Die ART COLOGNE (19.-22. April) präsentiert sich erneut als Spiegelbild der vitalen, internationalen Kunstszene. Über 200 Aussteller aus 25 Ländern schlagen einen Bogen von der Klassischen Moderne über die Nachkriegskunst bis zu atelierfrischen, zeitgenössischen Positionen.
Etablierte
Top-Galerien treffen auf spannende Neuzugänge und bieten mit Malerei, Skulptur,
Fotografie, Installation, Video und Performance alle Spielarten der Kunst.
Im hochkarätig besetzten Segment der Klassischen Moderne
begegnet man am Stand der Galerie Thomas (München) zum Beispiel einer
Leinwandarbeit von Lyonel Feiniger. Die Galerie Schwarzer (Düsseldorf) bringt
Meisterwerke von Alexej von Jawlensky mit. Die Expressionismus-Spezialisten
Henze & Ketterer (Bern) trumpfen mit repräsentativen Spitzenwerken von
Ernst Ludwig Kirchner auf, darunter das „Straßenbild vor dem Friseurladen“ aus
dem Jahr 1926. Mit Moeller Fine Art (New York / Berlin) und der Oriol Galeria
d´Art (Barcelona) sind weitere hochkarätige Aussteller aus dem Bereich der
Klassischen Moderne präsent. Ein Höhepunkt am Stand der Galerie Ludorff
(Düsseldorf) ist neben Arbeiten von Willi Baumeister und Emil Schumacher das
Ölgemälde „Black Sweater“ von Alex Katz.
Mit Imi Knoebl, Raimund Girke und Hans Hartung versammelt
die Galerie Fahnemann (Berlin) große Namen der Nachkriegskunst an ihrem Stand.
Den vielfältigen Erscheinungsformen des natürlichen und künstlichen Lichts
widmet der Amerikaner James Turrel sein gesamtes Schaffen, ähnlich wie sein
Landsmann Keith Sonnier; ihren Arbeiten begegnet man am Stand von Häusler
Contemporary (München).
Anlässlich seines 85. Geburtstages richtet die Galerie
Koch (Hannover) dem Zero-Künstler Otto Piene eine Solo-Präsentation aus, in der
20 Werke aus den Jahren 1957 bis 1966 zu sehen sind. Im Fokus von Axel
Vervoordt (Antwerpen) stehen Gutai- und Zero-Künstler wie Heinz Mack und
Günther Uecker und ihre Nachfolger, darunter auch der Japaner Kazuo Shiraga,
der mit Händen und Füßen malte. Die Galerie Jaski (Amsterdam) zeigt Werke des
dänischen Künstlers Asger Jorn.
Die zeitgenössische Kunst wird ebenfalls durch
internationale Top-Galerien wie Annely Juda (London) und Thaddaeus Ropac
(Paris/Salzburg) vertreten, der für seinen Messeauftritt neue Skulpturen von
Georg Baselitz, Werke des exzentrischen Künstlerduos Gilbert & George und
von Antony Gormley ankündigt. Zurückgekehrt in diesem Jahr ist Helga de Alvear
(Madrid). Die Grande Dame der spanischen Kunstszene bietet Angela de la Cruz
sowie dem spanischen Konzeptkünstler Santiago Sierra eine Plattform, der immer
für eine Provokation gut ist. John Chamberlain und Jean Michel Othoniel sind
die Stars am Stand von Karsten Greve (Köln/St. Moritz). Die Schweizer
Großgalerie Hauser & Wirth (Zürich /London/New York) setzt einen
Schwerpunkt mit dem belgischen Künstler Philippe Vandenberg, dessen Nachlass
sie betreut. Außerdem wird ein Film von Christoph Schlingensief gezeigt.
Mit
Arbeiten der deutschen Künstler Baselitz, Lüpertz, Immendorff, Penck und Polke
ist der Stand von Michael Werner (Köln/London/New York) hochkarätig bestückt.
David Zwirner (New York), Sohn der Galeristen-Legende Rudolf Zwirner, der den
Kunstmarkt Köln mitbegründet hat und inzwischen Galerien in New York und London
betreibt, setzt bei seinem Kölner Messeauftritt auf Künstlerprominenz wie Neo
Rauch, Luc Tuymans und Thomas Ruff. Daniel Buchholz (Köln/Berlin) vertritt seit
25 Jahren die Künstlerin Isa Genzken, weitere klangvolle Namen in seinem
Programm sind Wolfgang Tillmanns, Mark Leckey und Danh Vo.
Neue Leinwände des Malerstars David Schnell locken an den
Stand der Galerie Eigen + Art (Berlin/Leipzig), außerdem großformatige Gemälde
von Tim Eitel, Jörg Herold und anderen, die mit den subtilen, zurückhaltenden
Pigment-Prints auf Büttenpapier von Carsten Nicolai konfrontiert werden. Einen
spannenden Einblick in die zeitgenössische, türkische Kunst gewinnt man am
Stand der Galerie Dirimart (Istanbul). Ein Hingucker am Stand von Bernd Klüser
(München) wird die Installation „Light Dream“ von Bernardi Roig sein; die
Christine König Galerie (Wien) zeigt eine Serie von Kohlezeichnungen des
algerisch-französischen Künstlers Adel Abdessemed, der mit Aufsehen erregenden
Videoinstallationen bekannt wurde.
Die Galerie Konzett (Wien) hat ihren
Schwerpunkt bei österreichischen Künstlern wie Otto Muehl und Franz West; die
Galerie Krinzinger (Wien) wartet mit neuen Arbeiten von Marina Abramovic und
Jonathan Meese wie einer großen Papierarbeit von Erik van Lieshout auf.
Highlight am Stand der Galerie Lahumière (Paris) ist eine raumgreifende
Installation von Daniel Buren aus der Serie „Les cabanes éclatées“.
Die Galerie
Giò Marconi (Mailand) konzentriert sich mit Kerstin Brätsch, Nikolas Gambaroff,
Markus Schinwald und Lucie Stahl auf Künstler, die mit unkonventionellen
Materialien arbeiten. Marlborough Contemporary (London) stellt mit Adam Chotzko
und Laurence Kavanagh vielversprechende junge Positionen vor. David Nolan (New
York) präsentiert neue Werke der vielgefragten Jorinde Voigt. Die Galerie
Barbara Thumm (Berlin) gibt mit einer großformatigen Collage von Jo Baer einen
Vorgeschmack auf eine bevorstehende Ausstellung im Museum Ludwig und würdigt
die vor zwanzig Jahren verstorbene Anna Oppermann.
Ein Star am Stand von
Jocelyn Wolff ist der junge Bildhauer David Weber. Außerdem präsentiert die
Galerie, die im letzten Jahr Teilnehmer der NEW CONTEMPORARIES war, Arbeiten
von Isa Melsheimer und Valerie Favre. Aurel Scheibler (Berlin) bringt neben
Arbeiten der amerikanischen Malerin Alice Neel und des Bildhauers Thomas
Rentmeister erstmalig Werke des vielseitigen avantgardistischen Künstlers Curt
Stenvert (1920-1992) mit nach Köln, der hier viele Jahre als Bildhauer, Maler
und Objektkünstler tätig war. Thea Djordjadze hat ihre künstlerische Heimat bei
der Galerie Sprüth Magers (Berlin/London), die außerdem Arbeiten des
Künstlerduos Fischli/Weiss und Werke von Thomas Scheibitz, Robert Elfgen und
Walter Dahn zeigen wird.
Eine Tuschearbeit von Henri Michaux bietet die Galerie
Florian Sundheimer (München) an. Mit einer Einzelpräsentation wird außerdem der
Zeichner Max Weiler gewürdigt. Ein Wechselspiel zwischen jungen Künstlern und
etablierten Positionen wie Michelangelo Pistoletti inszeniert die Galerie Tanit
(München/Beirut). Arbeiten des Kölner Fotokünstlers Jürgen Klauke und der Maler
Siegfried Anzinger und Herbert Brandl präsentiert die Galerie Elisabeth und
Klaus Thoman (Innsbruck/Wien).
Die Galerie Thomas Zander zeigt mit Lewis Baltz
einen Vertreter der klassischen amerikanischen Fotografie, zum Programm gehören
aber auch konzeptuelle Fotokünstler wie Peter Downsborough und Victor Burgin.
Für Aufsehen wird Don Dudleys mehrteilige Wandinstallation „Rail“ aus dem Jahr
1977 sorgen. Auf Druckgrafik und Editionen ist die Alan Cristea Gallery (London)
spezialisiert, die mit monumentalen Holzschnitten von Christiane Baumgartner
sowie Editionen von Julian Opie und Tom Wesselmann aufwartet.
Im Sektor der NEW CONTEMPORARIES stellen u.a. Bugada & Cargnel (Paris), die zum ersten
Mal teilnehmen, den jungen Multimedia-Künstler Adrien Missika vor sowie
Arbeiten von Cyprien Gaillard, Preisträger der Nationalgalerie für Junge Kunst
2011. Ebenfalls neu bei den NEW CONTEMPORARIES ist die Galerie Marta Cervera
(Madrid), die Arbeiten von Sam Falls und Nuria Fuster anbietet. Neue
großformatige Leinwände von Joyce Pensanto, Molly Zuckermann-Hartung und Karl
Wirsum bringt Corbett vs. Dempsey (Chicago) mit, außerdem einen Film von
Christopher Wool, der noch nie in Deutschland zu sehen war.
KOW (Berlin), die
Preisträger des letztjährigen MAURICE LACROIX AWARD for NEW CONTEMPORARIES,
zeigen Arbeiten von Michael E. Smith, der während der ART COLOGNE im Aachener
Ludwig Forum eine Einzelausstellung eröffnet. Peres Projects (Berlin) vertritt
den jungen Kölner Maler David Ostrowski, den Amerikaner Joe Bradley sowie den
früh verstorbenen New Yorker Fotografen und Collagisten Dash Snow. Die Galerie
Rotwand (Zürich) hat das Werk des 2009 verstorbenen, vielseitigen Künstlers
Klaus Lutz neu entdeckt. Bei Christian Lethert (Köln) ist die erste
Lichtskulptur des Kölner Bildhauers Lutz Fritsch zu sehen.
Mit der NADA Cologne wurde im vergangenen Jahr ein neues
Ausstellungsformat als Spielwiese für junge Galeristen etabliert, das nun mit
24 internationalen Nachwuchsgaleristen eine weitere Auflage erlebt. Mit Jack
Hanley, Derek Eller, CANADA, Martos und Brennan & Griffin gibt es eine
starke New Yorker Sektion, die ebenso brandaktuelle Positionen vorstellt wie
die Kollegen aus Deutschland, Dänemark, Österreich und weiteren Ländern.
Eine epochale Erfindung und ihre Hintergründe
Die heutige
ART COLOGNE als Messe für Klassische Moderne, Nachkriegskunst und
zeitgenössische Kunst geht zurück auf den ‘Kunstmarkt Köln ’67’, der am
15. September 1967 im Gürzenich, dem mittelalterlichen Tanz- und
Kaufhaus der Stadt Köln, eröffnet wurde und den internationalen
Kunstmarkt für immer verändern sollte.
Die Erfinder dieser Messe
waren die Kölner Galeristen Hein Stünke und Rudolf Zwirner und ihre Idee
war aus der Not geboren, denn obwohl die Kunstentwicklung und das
öffentliche Kunstinteresse am Ende der unmittelbaren Nachkriegszeit in
eine Phase enormer Dynamisierung aufgebrochen waren, ging es dem
deutschen Kunsthandel alles andere als gut.
Marktbeherrschend war
damals zunächst die französische Kunst mit Paris als Kapitale des
Kunstmarktes, die bald nach der zweiten documenta, 1959, von der
amerikanischen Kunst und New York als neuer globaler Kunstmetropole
abgelöst wurde. Deutschland hatte mit dem Krieg seine Hauptstadt und
seine ehemaligen Kunstzentren verloren. Neues Zentrum des deutschen
Kunstbetriebes wurde nun das Rheinland, das sich zum industriellen Motor
der deutschen und zum Knotenpunkt der westeuropäischen Wirtschaft
entwickelte und Bonn als neue Hauptstadt beherbergte.
Bis heute
ist Nordrhein-Westfalen mit den angrenzenden Beneluxländern Europas
Region mit der höchsten Industrie-, Kapital- und Sammlerdichte
geblieben, was schon zu Beginn der 1960er Jahre eine sehr gute
Voraussetzung für den Kunstmarkt war. Mit ihrer Messe wollten Stünke und
Zwirner ein neues Kunstzentrum zumindest ‘auf Zeit’ etablieren,
langfristig wollten sie die neue nationale Kunstproduktion, also die
jungen deutschen Künstler, fördern und international platzieren und für
diese ein neues Sammlerpublikum interessieren.
Das alles ist ihnen,
wie man heute weiß, in einem Maße gelungen, wie sie selbst es damals
kaum für möglich gehalten hätten und ihre Erfindung hat Geschichte
gemacht. Die Geschichte der ART COLOGNE war nicht nur prägend für
wesentliche Entwicklungen in der Geschichte des internationalen
Kunsthandels, sondern auch in der internationalen Kunstgeschichte
schlechthin.
47. ART COLOGNE 2013
Publikumstage: 19. bis 22. April 2013
www.artcologne.de
Eintrittskarten
Jetzt Eintrittskarten kaufen oder Ehrenkarten einlösen.
Bestellungen im Ticket-Shop sind bis einschließlich 18.04.2013 zum
Vorverkaufspreis möglich. Natürlich können Sie auch während der ART
COLOGNE Ihre Eintrittskarte im Ticket-Shop online zum Tageskassenpreis
bestellen. Hier geht es zum Ticket-Shop
Preise in Euro für 2013 | Vorverkauf bis zum 18.04.2013 | Tageskasse |
---|---|---|
Tageskarte | 21,25 EUR | 25,00 EUR |
2-Tage-Karte | 29,75 EUR | 35,00 EUR |
Abendkarte ab 17 Uhr | 17,00 EUR | 20,00 EUR |
Tageskarte ermäßigt (Schüler, Studenten, Rentner)* | 17,00 EUR | 20,00 EUR |
Vernissage Ticket (am 18. April 2013, 17-21 Uhr) |
46,75 EUR | 55,00 EUR |
Katalog | 30,00 EUR | |
Katalog-Abholschein** | 25,50 EUR |
- *Tageskarte ermäßigt
Für Schüler (ab 13 Jahre),
Studenten, Auszubildende, Rentner und Senioren ab 65 Jahre, freiwillige
Sozialdienstleistende (FSJ/FÖJ), Schwerbehinderte. Die
Ermäßigungsberechtigung wird beim Messezutritt geprüft. Bitte den
entsprechenden Nachweis bereithalten. - **Katalog-Abholschein
Für
Katalogbestellungen im Ticket-Shop erhalten Sie einen Abholschein, den
Sie vor Ort im Eingangsbereich der Messe gegen Ihren Katalog eintauschen
können. - artcard-Inhaber
Mit der artcard (art – Das Kunstmagazin) erhalten Sie 50% Rabatt auf den Eintrittspreis. Kein
direkter Zutritt. Das Online-Ticket bitte an der Messekasse in eine
Eintrittskarte für den einmaligen Einlass an einem beliebigen Messetag
im Zeitraum 19.-22.04.2013 umtauschen. Die Ermäßigungsberechtigung wird
an der Kasse geprüft. Bitte halten Sie die artcard bereit. - Studierende an deutschen Kunsthochschulen und -akademien erhalten gegen Vorlage eines gültigen Studentenausweises am Montag, 22.04.2013 kostenfreien Eintritt zur ART COLOGNE.
- Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs
Während
der Dauer der jeweiligen Messe gelten alle Eintrittskarten und
Messeausweise mit dem Zeichen des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg(VRS)
im erweiterten Netz des VRS als kostenloser Fahrausweis für Busse,
S-Bahnen, U-Bahnen und Züge des öffentlichen Nahverkehrs zur An- und
Abfahrt zur/von der Koelnmesse (nur in Verbindung mit Ihrem
Personalausweis). Hiervon ausgenommen sind zuschlagpflichtige Züge der
Deutschen Bahn AG wie beispielsweise IC/EC oder ICE. - Zutritt für Kinder
Kinder
bis 12 Jahre haben in Begleitung der Eltern freien Eintritt. Kinder im
Alter von 13 bis 16 Jahren haben nur in Begleitung Erwachsener Zutritt
und zahlen den Preis für eine ermäßigte Eintrittskarte.