Muskelkrämpfe – Immer schön entspannt bleiben!

Vor allem Sportler können den unangenehmen Muskelkontraktionen vorbeugen. / copyright: Klicker/pixelio.de
Vor allem Sportler können den unangenehmen Muskelkontraktionen vorbeugen.
copyright: Klicker/pixelio.de

Nahezu jeder wurde schon einmal von ihm überrascht – dem stechenden Schmerz in Wade, Fuß oder einem anderen Körperteil. Muskelkrämpfe treten vor allem nach sportlichen Aktivitäten auf, aber auch während des Schlafes oder als Symptom diverser Krankheiten können die unangenehmen Muskelkontraktionen vorkommen.

Um
dem plötzlich auftretenden Schmerz vorzubeugen bzw. ihn zu bekämpfen, gibt es
zahlreiche Möglichkeiten. Zunächst ist es jedoch wichtig zu wissen, auf welche
Ursachen Muskelkrämpfe zurückzuführen sind.

Das Myosin lässt nicht mehr los

Was während eines Krampfes im Muskelgewebe passiert, ist weitestgehend
geklärt. Muskelkontraktionen erfolgen immer nach dem gleichen Muster. Die
fadenförmigen Proteine Aktin und Myosin sind dabei die Hauptakteure. Wird der Impuls zur
Kontraktion gegeben, so dockt das Myosin vereinfacht gesagt mittels kleiner
Widerhaken an den Aktinstrang an. Der Muskel verkürzt sich. Um dieses Muster
aufrechtzuerhalten, werden im Muskelgewebe chemische Prozesse ausgelöst.
Besonders wichtig für diesen Prozess sind die Mineralstoffe Kalzium, Kalium und
Magnesium. Sie sorgen dafür, dass Aktin- und Myosinproteine sich wieder
voneinander lösen. Geschieht dies nicht, kommt es zu einem Muskelkrampf.

Aufgrund dessen sieht die Wissenschaft einen Mangel an den genannten
Mineralstoffen als Hauptursache für einen Muskelkrampf an. Daneben werden zahlreiche
weitere Gründe genannt. Beispielsweise soll es bei starker körperlicher
Belastung zu Irritationen der Neuromuskulatur kommen. Dass auch Nervenzellen
entscheidend bei einer Verkrampfung der Muskulatur beteiligt sind, ist
schlüssig, da auch während des Schlafes ungewollte Muskelkontraktionen
auftreten können.

Zudem kann starkes Schwitzen die Krampfanfälligkeit erhöhen, da ein Mangel
an Natriumchlorid erfolgen kann, was zu Defiziten bei der Erregungsübertragung
in den Nervenzellen führt. Darüber hinaus können auch übermäßiger Alkoholkonsum
oder Krankheiten wie etwa Epilepsie zu Muskelkrämpfen führen. Eine vollkommen
zufriedenstellende Aussage über die Ursachen eines Muskelkrampfes kann bis zum
heutigen Tage nicht getroffen werden.

Nicht übertreiben und viel trinken!

Vor allem Sportler können den unangenehmen Muskelkontraktionen vorbeugen.
Vor der Aktivität sollten die Muskeln ausreichend gedehnt werden. Zudem sollten
gerade untrainierte Personen nicht übers Ziel hinausschießen und sofort an ihre
Grenzen gehen. Darüber hinaus sollte vor dem Training genügend Wasser getrunken
werden, um eine Dehydrierung zu vermeiden.

Sollte es doch zu einem Krampf kommen, so empfiehlt sich zunächst eine
Dehnung der betroffenen Körperstelle. Diese sollte in Gegenrichtung erfolgen
und mindestens 20 Sekunden andauern, so dass sich die betroffene Muskelpartie
entspannen kann. Daneben hilft die Zuführung von Magnesium beispielsweise in
Form von Brausetabletten. Auch ein warmes Bad oder ein Saunagang verschaffen
Abhilfe.

Daneben kann auch der Stoff Chininsulfat entkrampfende Wirkungen entfalten.
Es wird vom Chinarindenbaum gewonnen und setzt sich genau an der Stelle fest,
an der der Krampf entsteht. Der Wirkstoff ist mittlerweile in Tablettenform (zum Beispiel von Limptar® N) in jeder Apotheke erhältlich.

Werden diese einfachen Regeln beachtet, so lassen sich Verkrampfungen der
Muskulatur größtenteils vermeiden. Sportlichen Höchstleistungen oder erholsamem
Schlaf steht dann nichts mehr im Wege.