Sehfehler kann man schon bei Babys behandeln

Schon ab dem ersten Lebenstag können Augenärzte feststellen, ob die Augen eines Kindes gesund sind oder ob eine Fehlsichtigkeit vorliegt. / copyright: Alexandra H. / pixelio.de
Schon ab dem ersten Lebenstag können Augenärzte feststellen, ob die Augen eines Kindes gesund sind oder ob eine Fehlsichtigkeit vorliegt.
copyright: Alexandra H. / pixelio.de

Erst blinzelt es noch müde, dann schaut es wach in die Welt: Neugeborene haben schon kurze Zeit nach der Geburt die Augen weit auf. Ob sie dabei auch gut sehen, ist nicht sicher: Neugeborene können einen Sehfehler haben.

“Wenn man den Eindruck hat, dass mit den Augen des Kindes etwas nicht stimmt, sollte man es deshalb so früh wie möglich augenärztlich untersuchen lassen”, sagt Dietlind Friedrich vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V.

Anzeichen, bei denen das dringend nötig ist, sind Augenzittern, Schielen, grauweiße Pupillen, hängende Lider und Lichtscheu, erklärt die Expertin aus Düsseldorf: “Auch wenn das Kind keinen guten Blickkontakt mit den Eltern aufnimmt, ist es sinnvoll, der Ursache auf die Spur zu kommen.”

Diagnose schon am ersten Lebenstag

Schon ab dem ersten Lebenstag können Augenärzte feststellen, ob die Augen eines Kindes gesund sind oder ob eine Fehlsichtigkeit vorliegt. “Dafür verwenden wir zum Beispiel die Skiaskopie.” Diese Methode kommt ohne aufwendige Technik aus, erfordert aber Erfahrung. “Für diese Untersuchung ist es nötig, mittels Augentropfen die Pupille zu erweitern und vorübergehend den Mechanismus der Akkommodation, also der Anpassung des Auges an unterschiedliche Entfernungen, auszuschalten”, erläutert Friedrich. Auf diese Weise könne eine Fehlsichtigkeit zuverlässig erkannt werden. “Und hier gilt: Je frühzeitiger diese diagnostiziert wird, desto besser sind die Therapieaussichten”, sagt die Expertin. Schon bei wenigen Wochen alten Babys kann eine Brille Weit- oder Kurzsichtigkeiten korrigieren. Manchmal ist es auch sinnvoll, das schwächere Auge gezielt zu “trainieren”. Das geschieht mit der sogenannten Okklusionstherapie: “Dabei wird das bessere Auge vorübergehend mit einem Pflaster abgeklebt.”

Frühzeitige Therapie wichtig

Frühzeitige Therapien sind deshalb so wichtig, weil durch eine unbehandelte Sehschwäche auch eine allgemeine Entwicklungsverzögerung droht, erklärt Friedrich: “Die Sehkraft eines Kindes kann sich nur gesund entwickeln, wenn das Gehirn richtige Bildinformationen bekommt.”

Weitere Infos unter: http://cms.augeninfo.de/