Museum für Ostasiatische Kunst zeigt aufwendig restaurierte chinesische Malerei

Pflaume, Bambus und einhundert Vögel (Anonymer professioneller Maler,  Hängerolle, Tusche und Farben auf Seide,  77,4 x 97,6 cm,  China, Ming-Dynastie, 16. Jahrhundert,  Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Inv. Nr. A 77,74) / copyright: Rheinisches Bildarchiv Köln
Pflaume, Bambus und einhundert Vögel (Anonymer professioneller Maler, Hängerolle, Tusche und Farben auf Seide, 77,4 x 97,6 cm, China, Ming-Dynastie, 16. Jahrhundert, Museum für Ostasiatische Kunst Köln, Inv. Nr. A 77,74)
copyright: Rheinisches Bildarchiv Köln

Das Kölner Museum für Ostasiatische Kunst präsentiert ab heute (15. Oktober) 30 restaurierte Meisterwerke chinesischer Malerei vom späten 13. bis in das 19. Jahrhundert. Laut dem Museum reicht die Bandbreite von Landschafts- und Figurenmalerei, über Blumen- und Vogelmalerei bis hin zur Porträts.

Ein Großteil der Stücke stammt aus dem durch die Museumsgründer Adolf (1856-1914) und Frieda Fischer (1874-1945) eingebrachten Altbestand des Hauses. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten im Shanghai Museum können die Gemälde nun erstmalig der Öffentlichkeit gezeigt werden.

Die professionellen Maler arbeiteten entweder für den Kaiserhof oder unterhielten in den größeren Städten Malateliers, in denen sie Auftragsarbeiten für reiche Kaufleute und wohlhabende Mäzene ausführten. Im Unterschied zu den Gelehrten und Beamten, die Malerei und Schreibkunst spielerisch und amateurhaft betrieben, legten die Berufskünstler höchsten Wert auf technische Perfektion, hieß es. Diese äußerte sich auch in der bravourösen Beherrschung der Pinseltechniken, im atmosphärischen Einsatz der Farbe und schließlich in gefälligen Sujets, die dem Repräsentationsbedürfnis der Auftraggeber entsprachen.

Bevorzugt wurden gekonnt inszenierte Figurenszenen mit Anspielungen auf klassische Themen und idealisierende Sujets, die das konfuzianische Wertesystem untermauerten und die herrschende Dynastie bestätigten. Beliebt waren außerdem die naturnahe Wiedergabe symbolträchtiger Blumen und Vögel und dekorative, paradiesisch anmutende Landschaften.

Nach dem Untergang der Song-Dynastie (960-1279) fand die Tradition der kaiserlichen Malakademie am Hof der Mongolenherrscher (1279-1368) keine Fortsetzung. Die Techniken der akademischen Malerei wurden jedoch in den professionellen Malateliers überliefert, was in der Ming-Dynastie (1368-1644) zur Herausbildung der Zhe-Schulmalerei führte. Gleichzeitig lebte die höfische Akademiemalerei unter den Ming-Kaisern und den Herrschern der mandschurischen Qing-Dynastie (1644-1911) wieder auf. Zur Domäne professioneller Studiomalerei zählten auch daoistische und buddhistische Themen sowie die Porträtmalerei, insbesondere Ahnenporträts.

Die Ausstellung “Der perfekte Pinsel” wird bis 20. Februar 2011 zu sehen sein.

Adresse

Museum für Ostasiatische Kunst
Universitätsstraße 100
50674 Köln
 
Telefon: 0221-221-28608
Kasse: 0221-221-28617
Fax: 0221-221-28610
 
http://www.museenkoeln.de/museum-fuer-ostasiatische-kunst

Öffnungszeiten

Dienstag bis Sonntag 11-17
Montag geschlossen

Eintritt

Erwachsene: 4,20
ermäßigt: 2,60
erhöhter Eintrittspreis bei Sonderausstellungen:
Erwachsene: 7,00
ermäßigt: 3,70

Autor: dapd/ Museen Köln/ Redaktion