Nach dem tragischen Feuer in einem Mehrfamilienhaus in Köln-Höhenberg mit zwei Toten und mehreren Verletzten hilft die Stadt Köln Mietern durch Betreuung, Unterkunft und bei Wohnungssuche. So hat das städtische Wohnungsamt bisher zwei Familien konkrete Wohnungsangebote vermitteln können.
Einige der Mietparteien aus dem
Brandhaus möchten nicht mehr in ihre alten Wohnungen zurückkehren; sie
wollen nicht immer wieder an die schrecklichen Erlebnisse der Brandnacht
erinnert werden. Zwei Mietparteien aus dem betroffenen Haus sind durch
das Wohnungsamt in Hotels vermittelt worden. Vier weitere Parteien
wohnen übergangsweise in einem Appartementhaus in Köln-Raderthal. Hilfen
für einige weitere Familien, die während der nächsten Wochen noch eine
vorübergehende Unterbringung brauchen, sind in Vorbereitung.
Das
Wohnungsamt der Stadt Köln stellt seit fast 20 Jahren Wohnraum für
Notfälle in dem Appartementhaus im Stadtteil Raderthal bereit.
Bürgerinnen und Bürger, die wegen Brand, Hochwasser oder anderer
Ereignisse vorübergehend auf Hilfe angewiesen sind, finden hier eine
Bleibe, die mit allem ausgestattet ist, was in solchen Notfällen
benötigt wird. In sieben voll eingerichteten Appartements können bis zu
42 Menschen gleichzeitig aufgenommen werden. Hier findet sich vom Bett
bis zur Kaffeemaschine alles, was man während des Aufenthaltes braucht.
Windeln und Babynahrung sind genauso vorhanden wie ein kleiner
Lebensmittelvorrat für die ersten Stunden, in denen man sich in der
neuen Situation orientieren muss.
Derzeit sind zwei
Appartements mit Mieterinnen und Mietern aus der Kölner Südstadt
bewohnt, die seit einem Brand Ende Februar ihre Wohnungen noch nicht
wieder nutzen können. In weitere Appartements sind vier Parteien aus dem
Brandhaus in Köln-Höhenberg eingezogen. Sie erhalten hier umfangreiche
Hilfen und werden durch einen Psychologen des Gesundheitsamtes bei der
Verarbeitung der Geschehnisse unterstützt.
Schäden an
Häusern nach einem Brand, die durch Rauch, Ruß und Löschwasser
hervorgerufen werden, machen vielfach alle Wohnungen des betroffenen
Gebäudes vorübergehend unbewohnbar. Spezialfirmen müssen dann die Räume
reinigen. Eine Renovierung von Grund auf ist häufig erforderlich.
Außerdem müssen durch Ruß zerstörte Einrichtungsgegenstände entsorgt und
ersetzt werden. Alle diese Maßnahmen können sich über Wochen hinziehen,
in denen Mieterinnen und Mieter ihre Wohnungen nicht nutzen können und
auf Ausweichquartiere angewiesen sind. Wer keine Verwandten,
Freundinnen oder Freunde in Köln hat, bei denen er in dieser Zeit
unterkommen kann, erhält umfangreichen Hilfen durch die Stadt Köln.
Wer
seine Wohnung bei einem Brand verlassen muss, kommt ohne Gepäck, oft
sogar ohne Geldbörse oder nur unzureichend bekleidet. Die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wohnungsamtes helfen bei allen
Sorgen weiter, die sich in dieser Situation ergeben. Sie unterstützen
bei der Beschaffung finanzieller Hilfen, bei der Versorgung mit
Medikamenten oder Kleidung, organisieren Arzttermine und Fahrtendienste
für Schulkinder. Schon während dieses Aufenthaltes in der provisorischen
Unterkunft soll nach Möglichkeit das normale Alltagsleben wieder
aufgenommen werden. Wenn die oftmals traumatisierenden Ereignisse nicht
verarbeitet werden können, wird psychologische Unterstützung vermittelt.
Und wer nach den belastenden Erlebnissen nicht mehr in die vorherige
Wohnung zurückkehren kann, wird bei der Suche nach einer neuen Wohnung
unterstützt. Im vergangenen Jahr nutzten 64 Kölnerinnen und Kölner –
darunter 21 Kinder – dieses Angebot der Stadt, teilweise über mehrere
Wochen.
Autor: Redaktion/ Stadt Köln/ ver.di