Nach 40-jähriger Tätigkeit ist Rechtsanwalt Dr. Andörfer aus Altersgründen von seinem Amt als Geschäftsführer des Kölner Brauerei Verbandes zurückgetreten. Als neue Spitze wählte der Traditionsverein den Kölner Rechtsanwalt und ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Kölner Wirtschaftsclubs Christian Kerner.
CityNEWS sprach mit dem neuen Geschäftsführer über seine Ziele, dem Kölner Brauerei Verband ein modernes Angesicht zu geben.
CityNEWS: Herr Kerner, Glückwunsch zur neuen Aufgabe. Wie wird man Geschäftsführer eines der traditionsreichsten Verbände in Köln?
Christian Kerner: Es gibt keinen besonderen Karriereweg, der einzuhalten ist, wenn Sie das meinen. Generell zählt der Kölner Brauerei Verband nur Brauereien und keine Privatpersonen als Mitglieder. Daher hatte ich bis zu meiner Ernennung keine Verbindung zum Verband, außer der Leidenschaft für das Kölsch. Natürlich ist der Beruf des Rechtsanwaltes, den auch mein Vorgänger Dr. Andörfer, ausgeübt hat, bei der Tätigkeit als Geschäftsführer des Verbandes von Vorteil, da das Wettbewerbsrecht, beziehungsweise die Einhaltung der Wettbewerbsregeln eine von meinen neuen Aufgabengebieten ist.
CityNEWS: Zusätzlich zu Ihrer aktuellen Benennung arbeiten Sie seit 20 Jahren als Rechtsanwalt in Köln und sind seit acht Jahren ehrenamtlich geschäftsführender Vorstand des Kölner Wirtschaftsclubs. Kollidieren diese Aufgaben nicht miteinander?
Christian Kerner: Nein, denn wie schon gesagt, ist die Tätigkeit im Wirtschaftsclub ehrenamtlich. Als Rechtanwalt vertrete ich die Interessen meiner Klienten, als Geschäftsführer des Kölner Brauerei Verbandes die der Brauerein. Es ist auch ausgeschlossen, dass ich als Anwalt eine Brauerei vertrete, damit von vornherein ein Interessenkonflikt vermieden wird.
CityNEWS: Und was sind die Interessen des Verbandes?
Christian Kerner: Primär geht es um die Überwachung der „Kölsch-Konvention“, dabei handelt es sich um freiwillige Wettbewerbsregeln der Kölsch Brauereien zum Schutze und zur Förderung des Wettbewerbs. Die Kölsch-Konvention bestimmt, welches Bier sich Kölsch nennen darf und wie Kölsch gebraut werden darf. Zusätzlich geht es um die Einhaltung und den Schutz von Kölsch als geschützte geographische Angabe; die Herkunftsbezeichnung ist wichtig, um festzuhalten, dass Kölsch aus einem klar bestimmbaren Herkunftsgebiet stammt. Ferner interessiert den Verband den Kölsch-Absatz. Zu meinen Aufgaben gehört es zukünftig, über die Verkauf- beziehungsweise Konsumstatistiken zu informieren.
CityNEWS: Wie sieht die Zukunft des Vereins aus? Welche Ziele verfolgen Sie selbst als Geschäftsführer?
Christian Kerner: Mein Ziel ist es, einerseits die Tradition des Verbandes zu bewahren andererseits jedoch sich der Moderne zu öffnen. Es wird auf jeden Fall ein Balanceakt werden, die bewährte Tätigkeit meines Vorgängers fortzuführen und dem Verband ein zukunftsorientiertes Angesicht zu geben, zum Beispiel mit moderner Kommunikation, wie der Optimierung der Webseite und einer verstärkten Nutzung der sozialen Netzwerke.