Die Kölner Musikhochschule verleiht Ehrendoktorwürde an bedeutendsten Musiker für Alte Musik

Musikhochschulirektor Prof. Reiner Schuhenn, Alice und Prof. Dr.h.c.Nicolaus Harnoncourt. / copyright: Andrea Matzker / CityNEWS
Musikhochschulirektor Prof. Reiner Schuhenn, Alice und Prof. Dr.h.c.Nicolaus Harnoncourt.
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Im Rahmen eines feierlichen Konzertes verlieh der Rektor der Kölner Musikhochschule, Prof. Reiner Schuhenn, die Ehrendoktorwürde an Prof. Nikolaus Harnoncourt. Die Laudationes hielten Prof. Konrad Junghänel, Prof. Pierre-Laurent Aimard und Prof. Anthony Spiri.

Diese erste und bisher einzige Verleihung der Ehrendoktorwürde durch die Kölner Musikhochschule bestätigt einmal mehr das unumstritten hohe Niveau, den guten Ruf, die Auffassung und die Bedeutung der Werktreue einer der bedeutendsten Musikhochschulen in Deutschland. Dies bestätigte der Preisträger auch in seiner Dankesrede, in der er hervorhob, dass es für ihn keinen wichtigeren Ort als gerade die Kölner Musikhochschule gäbe, um solch eine Auszeichnung in Empfang zu nehmen. Durch ihre Breite und Kreativität sei es für ihn die höchste Ehrung, den Ehrendoktor hier erhalten zu haben.

Harnoncourt erhielt diese Auszeichnung u.a. für die Gründung seines inzwischen legendären Ensembles Concentus Musicus Wien im Jahre 1953, weiterhin für seine immense Bedeutung für die Wiederentdeckung des damals fast vergessenen Komponisten Monteverdi durch den gleichnamigen Zyklus von Ponnelle in Zürich und ebenso für seinen dortigen unvergessenen Mozart-Zyklus.

Die Laudatoren hatten Schwierigkeiten, ein einziges Etikett für den vielschichtigen Dirigenten, Musikforscher und Cellisten zu finden. Seine ungeheure Disziplin, seine Feinfühligkeit im menschlichen Umgang, aber auch seine Aufmüpfigkeit und sein stetiges Hinterfragen wurden ausgiebig erwähnt. Jede Revolution erfordert, dass man Grenzen überschreitet. Und das Leben sowie der Erfolg dieser bedeutendsten Persönlichkeit für Alte Musik bestätigt allen Musikern und Musikstudenten, dass sie ihre Arbeit so fortsetzen sollen, wie bisher, und sie damit auf dem richtigen Weg sind. Seine Auszeichnung sei Ansporn für alle ernsthaften Musiker und Musikliebenden, denen es ein Greuel ist, dass Musik heute fast nur noch als fastfood-artiges Beiwerk fungiert und bereits aus dem Grundschulunterricht in vielen Teilen Deutschlands verbannt wurde.

Autor: Andrea Matzker/ Redaktion