Erzbistum Köln verteilt Informationsheft zum Thema Missbrauch

'Ich kann nicht verhehlen, dass ich über das Versagen von manchen Priestern und kirchlichen Mitarbeitern nicht nur zutiefst erschüttert, sondern auch zornig bin', so Erzbischof Kardinal Meisner. / copyright: ddp/ Clemens Bilan
‘Ich kann nicht verhehlen, dass ich über das Versagen von manchen Priestern und kirchlichen Mitarbeitern nicht nur zutiefst erschüttert, sondern auch zornig bin’, so Erzbischof Kardinal Meisner.
copyright: ddp/ Clemens Bilan

Das Erzbistum Köln verteilt am kommenden Wochenende in seinen Gemeinden eine Broschüre zum Thema Sexueller Missbrauch. Erzbischof Kardinal Joachim Meisner wolle damit allen Gläubigen im Erzbistum ein Informationsangebot in der aktuellen Situation vermitteln, teilte ein Bistumssprecher am Donnerstag mit.

Das mehr als 30 Seiten umfassende Heft mit dem Titel “Zu Vorfällen von sexuellem Missbrauch – Informationen und Dokument” wird zu den Gottesdiensten in den Gemeinden verteilt. Es enthält unter anderem ein Vorwort von Kardinal Meisner, die Richtlinien der Deutschen Bischofskonferenz sowie Auszüge aus dem Hirtenbrief des Papstes an die Kirche von Irland. Zentrale Adressen der Ansprechpartner im Erzbistum Köln für Opfer sexuellen Missbrauchs sind beigefügt.

In seinem Vorwort schreibt Meisner: “Ich kann nicht verhehlen, dass ich über das Versagen von manchen Priestern und kirchlichen Mitarbeitern nicht nur zutiefst erschüttert, sondern auch zornig bin. Sexueller Missbrauch ist ein verabscheuungswürdiges Vergehen; besonders schlimm aber ist es, wenn ein Priester der Täter ist.” In der aktuellen Situation müsse “mit Ehrlichkeit, Offenheit und dem Willen zur Umkehr” gehandelt werden, heißt es weiter. “Unsere erste Sorge muss sein, dass den Opfern Gerechtigkeit widerfährt und sie helfenden Beistand erfahren” Jedem einzelnen Verdacht werde “mit aller Sorgfalt und Konsequenz” nachgegangen. Zugleich sei “unser aller Wachsamkeit gefordert, damit wir alles tun, dass solche Vergehen zukünftig verhindert werden könne”.

Das Heft kann auch von der Internetseite des Erzbistums unter www.erzbistum-koeln.de heruntergeladen werden.