin schädigen die Haut
Am schädlichsten für die Haut sind das Rauchen und ausgiebige Sonnenbäder. Zwar haben die Sonnenstrahlen auch eine positive Wirkung auf unseren Körper: Sonnenlicht steigert die Abwehrkraft gegen Infektionen, fördert das Wohlbefinden und ist wichtig für die Bildung von Vitamin D. Zu viel Sonne ist jedoch schädlich, führt zu schneller Hautalterung und kann schlimmstenfalls Hautkrebs verursachen. Grundsätzlich sollte die Haut im Sommer immer durch ein Pflegeprodukt mit UV-Schutz geschützt werden. Übrigens wird man auch im Schatten schön braun und meistens hält diese Bräune sogar länger. Vor allem in der Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht, sollte die pralle Sonne gemieden werden. Wer auf Zigaretten nicht verzichten kann, sollte versuchen, sich als Ausgleich besonders vitaminreich zu ernähren. Vitamine aus frischem Obst und Gemüse fangen ebenso wie das Spurenelement Selen aus Fisch, Fleisch und Eiern freie Radikale ein.
Schönheitselixier Wasser
Während im Sommer meist eine leichte Feuchtigkeitscreme mit Sonnenschutz reicht, benötigt vor allem trockene Haut im Winter eine reichhaltigere Pflege. Wind, Kälte und die trockene Heizungsluft setzen ihr zu. Wer allerdings eher zu fettiger Haut neigt, sollte vorsichtig sein: Wird zu reichhaltig gecremt, bildet der Fettanteil einen Film auf der Haut, unter dem sich Feuchtigkeit und Körperwärme stauen. Es können sich Rötungen und kleine Pickel bilden.
Ein besonderes Schönheitselixier ist Wasser. Nicht umsonst sieht man so häufig Models mit einer Wasserflasche in der Hand. Erst die Feuchtigkeit von innen lässt die Haut schön rosig und elastisch erscheinen. Fehlt dem Körper Wasser, trocknet die Haut aus und wird rau und schuppig. Die Folge: Sie bekommt kleine Knitterfältchen und verliert an Spannung. Wer also regelmäßig viel Wasser trinkt, tut bereits einiges für eine glatte Haut.
Stress vermeiden und sich schön schlafen
Wasser kann die Haut allerdings auch belasten. Und zwar dann, wenn man häufig heiß duscht und zu aggressive Reinigungsmittel verwendet. Das kann auf Dauer den sensiblen Säureschutzmantel der Haut zerstören. Zu viel Stress und mangelnder Schlaf sorgen ebenfalls dafür, dass die Haut aus dem Gleichgewicht gerät und schneller altert. Nicht selten zeigt sich Stress mit roten Flecken im Gesicht oder juckender Haut. Wann immer möglich, sollte man sich bei diesen Alarmzeichen eine kleine Auszeit gönnen. Da sich die Hautzellen im Schlaf erneuern, ist auch der sogenannte Schönheitsschlaf Voraussetzung für eine schöne Haut und die Gesundheit des Körpers. Wie viel Schlaf die Haut braucht, ist übrigens individuell unterschiedlich. Experten gehen von sieben bis neun Stunden aus. Wichtig ist vor allem, dass der Schlaf ungestört ist und man vor Mitternacht ins Bett geht.
Trocken, empfindlich oder fettig? Die richtige Pflege für jeden Hauttyp
Fettig, trocken oder sensibel nicht jede Haut ist gleich. Dementsprechend individuell sollten auch die Reinigungs- und Pflegeprodukte gewählt werden. Denn nur, wenn die Haut ihren Bedürfnissen entsprechend gepflegt wird, kann sie ausreichend schützen und lange gesund aussehen. Der Hautzustand bleibt übrigens nicht immer gleich und wird wesentlich vom Lebensalter eines Menschen bestimmt. Manchmal verändert er sich aber auch nur kurzzeitig: Etwa durch Stress oder Änderungen im Hormonhaushalt wie bei Schwangerschaften oder in den Wechseljahren. Ist dies der Fall, sollte auch die Hautpflege kurzfristig angepasst werden. Wer sich über seinen Hauttyp nicht sicher ist, kann einen Hautarzt oder eine Kosmetikerin zu Rate ziehen.
Normale Haut: Der Teint ist glatt und frisch mit feinen Poren, weder zu fettig noch zu trocken und neigt so gut wie niemals zu Pickeln oder Mitessern. Gegenüber äußeren Einflüssen ist die normale Haut nur wenig empfindlich und verträgt daher auch so gut wie alle Pflegeprodukte. Eine milde Reinigungsmilch und Gesichtswasser sowie eine Feuchtigkeitscreme sind hier ausreichend. Ein mal pro Woche ein Peeling sorgt dafür, dass abgestorbene Hautschüppchen entfernt werden. Damit das optimale Gleichgewicht der normalen Haut nicht gestört wird, darf nicht zu viel gepflegt werden.
Fettige Haut: Eine fettige Haut ist meist leicht an den großen Poren, glänzende Stellen und Unreinheiten zu erkennen. Häufig kommt sie bei Jugendlichen und jungen Menschen vor. Um die Talgproduktion einzuschränken, empfiehlt sich ein alkoholhaltiges Gesichtswasser und zweimal pro Woche ein Peeling. Pickel und Mitesser sollten besser von einer Kosmetikerin behandelt werden. Zur Pflege sind ölfreie Cremes mit antibakteriellen und entzündungshemmenden Wirkstoffen ideal.
Trockene Haut: Trockene Haut spannt und juckt vor allem nach dem Waschen. Sie fühlt sich rau an und ist häufig gerötet und rissig. Da über die winzigen Hautrisse Krankheitserreger und andere Schadstoffe eindringen können, muss sie besonders sorgfältig gepflegt werden. Sinnvoll sind hier vor allem Feuchtigkeitscremes. Empfohlen werden häufig Cremes mit Harnstoff, die die Wasserbindung in der Haut fördern. Wichtig ist, dass die Pflegeprodukte keinen Alkohol enthalten. Bei sehr trockener Haut empfiehlt es sich, eine Tages- und eine Nachtpflege zu verwenden, da Nachtcremes meist reichhaltiger sind.
Empfindliche Haut: Empfindliche Haut reagiert sensibel auf äußere Einflüsse. Typisch ist, dass sie beim Auftragen von normalen Pflege- und Reinigungspräparaten häufig brennt und juckt. Daher sollten die Pflegeprodukte möglichst keinen Alkohol und keine Duftstoffe enthalten. Generell sollte auf eine übermäßige Pflege verzichtet und so wenig Waschsubstanzen wie möglich verwendet werden, damit die Haut ihren natürlichen Schutz gar nicht erst verliert.
Mischhaut: Im Bereich von Stirn und Nase und Kinn (T-Zone) ist Mischhaut eher fettig und an Wangen und Augenlidern trocken. Spezielle Kombipräparate können diesen Zustand ausgleichen. Wer will, kann aber auch einfach zwei verschiedenen Cremes benutzen: Eine leichte für die fettige T-Zone und eine reichhaltige für die trockenen Stellen. Die Haut sollte morgens und abends sanft mit einer pH-neutralen Reinigungslotion gereinigt werden. Nase, Kinn und Stirn anschließend mit einem Gesichtswasser gegen Unreinheiten abtupfen. Masken oder Peelings für fettige Haut können gezielt in der T-Zone angewendet werden.
Schnelle Schönmacher: Gesichtsmasken – SOS-Hilfe für müde Haut
Wer kennt das nicht? Zur Party am Abend will man besonders gut aussehen. Doch die Nacht zuvor hat man schlecht geschlafen und der Tag war stressig. Augenringe und ein müder Teint sind die Folge. Die Haut sieht fahl aus, ist ohne Spannkraft und Vitalität. Was also tun? Abhilfe schaffen hier die schnellen Schönmacher in Form von Masken und Packungen, die die Haut mit einer extra Porti
on Feuchtigkeit wieder prall machen. Die Auswahl an Produkten ist groß: Für jeden Problemfall gibt es die passende Maske: Als Frischekick für müde Haut, zur Klärung von Hautunreinheiten oder zum Glattbügeln von kleinen Fältchen. In Form von Creme-Masken, Peel-off-Masken oder Vliesmasken. Optimal ist es, wenn Masken einmal pro Woche nach der normalen Reinigung auf Gesicht, Hals und Dekolleté aufgetragen werden. Die Augenpartie sollte ausgenommen bleiben.
Die Spezialpflege enthält hoch konzentrierte Inhaltsstoffe, die entweder nährend, hydratisierend, regenerierend, stimulierend oder entspannend wirken. Creme-Masken eignen sich aufgrund ihrer reichhaltigen Konsistenz besonders bei trockener Haut. Bei Hautunreinheiten empfehlen sich Masken mit Salizylsäure, die zu Reduzierung des Talgs beiträgt. Während Pflegecremes ihre Wirkstoffe über einen Zeitraum von acht und mehr Stunden an die Haut abgeben können, bleiben Masken meistens nur zwischen 10 und 20 Minuten auf der Haut, bevor sie entweder mit lauwarmen Wasser abgenommen werden oder die Reste in die Haut einmassiert werden. Für einen straffen und frischen Teint sorgen auch Ampullen mit hochwirksamen Inhaltsstoffen wie etwa Hyaluronsäure. Das Serum wird immer unter der normalen Pflegecreme aufgetragen. Für die Augenpartie gibt es spezielle Augenpads mit abschwellender Wirkung. Toll bei geschwollenen Augen sind Frische-Stifte: Sie stimulieren dank spezieller Pflanzenextrakte die Mikrozirkulation und lassen Augenringe und Schwellungen verschwinden.
Der Wunsch nach glatter Haut: Anti Aging Cremes statt Botox
Mit zunehmendem Alter verliert die Haut an Elastizität und Spannkraft. Verantwortlich dafür sind verschiedene Faktoren: Umwelteinflüsse, Hormone, Lebensstil, Ernährung und auch die Gene. Vor allem ausgiebige Sonnenbäder und das Rauchen beschleunigen den Alterungsprozess. Keine Wunder also, dass viele Cremes auf dem Markt sind, die versprechen, Alterserscheinungen verschwinden zu lassen. Mindestens genauso wichtig wie das regelmäßige Pflegen sind allerdings eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, ausreichend Schlaf sowie die Vermeidung von Stress. Wer dann noch regelmäßig Gesichtsgymnastik macht, sich regelmäßig an der frischen Luft aufhält und ausreichend Wasser oder ungesüßten Tee trinkt, sorgt für eine elastische Haut.
Antifaltencremes sollten nie wahllos angewandt werden, sondern dem Hauttyp und dem Alter angepasst sein. Generell wird empfohlen, sich bereits ab 25 Jahren sorgfältiger um die Haut zu kümmern, sie ausreichend mit Feuchtigkeit zu versorgen und sie vor allem vor schädlichen UV-Strahlen zu schützen. Je nach Hersteller enthalten die Antifaltencremes unterschiedliche Wirkstoffe:
- Kollagen: Kollagen ist ein Eiweiß und einer der wesentlichen Bestandteile der Haut. In erster Linie erhöht Kollagen den Wassergehalt der Haut. Sie wird dadurch elastischer und wirkt wie aufgepolstert.
- Hyaluronsäure: Hyaluronsäure ist ein körpereigener Stoff des Bindegewebes, der verschiedene Aufgaben erfüllt. Die Säure ist nicht nur Bestandteil von Anti-Aging-Cremes, sondern kann auch unter die Haut gespritzt werden. Hyaluronsäure kann große Mengen Flüssigkeit binden und verleiht dem Teint Glätte und Geschmeidigkeit.
- Retinol: Retinol, die reine Form von Vitamin A, baut sich im Körper zur Vitamin-A-Säure (Tretinoin) um. Es aktiviert die Zellteilung und regeneriert so die Oberschicht der Haut. Der Wirkstoff in Cremes sorgt dafür, dass die Haut ebenmäßiger wird, feine Fältchen gemindert werden und die Elastizität und Dehnbarkeit der Haut gesteigert wird. Allerdings kann Retinol empfindliche Haut irritieren, sie dünner und damit sensibler für Sonne mache.
- Urea: Cremes mit dem Harnstoff Urea eignen sich vor allem bei trockener Haut. Urea zeichnet sich durch eine hohe Wasserbindungsfähigkeit aus und verbessert somit den Feuchtigkeitsgehalt der Haut.
- Coenzym Q10: Das Coenzym Q10 ist eine vitaminähnliche, körpereigene Substanz, die für die Produktion körpereigener Energie lebenswichtig ist. Coenzym Q10 ist ein effektives Antioxidant, das Hautschäden durch Sonneneinstrahlung reparieren kann, die Zellerneuerung aktiviert und hautstraffende Eigenschaften besitzt.
- Isoflavone: Isoflavone sind pflanzliche Hormone, die beispielsweise aus Soja, Ginseng oder Trauben gewonnen werden. Sie steigern die Kollagenproduktion und regen die Erneuerung der Hautzellen an.
Olivenöl, Grüner Tee und Tomaten: Powerstoffe für die Haut
Jeder, der sich eine Zeitlang hauptsächlich von Burgern, Pommes und Süßigkeiten ernährt, wird dies nicht nur am Bauch sehen, sondern auch an der Haut, die fahl und ungesund wirkt. Um frisch und glatt zu bleiben, benötigt die Haut nämlich eine Vielzahl an Vitaminen und Mineralstoffen. Vor allem die Vitamine A und E sind wichtig für einen gut funktionierenden Stoffwechsel in den Hautzellen. Verschiedene Fischsorten, frisches Obst und Gemüse sowie das Gelb von Hühnereiern sind dafür die besten Lieferanten. Fettsäuren, die etwa in Seefisch, Nüssen, Raps- und Leinöl stecken, helfen dabei, dass die Haut geschmeidig bleibt. Vollkornbrot und Müsli liefern das wichtige Vitamin E, das für die Straffung und Festigkeit der Haut unerlässlich ist.
Über die Nahrung werden aber auch alle wichtigen Spurenelemente wie Zink, Selen, Kupfer und Mangan aufgenommen, die dafür sorgen, dass enzymatische Radikalfänger im Körper optimal arbeiten können. Wer nicht gerne Obst und Gemüse ist, sollte zumindest regelmäßig ungesüßten Fruchtsaft trinken. Besonders wirksame Lebensmittel für eine schöne Haut sind etwa grüner Tee, Tomaten und Trauben, die viele Antioxidantien enthalten. Diese hochwirksamen Zellschutzstoffe bekämpfen im Körper die sogenannten freien Radikale, die unsere Haut altern lassen. Dank seiner wertvollen ungesättigten Fettsäuren, die die Zellen aktiv schützen, gilt auch Olivenöl als Wunderwaffe im Kampf gegen Falten.
Autor: Redaktion / HKI